Das Thema „Jugendsprache“ ist heute ein vieldiskutiertes. Große Tageszeitungen wie die „Bild-Zeitung“ bringen Artikel heraus, um es den Erwachsenen leichter zu machen, Jugendliche zu verstehen. „Verstehen Sie Ihre Kinder noch?“ war im Jahr 2000 jener Titel (Neuland 2003, 269). Dieser Artikel wurde in Zusammenarbeit mit einem Trend-Büro recherchiert und ist nur ein Teil des Marktes zum „Verstehen von Jugendlichen“. Seit 1983 gibt es verschiedene Wörterbücher mit dem gleichen Ziel, nämlich die Sprache der Jugendlichen zu dekodieren und allgemein verständlich zu machen. Jugendsprache wird dadurch zum „Konsumgut“ (Neuland 2003, 265), die Wörterbücher zum „Schlüssel für die Szene“ (ebd., 265). Problematisch ist allerdings, dass Jugendsprache nie Allgemeingültigkeit besitzt. Was in Hamburg als „szenischer“ Ausdruck benutzt wird, kann ein Jugendlicher in Dresden vielleicht schon nicht mehr verstehen (siehe dazu 2.1). In diesen Wörterbüchern werden Wörter auch erfunden, so dass sie kein Jugendlicher versteht. Ebenso kritisch zu sehen ist, dass Jugend immer mehr zum Prestigeobjekt wird. Viele Erwachsene wollen sich durch das Verstehen von Jugendlichen ihre eigene „Jugendlichkeit zurückerobern“ (ebd., 267). Hier ist zu erwähnen, dass die „Verjugendlichung“ der Gesellschaft auch in anderen Bereichen zu sehen ist. Warum sonst würden sich so viele Menschen einer Schönheitsoperation unterziehen?
Jugendsprache wurde durch Publikationen in Zeitungen und Wörterbüchern schon Gegen-stand der „öffentlichen Diskussion, noch bevor sie Gegenstand sprachwissenschaftlicher Forschung war“ (ebd., 264). Die Geschichte der Jugendsprache und ihre Erforschung ist Gegenstand von 2.2 und wird hier nur eingebracht, um die oben aufgezeigten Probleme deutlich zu machen. Durch Artikel in Zeitungen wurden bestimmte Ansätze gegeben und diskutiert, die aber durch linguistische Forschungen noch nicht belegt sind. Den Medien wurde dadurch Raum für Spekulationen gelassen.
Im folgenden werde ich die Stilmittel von Jugendlichen aufbereiten (Punkt 3.). Diese werden vorrangig aus der gesprochenen Sprache übernommen und anschließend auf die geschriebene Sprache übertragen (Punkt 4.) und dort an Jugendromanen und Zeitschriften aufgezeigt. Der Einfluss dieser Medien ist spürbar und auch in der Fachliteratur oft beschrieben worden. Interessant ist es zu wissen, welches dieser Medien aber den größten Einfluss auf die Jugendlichen und somit auf ihre Sprache hat (Punkt 4.3).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hintergründe der Jugendsprache
- Definition Jugendsprache
- Geschichtliche Entwicklung der Jugendsprache
- Wie entwickelt sich ein Stil?
- Merkmale der Jugendsprache
- Stilmittel
- Möglichkeiten des Stilgebrauches
- Textbeispiele
- Die Betrachtung der Entwicklung des Sprachstils in Jugendromanen.
- Fischer, Marie Louise: Ulrike, das schwarze Schaf im Internat
- Pruetz, Sigurd: Falsch gedacht
- Chidolue, Dagmar: Lady Punk
- Schuster, Gaby: Casting
- Zusammenfassung
- Die Betrachtung des Sprachstils von Jugendzeitschriften.
- Bravo
- Mädchen
- Zusammenfassung
- Welches Medium wird von Jugendlichen eher angenommen?
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die stilistischen Aspekte der Jugendsprache und deren Hintergründe, Merkmale und Verwendung in Textbeispielen. Das Ziel ist es, ein tieferes Verständnis für die Sprache und den Sprachgebrauch von Jugendlichen zu entwickeln.
- Definition und Entwicklung der Jugendsprache
- Stilmittel und Möglichkeiten des Stilgebrauches
- Analyse des Sprachstils in Jugendromanen und Jugendzeitschriften
- Der Einfluss verschiedener Medien auf die Sprache von Jugendlichen
- Die Schwierigkeiten bei der Kategorisierung der Jugendsprache
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die aktuelle Debatte über Jugendsprache in der Öffentlichkeit und stellt die Herausforderungen bei der Erforschung dieses Themas dar.
Das zweite Kapitel geht auf die Hintergründe der Jugendsprache ein und bietet verschiedene Definitionen und Kategorisierungen an. Es wird die geschichtliche Entwicklung und die Frage nach der Entstehung eines Sprachstils diskutiert.
Kapitel 3 widmet sich den Merkmalen der Jugendsprache und analysiert die verwendeten Stilmittel sowie die Möglichkeiten des Stilgebrauchs.
Im vierten Kapitel werden Textbeispiele aus Jugendromanen und Jugendzeitschriften untersucht, um die Entwicklung und Anwendung des Sprachstils in verschiedenen Medien zu betrachten.
Schlüsselwörter
Jugendsprache, Stilistik, Stilmittel, Jugendromane, Jugendzeitschriften, Sprachentwicklung, Sprachgebrauch, Soziolekt, Gruppensprache, Jugendkultur, Medien, Jugendmedien.
- Quote paper
- Ulrike Manhardt (Author), 2004, Stilistische Aspekte der Jugendsprache, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41110