Der Reichsfinanzhof definierte erstmals im Jahr 1929 den Begriff der Rückstellungen. Er war der Auffassung, dass es sich bei der Bildung von Rückstellungen, um die Bewertung einer am Abschlussstichtag bereits bestehenden, nur ihrem Betrag noch nicht feststehenden Schuld oder eines in seiner Höhe noch nicht feststehenden Verlustes handelt. Rückstellungen sind bezüglich ihres Inhalts sehr umstritten und daher in der Literatur und in der Rechtsprechung eines der am meistdiskutierten Themen im Deutschen Bilanzrecht. Daher unterlag die Gesetzesgrundlage für Rückstellungen bis dato mehrfachen Veränderungen. Besonders zu erwähnen sind die umfassenden Neuheiten durch das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz. Die letzte Änderung wurde durch das Gesetz zur Umsetzung der Wohnimmobilienkreditrichtlinie und zur Änderung handelsrechtlicher Vorschriften beschlossen und am 16.03.2016 im Bundesgesetzblatt veröffentlicht. Im Handelsrecht existiert eine Vielzahl von verschiedenen Rückstellungsarten. Darüber hinaus enthält das Steuerrecht teilweise erhebliche Einschränkungen bezüglich der Ansetzbarkeit von den im Handelsrecht kodifizierten Rückstellungsarten.
Inhaltsverzeichnis
- Hinführung zum Thema
- Überblick und Bedeutung der Rückstellungen
- Zweck und Zielsetzung des Jahresabschlusses
- Ziel und Gang der Arbeit
- Begriffsdefinition und Grundlagen der bilanziellen Erfassung von Rückstellungen in der Handels- und Steuerbilanz
- Begriffsdefinition von Rückstellungen
- Ansatz- und Bewertungskriterien von Rückstellungen im Handelsrecht
- Ansatzkriterien von Rückstellungen im Handelsrecht
- Ansatz von Rückstellungen im Handelsrecht
- Der Ansatz aufgrund der Spezialvorschrift
- Die Inanspruchnahme und Auflösung von Rückstellungen
- Bewertungskriterien von Rückstellungen im Handelsrecht
- Bewertung von Rückstellungen im Handelsrecht
- Berücksichtigung unsicherer Datenstrukturen
- Die Diskontierung von Rückstellungen im Handelsrecht
- Die Ansammlung von Rückstellungen
- Ansatzkriterien von Rückstellungen im Handelsrecht
- Ansatz- und Bewertungskriterien von Rückstellungen im Steuerrecht
- Ansatzkriterien von Rückstellungen im Steuerrecht
- Bewertungskriterien von Rückstellungen im Steuerrecht
- Kategorisierung von Rückstellungen
- Kritische Betrachtung von Rückstellungen im Handels- und Steuerrecht
- Wesentliche Unterschiede zwischen der Handels- und Steuerbilanz
- Grundsatz der Maßgeblichkeit der Handelsbilanz für die Steuerbilanz
- Vorbemerkungen zum Maßgeblichkeitsprinzip
- Voraussetzungen des Maßgeblichkeitsprinzips
- Begrenzungen des Maßgeblichkeitsprinzips
- Die Bedeutung des Maßgeblichkeitsprinzips für die Bewertung und für die handelsrechtlichen Bilanzierungs- und Bewertungswahlrechte
- Zweck und Kritik des Maßgeblichkeitsprinzips
- Ansatzgebot und -verbot von Rückstellungen
- Kritische Betrachtung wesentlicher Unterschiede zwischen Handels- und Steuerbilanz
- Grundsatz der Maßgeblichkeit der Handelsbilanz für die Steuerbilanz
- Bilanzierung von Pensionsrückstellungen im Handels- und Steuerrecht
- Vorbemerkungen zur betrieblichen Altersversorgung
- Begriffsdefinition der Pensionsrückstellung
- Pensionsrückstellungen im Handelsrecht
- Ansatz von Pensionsrückstellungen im Handelsrecht
- Bewertung und Ausweis von Pensionsrückstellungen im Handelsrecht
- Allgemeines zur Bewertung von Pensionsrückstellungen
- Saldierungsgebot gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB
- Diskontierung von Pensionsrückstellungen im Handelsrecht
- Bewertung der Pensionsrückstellungen nach dem Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz
- Versicherungsmathematische Verfahren für die Bewertung von Pensionsrückstellungen
- Zuführung und Auflösung der Pensionsrückstellungen
- Anhangangaben von Pensionsrückstellungen im Handelsrecht
- Pensionsrückstellungen im Steuerrecht
- Ansatz von Pensionsrückstellungen im Steuerrecht
- Bewertung von Pensionsrückstellungen im Steuerrecht
- Kritische Betrachtung von Pensionsrückstellungen im Handels- und Steuerrecht
- Schlussbetrachtung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der bilanziellen Erfassung von Rückstellungen im Handels- und Steuerrecht. Ziel ist es, die Unterschiede in der Bilanzierung von Rückstellungen in beiden Rechtsbereichen aufzuzeigen und die jeweiligen Ansatz- und Bewertungskriterien zu erläutern. Die Arbeit beleuchtet insbesondere die Problematik der Pensionsrückstellungen, da diese einen komplexen Bereich mit erheblichen Auswirkungen auf die Bilanz darstellen.
- Begriffsdefinition und Abgrenzung von Rückstellungen
- Ansatz- und Bewertungskriterien im Handels- und Steuerrecht
- Wesentliche Unterschiede in der Bilanzierung von Rückstellungen
- Bilanzierung von Pensionsrückstellungen
- Kritische Betrachtung der Bilanzierung von Rückstellungen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema Rückstellungen ein und erläutert die Bedeutung sowie die Zielsetzung des Jahresabschlusses. Das zweite Kapitel befasst sich mit der Begriffsdefinition von Rückstellungen sowie den Ansatz- und Bewertungskriterien im Handels- und Steuerrecht. Das dritte Kapitel analysiert die wesentlichen Unterschiede zwischen der Handels- und Steuerbilanz, insbesondere im Hinblick auf das Maßgeblichkeitsprinzip. Das vierte Kapitel widmet sich der Bilanzierung von Pensionsrückstellungen, wobei die Ansatz- und Bewertungskriterien im Handels- und Steuerrecht im Detail betrachtet werden. Die Arbeit wird mit einer Schlussbetrachtung und einem Ausblick abgeschlossen.
Schlüsselwörter
Rückstellungen, Handelsrecht, Steuerrecht, Bilanzierung, Bewertung, Pensionsrückstellungen, Maßgeblichkeitsprinzip, Jahresabschluss, Bilanz, Steuerbilanz, Handelsbilanz.
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2016, Die Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen nach HGB und Steuerrecht. Eine kritische Analyse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/417237