In der folgenden Arbeit soll die Frage gestellt werden, ob Horkheimers und Adornos Kulturindustriekritik - die immerhin vor über 50 Jahren entstand - heute noch eine Berechtigung hat, bzw. inwieweit sie heute vielleicht zutreffender ist denn je. Gerade die mangelnde Aktualität wurde (neben der fehlenden Praxisnähe) Adorno von seinen Kritikern früher ebenso wie heute immer wieder vorgeworfen.
Ich werde auf den folgenden Seiten zunächst auf die Personen Horkheimer und Adorno eingehen und kurz auf die Entstehung der „Dialektik der Aufklärung“ zu sprechen kommen, da die Umstände, unter denen die Autoren das Buch (und gerade das Kapitel über die Kulturindustrie) verfaßt haben, von großer Bedeutung sind. Im Anschluß daran sollen einige Grundthesen der Kulturindustriekritik herausgegriffen, erörtert und auf Aktualität hin geprüft werden.
Aus Platz- und Zeitgründen ist es unmöglich, auf jeden einzelnen Aspekt Adornos Kritik einzugehen, da diese einfach zu umfassend und detailliert ist. Statt dessen halte ich es für sinnvoller, einige Punkte stellvertretend zu bearbeiten und zu analysieren. Einzelaspekte der Kritik an der Kulturindustrie, die in dieser Arbeit behandelt werden sollen, sind zum Beispiel die Vereinheitlichung des Kulturangebots oder der „Kreislauf von Manipulation und rückwirkendem Bedürfnis“. Diese Punkte scheinen mir die interessantesten und bei einer ersten Auseinandersetzung mit der Thematik die relevantesten zu sein.
Am Ende der Arbeit steht eine Art Fazit, in dem versucht wird, noch einmal die aktuelle Situation der kritischen Theorie zu reflektieren und kritisch zu einigen Punkten Stellung bezogen wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Biographisches
- Max Horkheimer
- Theodor W. Adorno
- Zur Dialektik der Aufklärung
- Zur Kulturindustrie
- Begriffserklärung
- Vereinheitlichung der Kultur
- Scheinbare Auswahl
- Inhalte und Verinnerlichung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Kulturindustriekritik von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno und untersucht, ob ihre Thesen, die vor über 50 Jahren entstanden sind, heute noch relevant sind. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, ob die Kulturindustrie weiterhin Menschen manipuliert und Bedürfnisse künstlich erzeugt.
- Die Entstehung der Kulturindustriekritik im Kontext der „Dialektik der Aufklärung“
- Die Vereinheitlichung des Kulturangebots durch die Kulturindustrie
- Der „Kreislauf von Manipulation und rückwirkendem Bedürfnis“
- Die Verinnerlichung von Verhaltensmustern durch die Kulturindustrie
- Die Relevanz der Kulturindustriekritik in der heutigen Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Kulturindustriekritik ein und erläutert das Erkenntnisinteresse des Autors. Im Kapitel „Biographisches“ werden die Lebensläufe von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno vorgestellt, sowie deren Bedeutung für die Entwicklung der Frankfurter Schule. Der nächste Abschnitt beleuchtet die „Dialektik der Aufklärung“ als wichtigen Kontext für die Kulturindustriekritik. Das Kapitel „Zur Kulturindustrie“ geht auf die Kernargumente von Horkheimer und Adorno ein, wie z.B. die Vereinheitlichung der Kultur und die Manipulation durch den „Kreislauf von Manipulation und rückwirkendem Bedürfnis“. Es wird auch die Frage nach der Verinnerlichung von Verhaltensmustern durch die Kulturindustrie behandelt.
Schlüsselwörter
Die Kulturindustriekritik von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno befasst sich mit zentralen Themen der kritischen Theorie, wie der Vereinheitlichung der Kultur, der Manipulation durch Massenmedien, der Verinnerlichung von Verhaltensmustern und der Relevanz der kritischen Theorie in der heutigen Zeit. Schlüsselbegriffe sind u.a. Kulturindustrie, Dialektik der Aufklärung, Massenmedien, Manipulation, Verinnerlichung und kritische Theorie.
- Quote paper
- Christoph Koch (Author), 1997, Alle sind frei zu tanzen und sich zu amüsieren - Die Kulturindustriekritik von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3937