Der Forscher Ferdinand Opll beschrieb, in Bezug auf das Itinerar Kaiser Friedrich Barbarossas, das übliche Reisekönigtum des Hochmittelalters. Das Problem, das er nannte, also das Regieren eines Reiches aus dem "Sattel heraus" ohne festen Herrschaftssitz, war für die damalige Zeit ein riesiges Versorgungs- und Organisationsproblem. König, Familie und Hofstaat reisten dabei quer durch das Reich, meist von Pfalz zu Pfalz und mussten versorgt werden, zudem musste der Herrscher auch seinen Pflichten nachkommen.
Zeitlich lässt sich das Reisekönigtum von der fränkischen Zeit bis ins Spätmittelalter einordnen. Jedoch wird sich diese Arbeit in großen Teilen auf das 12. Jahrhundert konzentrieren. Speziell Friedrich Barbarossa wird dabei näher betrachtet. Friedrich I., genannt Barbarossa, geboren im Jahre 1122, gestorben am 10. Juni 1190. Er ertrank im Fluss Saleph. Friedrich Barbarossa entstammte dem Adelsgeschlecht der Staufer und war von 1147 bis 1152 als Friedrich III. Herzog von Schwaben, von 1152 bis 1190 römisch-deutscher König und von 1155 bis 1190 Kaiser des römisch-deutschen Reiches. Anhand des Reiseweges Friedrich Barbarossas, den der Hofstaat auf den Reisen zurücklegte, auch genannt "Itinerar", wird ein Überblick über das Reisekönigtum vermittelt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Friedrich Barbarossa
- Die Bedeutung von Pfalzen für Friedrich Barbarossa im ostfränkischen Raum des 12. Jahrhunderts
- Einleitung zum Thema
- Geschichtliche Einordnung des Begriffes,Pfalz'
- ,Römisch-Deutsches Reich' – Territoriale Grundlage und Schwierigkeiten bei den itineraren Forschungen
- Funktionen einer Pfalz
- Aufbau und Beschaffenhgeit eines palatium
- Mitglieder des Hofes und der Hofkapelle
- Verwaltung der Pfalz
- Versorgung der Pfalz
- Staufische Pfalzen
- Die wichtigsten Pfalzen in dem Itinerar Kaiser Friedrich Barbarossas im regnum Theutonicum
- Aachen
- Erfurt
- Goslar
- Regensburg
- Ulm
- Worms
- Politik und Herrschaftsausübung Friedrich Barbarossas im ostfränkischen Raum des 12. Jahrhunderts
- Bayerische Frage
- Entstehung des Konfliktes im Herzogtum Bayern
- Die Krönung Friedrich Barbarossas
- 1152 - Beginn der Verhandlungen zwischen Heinrich dem Löwen und dem babenbergischen Heinrich Jasomirgott
- Fazit
- Sturz Heinrich des Löwen
- Entstehung des Konfliktes
- Konfliktentwicklung
- Die Kämpfe gegen Heinrich dem Löwen
- Fazit
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Reisekönigtum Friedrich Barbarossas im 12. Jahrhundert und untersucht den Zusammenhang zwischen Politik und Herrschaftsausübung im ostfränkischen Raum. Ziel ist es, die Bedeutung von Pfalzen für das kaiserliche Itinerar und die damit verbundene Verwaltung, Versorgung und Entscheidungsfindung zu beleuchten.
- Das Reisekönigtum als zentrale Form der Herrschaft im Hochmittelalter
- Die Rolle von Pfalzen als Stützpunkte für die Herrschaft und Verwaltung
- Die Herausforderungen des Reisens und der Logistik im Kontext des Reisekönigtums
- Die Verbindung zwischen Politik und Reisewegen Friedrich Barbarossas
- Der Bayernkonflikt und der Sturz Heinrichs des Löwen als Beispiele für die politische Handlungsweise des Kaisers
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema des Reisekönigtums im Hochmittelalter ein und erläutert die Bedeutung von Pfalzen für die Herrschaft. Sie stellt Friedrich Barbarossa und sein Itinerar vor und erklärt die Begriffe Reisekönigtum und ambulante Herrschaft.
Kapitel 1 bietet einen Überblick über die historische Einordnung des Begriffs "Pfalz" und beleuchtet das Römisch-Deutsche Reich mit seinen territorialen Strukturen und Schwierigkeiten bei der Erforschung des kaiserlichen Itinerars.
Kapitel 2 und 3 erläutern die Funktionen einer Pfalz, den Aufbau eines palatium und die zugehörigen Mitglieder des Hofes und der Hofkapelle. Kapitel 4 und 5 behandeln die Verwaltung und Versorgung einer Pfalz.
Kapitel 6 beleuchtet die Bedeutung von Pfalzen im Kontext des kaiserlichen Itinerars und stellt die wichtigsten Pfalzen im regnum Theutonicum vor.
Kapitel 7 und 8 analysieren die politische Handlungsweise Barbarossas anhand des Bayernkonfliktes und des Sturzes Heinrichs des Löwen. Die Kapitel beleuchten die Entstehung der Konflikte, ihre Entwicklung und die Rolle des Kaisers.
Die Zusammenfassung fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und bietet einen Gesamtüberblick über das Reisekönigtum Friedrich Barbarossas und die Bedeutung von Pfalzen für die politische Herrschaftsausübung im ostfränkischen Raum.
Schlüsselwörter
Reisekönigtum, ambulante Herrschaft, Friedrich Barbarossa, Itinerar, Pfalz, Staufer, Römisch-Deutsches Reich, ostfränkischer Raum, Verwaltung, Versorgung, Politik, Herrschaftsausübung, Bayernkonflikt, Heinrich der Löwe, Herzogtum Bayern.
- Arbeit zitieren
- Oliver Wollboldt (Autor:in), 2017, Ambulante Herrschaft. Das Reisekönigtum des Friedrich Barbarossa, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/413168