Wird ein traditioneller Geschichtsunterricht noch den Anforderungen unserer Zeit gerecht? Sind geringe Modifikationen notwendig, sollte man alles ändern oder die Dinge so belassen, wie sie waren?
Der Wandel in der heutigen Zeit besitzt eine nie zuvor erlebte Dynamik und Schnelligkeit sowie einem nie zuvor erlebten Umfang.
Kinder und Jugendliche dürfen mit den damit verbundenen Verunsicherungen und Problematiken nicht allein gelassen werden. Doch neben dieser jungen Generation scheint die Schnelligkeit und Fülle von Veränderungen oftmals auch die älteren und erwachsenen Menschen zu überfordern. Lehrer sind hierbei nicht ausgenommen. Jedoch gerade der Institution Schule fällt in diesem Spannungsfeld eine besondere Aufgabe zu, ist sie doch bereits per legem dazu verpflichtet, die Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg zu selbstbestimmten und verantwortungsbewussten Mitgliedern unserer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft zu unterstützen.
Um diesen nun aber einen optimalen Ausgangspunkt zu bieten, in einer sich schnell verändernden Welt erfolgreich bestehen zu können, ist eine beständige Überprüfung und Angleichung pädagogisch-didaktischer Theorie und Unterrichtspraxis an die realen Bedingungen der Lebenswelt und Umwelt vonnöten.
Diese zentralen Punkte bilden den Gegenstand der vorliegenden Arbeit.
In einem weiteren Teil der Arbeit wird ausgehend davon, ein intensiverer Blick auf die speziellen Möglichkeiten und Ansatzpunkte des Faches Geschichte gerichtet. Es soll der Frage nachgegangen werden, inwieweit im Bereich historischen Lehrens und Lernens auf die genannten Entwicklungen eingegangen werden kann.
In diesem Kontext wird der reformierte Lehrplan für das Fach Geschichte an Gymnasien im Freistaat Sachsen in seiner Endfassung vom 06.07.2004 einer genaueren Analyse unterzogen. Dabei wird untersucht werden, inwiefern darin Möglichkeiten und Anregungen gegeben sind, mit neuen und alternativen Konzepten und Prinzipien innerhalb des Fachs Geschichte auf den sich vollziehenden Wandel einzugehen. Fazit und Ausblick bilden den Abschluss der Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Vom Charakter der Veränderungen
- 2.1. Gesellschaftlich-sozialer Wandel
- 2.1.1. Wandel der Familienstrukturen und des sozialen Umfelds
- 2.1.2. Die multiethnische Gesellschaft
- 2.1.3. Demographischer Wandel
- 2.1.4. Wertewandel
- 2.2. Wissenschaftlich-technischer Fortschritt
- 2.3. Ökonomische Veränderungen und Wandel der Arbeitswelt
- 2.3.1. Globalisierung, Weltmarkt, Erwerbsarbeit, immaterielle Arbeit
- 3. Lehren und Lernen im Zeichen der Veränderung
- 3.1. Neue Herausforderungen - alte Unterrichtsmethoden?
- 3.1.1. Plenumsarbeit
- 3.1.2. Einzelarbeit und Partnerarbeit
- 3.1.3. Gruppenarbeit
- 3.1.4. Diskussionen, Debatten, Schülergespräche
- 3.2. Neue und alternative Unterrichtskonzepte und Sozialformen
- 3.2.1. Integrierte Position von Unterricht – lebendiges Lernen
- 3.2.2. Problemorientierter Unterricht
- 3.2.3. Selbstgesteuertes Lernen
- 3.2.4. Entdeckendes Lernen
- 3.2.5. Handlungsorientierter Unterricht
- 3.2.6. Globales Lernen
- 3.2.7. Interkulturelles Lernen
- 3.2.8. Fächerübergreifender und fächerverbindender Unterricht
- 3.3. Neue Medien und Geschichtsunterricht
- 4. Analyse des reformierten sächsischen Lehrplanes für das Fach Geschichte
- 4.1. Allgemeines
- 4.2. Das Fach Geschichte
- 5. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Herausforderung, Geschichtsunterricht in einer sich schnell verändernden Welt zu gestalten. Sie analysiert den Einfluss gesellschaftlicher, wissenschaftlich-technischer und ökonomischer Entwicklungen auf den Bildungsbereich und untersucht, welche Anpassungen im Bereich des Geschichtsunterrichts notwendig sind. Ziel ist es, neue Konzepte und Methoden zu identifizieren, die Schülerinnen und Schüler auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts vorbereiten.
- Gesellschaftlicher Wandel und seine Auswirkungen auf die Bildung
- Neue Konzepte und Methoden im Geschichtsunterricht
- Analyse des sächsischen Lehrplans für das Fach Geschichte
- Möglichkeiten und Herausforderungen der Integration neuer Medien im Geschichtsunterricht
- Die Rolle des Geschichtsunterrichts in der Förderung von Selbstständigkeit und Verantwortungsbewusstsein
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit dar und beleuchtet die Herausforderungen, die sich aus den tiefgreifenden Veränderungen des 21. Jahrhunderts für den Geschichtsunterricht ergeben. Kapitel 2 analysiert den Charakter des Wandels, wobei die Schwerpunkte auf dem gesellschaftlich-sozialen Wandel, dem wissenschaftlich-technischen Fortschritt und den ökonomischen Veränderungen liegen. Kapitel 3 beleuchtet die Auswirkungen dieser Entwicklungen auf die Lern- und Lehrprozesse im Allgemeinen und widmet sich den Möglichkeiten, neue Konzepte und Unterrichtsformen im Geschichtsunterricht zu implementieren. Kapitel 4 befasst sich mit der Analyse des reformierten sächsischen Lehrplans für das Fach Geschichte und untersucht, inwiefern dieser auf die aktuellen Herausforderungen im Geschichtsunterricht reagiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem Geschichtsunterricht in einer sich schnell wandelnden Welt. Zentrale Themen sind der gesellschaftlich-soziale Wandel, die Integration neuer Medien im Unterricht, die Entwicklung neuer Konzepte und Methoden, sowie die Analyse des reformierten sächsischen Lehrplans für das Fach Geschichte. Besondere Bedeutung haben in diesem Zusammenhang Begriffe wie Globalisierung, Interkulturalität, Selbstgesteuertes Lernen, Problemorientierter Unterricht und Handlungsorientierter Unterricht.
- Quote paper
- Sven Ebel (Author), 2004, Geschichtsunterricht heute, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39592