Der Schriftsteller, Philosoph und Kulturkritiker Klaus Theweleit ist 1942 in Ostpreußen geboren. Er wuchs in Schleswig-Holstein auf, da seine Familie aus Ostpreußen fliehen musste.
Theweleit studierte Germanistik, Anglistik und Musikwissenschaft in Kiel und Freiburg. In den Jahren 1969 bis 1972 war er als freier Mitarbeiter des Südwesfunks beschäftigt.
1976 schloss Theweleit sein Studium mit einer Dissertation über faschistische Tendenzen in der wilhelminischen Freikorpsliteratur ab. 1977/78 wurde diese in zwei Bänden unter dem Titel „Männerphantasien“ veröffentlicht und sorgte für großes Aufsehen. Theweleit verband darin einen hohen wissenschaftlichen Anspruch mit einer überaus bildhaften Sprache, die er mit zahlreichen Zitaten aus Pop-Kultur, Psychoanalyse und Literatur anreicherte. 1988 veröffentlicht er den ersten Band von „Buch der Könige“. Darin befasst er sich auf innovative und provokante Weise mit dem Mythos der von Männern geschaffenen Kunst, die, seiner Meinung nach, auf der Aufopferung von Frauen beruhe. Im zweiten Teil, der 1995 erschien, ging es um das Verhältnis von Künstlern zur Macht. Theweleit arbeitet hier mit Beispielen, die von Gottfried Benn über Elvis Presley bis hin zu Andy Warhol reichen.
1998 erscheint „Ghosts“, 1999 „Der Pocahontas-Komplex“, eine Abhandlung zur amerikanischen Politik und Geschichte und 2002 das Buch "Der Knall". Darüber hinaus veröffentlicht Klaus Theweleit zahlreiche Artikel in Zeitungen und Zeitschriften. 2003 ehrte man ihn für literarische Kritik und Essay mit dem Johann-Heinrich-Merck-Preis.
Heute lebt der Autor mit seiner Frau, einer Psychoanalytikerin, und seinen beiden Söhnen in Freiburg im Breisgau, in Baden-Württemberg.
Seit 1998 arbeitet er als Professor für Kunst und Theorie an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, er ist Lehrbeauftragter am Soziologischen Institut in Freiburg und freier Schriftsteller mit Lehraufträgen in Deutschland, den USA, der Schweiz und Österreich.
Inhaltsverzeichnis
- Klaus Theweleit: Leben und Werk
- „Männerphantasien“
- Theweleits Bild der „Soldatischen Männer“ und das Verhältnis der Geschlechter
- Faschismus in den „Männerphantasien“
- Das Bild des „soldatischen Mannes“ von Masse, Volk, Rasse und Nation
- Jörg Lau: „Männerhass und Männerselbsthass als kultureller Mainstream“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Klaus Theweleits Werk „Männerphantasien“ und beleuchtet insbesondere die Rolle des Geschlechterverhältnisses im Kontext des Faschismus.
- Theweleits Bild des „soldatischen Mannes“
- Die Beziehung zwischen Männlichkeit, Körperlichkeit und Gewalt
- Die Analyse des Faschismus im Kontext der „Männerphantasien“
- Die Darstellung von Masse, Volk, Rasse und Nation in Theweleits Werk
- Der Einfluss von „Männerphantasien“ auf die kulturelle Debatte.
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel bietet einen kurzen Überblick über das Leben und Werk von Klaus Theweleit. Es geht auf seine Biografie und wichtige Stationen seines akademischen und schriftstellerischen Werdegangs ein.
- Kapitel 2 konzentriert sich auf das zweibändige Werk „Männerphantasien“ und stellt die zentralen Themen und Argumentationslinien des Buches vor.
- Kapitel 3 beleuchtet Theweleits Bild des „soldatischen Mannes“ und analysiert dessen Beziehung zum Geschlechterverhältnis.
- Kapitel 4 geht der Frage nach, wie Theweleit den Faschismus in seinen „Männerphantasien“ darstellt.
- Das fünfte Kapitel betrachtet die Rolle von Masse, Volk, Rasse und Nation im Kontext des „soldatischen Mannes“ in Theweleits Werk.
- Das sechste Kapitel setzt sich mit Jörg Laus Artikel „Männerhass und Männerselbsthass als kultureller Mainstream“ auseinander und stellt die darin vertretenen Thesen dar.
Schlüsselwörter
Die Arbeit widmet sich zentralen Themen wie Geschlechterverhältnissen, Faschismus, Männlichkeit, Körperlichkeit, Gewalt und Kulturkritik. Sie analysiert Theweleits „Männerphantasien“ und betrachtet dabei die Rolle von „soldatischen Männern“, Masse, Volk, Rasse und Nation. Die Arbeit integriert außerdem Erkenntnisse aus der Psychoanalyse und der Freikorpsliteratur.
- Arbeit zitieren
- Tina Kretzschmar (Autor:in), 2005, Geschlechterverhältnisse: 'Männerphantasien', München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41328