In der folgenden Arbeit soll die Rolle der Bauernfiguren in Wittenwillers Ring näher untersucht werden. Im Zentrum der Untersuchung steht die Frage, inwieweit das „tumbe“ der Lappenhausener Bauern als bloße Narretei oder aber als Sünde zu werten ist. Es macht wenig Sinn, Wittenwilers Ring losgelöst von seiner Entstehungszeit und losgelöst vom Autor selbst zu betrachten.; Insbesondere die Frage nach der Narrenterminologie kann nur aus der Geschichtlichkeit des Ringes heraus fundiert untersucht werden. Der Versuch das Epos werksimmanent zu betrachten wird von meiner Seite nicht unternommen. 1 So wird im ersten Kapitel zunächst auf die (wahrscheinliche) Biographie Wittenwillers und die Bedeutung seiner Standeszugehörigkeit und seiner Herkunft für den „Ring“ eingegangen. Das dritte Kapitel versucht das mittelalterliche Bild des Bauerntums und den zeitgenössischen Narrenbegriff zu skizieren. Nach Klärung der mittelalterlichen Begrifflichkeit des „Bauern“ und des „Narren, soll das Verhalten der bäuerlichen Protagonisten im Ring direkt am Primärtext beschrieben werden. Im vierten Kapitel wird zunächst die Sündevorstellung im Spätmittelalter vorgestellt werden und dann, im Hauptteil der Arbeit sehr textnah auf die Ausgangsfrage eingegangen werden, ob das törichte Verhalten der Bauern in erster Linie als „Sünde“ oder als Narretei zu werten ist. Dieser Teil stellt den thematischen Schwerpunkt der Seminararbeit dar. Im abschließenden Fazit möchte ich dann noch einmal die Ergebnisse zusammenfassen und eigene Gedankenansätze reflektiert aufgreifen. Im Rahmen dieser Arbeit wird nur am Rande eingegangen werden können auf die Frage nach der Gattungsgestalt des Textes; auch die Erzählsituation, die Beziehung zwischen Erzähler und Autor sowie die Frage nach den graphischen Hinweisen durch Wittenwiler soll nicht weiter thematisiert werden. Keine Berücksichtigung findet ebenfalls Wittenwilers Anspruch, den Ring als „Weltenlauf“ zu gestalten. 1 Vgl. S.9 Puchta -Mähl
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Autor Wittenwiler und die Entstehungszeit des „Rings“
- Der Autor Wittenwiler
- Entstehungszeit des Rings
- Adressaten des „,Rings“
- Der Bauer als „sündhafter Narr❝
- Der Bauernbegriff im Mittelalter
- Der Narrenbegriff im Mittelalter
- Der Bauer in Wittenwilers „Ring“
- Die Sünde im „,Ring“
- Sündenvorstellung im Spätmittelalter
- Sünde und Narretei im,,Ring“
- I.Teil
- II. Teil
- III. Teil
- Fazit
- Literatur
- Primärliteratur
- Sekundärliteratur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle der Bauernfiguren in Wittenwillers „Ring“ mit dem Schwerpunkt darauf, ob ihr „tumbe“ Verhalten als bloße Narretei oder als Sünde zu werten ist. Sie betrachtet den „Ring“ im Kontext seiner Entstehungszeit und des Autors, um die Narrenterminologie und das Epos in ihrer historischen Dimension zu verstehen.
- Die Biographie des Autors Heinrich Wittenwiler und die Bedeutung seiner sozialen Stellung und Herkunft für den „Ring“
- Die mittelalterlichen Vorstellungen von Bauer und Narr
- Die Beschreibung des bäuerlichen Verhaltens im „Ring“ anhand des Primärtextes
- Die Sündenvorstellung im Spätmittelalter und die Frage, ob das törichte Verhalten der Bauern als Sünde oder als Narretei anzusehen ist
- Die Bedeutung des katholischen Glaubens für Wittenwillers Werk
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach der Interpretation des bäuerlichen Verhaltens im „Ring“ vor und skizziert die Vorgehensweise der Arbeit.
Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Autor Heinrich Wittenwiler und der Entstehungszeit des „Rings“. Es werden die verfügbaren Quellen über Wittenwiler und die zeitliche Einordnung des Werkes beleuchtet.
Das dritte Kapitel untersucht das mittelalterliche Bild des Bauerntums und den zeitgenössischen Narrenbegriff. Es soll die Bedeutung dieser beiden Begriffe für die Interpretation der Bauernfiguren im „Ring“ klären.
Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit der Sündenvorstellung im Spätmittelalter und analysiert das Verhalten der Bauern im „Ring“ im Hinblick auf die Frage, ob es als Sünde oder als Narretei zu werten ist. Dieses Kapitel bildet den thematischen Schwerpunkt der Arbeit.
Schlüsselwörter
Wittenwiler, „Ring“, Bauer, Narr, Sünde, Narretei, Spätmittelalter, Sündenvorstellung, katholisches Glauben, „tumbe“ Verhalten, Ständeordnung, Gesellschaft, Mittelalter, Bauernbegriff, Narrenbegriff, Primärtext
- Arbeit zitieren
- Jan Möller (Autor:in), 2004, Die Bauerngestalt im "Ring" von Heinrich Wittenwiler. Zwischen weltlicher Narretei und christlicher Sünde, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/40598