In der vorliegenden Arbeit möchte ich die Entwicklung der Wirkungslehre Lessings darstellen. Im Zentrum dieser Arbeit stehen hierbei die aristotelischen Begriffe ‚eleos‘, ‚phobos‘ und ‚katharsis‘, die in Lessings Theorie von entscheidender Bedeutung sind.
Hierbei werde ich schwerwiegend die Bedeutung und den Zusammenhang des Mitleidsbegriffs und des Schreckens untersuchen, der später von Lessing durch ‚Furcht‘ übersetzt wurde. Im Anschluss möchte ich näher auf die Katharsistheorie eingehen, und untersuchen, welche Reinigung Lessing letztendlich anstrebt. Zur Verdeutlichung seiner Wirkungslehre werde ich hierfür die Auffassung Pierre Corneilles ziehen, dessen Ausführung Lessing im Laufe der Zeit stark kritisierte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Eleos - der Mitleidsbegriff
- Phobos – Schrecken oder Furcht?
- Die Katharsistheorie
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung der Dramentheorie Gotthold Ephraim Lessings, wobei der Fokus auf den aristotelischen Begriffen 'eleos', 'phobos' und 'katharsis' liegt. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung des Mitleidsbegriffs in Lessings Theorie, die Transformation des Begriffs 'phobos' von 'Schrecken' zu 'Furcht', sowie die von Lessing entwickelte Katharsistheorie, die sich von Aristoteles und Pierre Corneille unterscheidet.
- Entwicklung von Lessings Wirkungslehre
- Die Rolle von 'eleos' und 'phobos' in Lessings Theorie
- Lessings Katharsistheorie und ihre Abgrenzung von Aristoteles und Corneille
- Die Bedeutung des Mitleidsbegriffs für die Moral
- Die Funktion des 'phobos' in der Erzeugung von Mitleid
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik der Tragödienkonzeption bei Aristoteles ein, wobei die Schlüsselbegriffe 'eleos', 'phobos' und 'katharsis' erläutert werden. Die Arbeit beleuchtet die unterschiedlichen Auffassungen dieser Begriffe und die Bedeutung von Lessings Werk für die Entwicklung der Dramentheorie.
Eleos - der Mitleidsbegriff
Dieses Kapitel untersucht Lessings Auseinandersetzung mit dem Begriff 'eleos' im Briefwechsel über das Trauerspiel. Es beleuchtet die Position Lessings, die das Mitleid zum zentralen tragischen Affekt erhebt, und seine Abgrenzung von der Bewunderung als tragischen Affekt. Die moralische Komponente des Mitleids und die daraus resultierende Mitleidsästhetik werden diskutiert.
Phobos – Schrecken oder Furcht?
Das Kapitel analysiert Lessings Übersetzung des Begriffs 'phobos' und seine Korrektur von 'Schrecken' zu 'Furcht' in der Hamburgischen Dramaturgie. Es beleuchtet die Bedeutung des 'phobos' als komplementären Affekt zum Mitleid und die Abgrenzung von Corneilles Deutung des 'phobos'.
Die Katharsistheorie
Dieses Kapitel setzt sich mit Lessings Katharsistheorie auseinander, die eine Reinigung von extremen Affekten und die Vermittlung von moralischen Grundsätzen anstrebt. Es untersucht die Verknüpfung von 'eleos' und 'phobos' in Lessings Theorie, die Abgrenzung von Corneilles Auslegung der Katharsis und die Bedeutung der Identifikation des Zuschauers mit dem Helden für die Wirkungsstrategie.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Begriffen der Dramentheorie, insbesondere 'eleos', 'phobos', 'katharsis', Mitleid, Furcht, Bewunderung, Tragödie, Dramaturgie, Lessing, Aristoteles, Corneille, bürgerliches Trauerspiel, Aufklärung, Moral.
- Arbeit zitieren
- G. Diken (Autor:in), 2017, Das Trauerspielkonzept von Gotthold Ephraim Lessing, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/419311