Einleitung
Der Name Kaiser Constantin I „des Großen“1, (Flavius Valerius Constantinus) ist am Ende der römischen Antike, mit dem Beginn des europäischen Mittelalters untrennbar verbunden. Ein tiefer gehendes geschichtliches Verständnis, insbesondere des Siegeszuges der christlichen Religion ist unmittelbar mit dem Wirken Constantin I verknüpft. Das Verständnis für diese einschneidenden politischen, philosophischen, staatsrechtlichen Veränderungen im 4 Jh. n. Chr. sind ohne eine Erforschung der allgemeinen Zusammenhänge in der Entwicklung des Römischen Staates und der analytischen Darlegung der Rolle Kaiser Constantins mit dem Vollzug der staatlichen Rechtsstellung der Christen und des Christentums im Römischen Reich unmöglich.
Die analytische Betrachtung ist nicht nur eine Aufgabe der Religionsgeschichte, sondern bedarf gemeinsamer Untersuchungen unter politischen und historischen Aspekten. Es kann nicht die Aufgabe dieser Arbeit sein, eine Würdigung der Einmaligkeit und Einzigartigkeit der Person Constantins Raum zu geben und geschichtliches Verständnis für seine staatspolitischen Positionen zu gewinnen, sondern zu versuchen die Entwicklung der politischen und staatstheoretischen Standpunkte Kaiser Constantins I zu ergründen, die in dessen Entfaltung zum Ausgangspunkt für die neue Qualität in der Verbindung von Staat und Staatsführung unter Einbeziehung der christlichen Religion führten.
Die Staatsführung Constantins entwickelte zum Ende des zweiten und Beginn des dritten nachchristlichen Jahrhunderts die revolutionierenden Umwandlungen im Verhältnis von Staat und Kirche. Mit den politischen und gesetzlichen Veränderungen in großen Teilen des Römischen Reiches, wurden unter Constantin die staatspolitischen Grundsteine für die weiteren europäischen Entwicklungen im Mittelalter bis in das 15. Jahrhundert, vorrangig in Europa eingeleitet und gelegt.2
--------
1 Der Heide Praxagoras verlieh ihm den Beinamen nach dem Vorbild von Alexander „der Große“ aufgrund seiner Tugenden. Demandt, Alexander: „Geschichte der Spätantike“ München, 1998. S. 58.
2 Thiess, Frank: „Das Reich der Dämonen: Der Roman eines Jahrtausends“, Frankfurt/M., 1959. S. 280.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ein Abriss des Lebens Constantins I.
- Die Religionspolitik
- Maßnahmen zugunsten der Christen
- Maßnahmen zugunsten der Heiden
- Analyse
- Schlussfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der komplexen Frage nach der Motivation hinter der Religionspolitik Kaiser Constantins I. Sie analysiert, ob Constantins Entscheidung, das Christentum zur Staatsreligion des Römischen Reiches zu machen, aus Überzeugung oder aus politischem Kalkül resultierte. Die Arbeit ergründet die Entwicklung der politischen und staatstheoretischen Standpunkte Constantins I. und deren Auswirkungen auf die Verbindung von Staat und Staatsführung unter Einbeziehung des christlichen Glaubens.
- Die Entwicklung des römischen Staatswesens im 4. Jahrhundert n. Chr.
- Die Bedeutung der Rolle Kaiser Constantins I. für den Aufstieg des Christentums.
- Die politische und gesellschaftliche Transformation des Römischen Reiches unter Constantin I.
- Die Analyse von Constantins religiösen Positionen und Handlungen im Kontext seiner Machtpolitik.
- Die unterschiedlichen Interpretationen des historischen Lebenswerks Kaiser Constantins I.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung der Hausarbeit vor und skizziert die historische Bedeutung Kaiser Constantins I. für die Entwicklung des Römischen Reiches und das Christentum. Das zweite Kapitel liefert einen kurzen Abriss über das Leben Constantins I., seine Biografie und seine wichtigsten politischen Entscheidungen. Das dritte Kapitel beleuchtet die Religionspolitik Constantins, wobei die Maßnahmen zugunsten der Christen und der Heiden getrennt betrachtet werden. Die Analyse des vierten Kapitels untersucht die verschiedenen Theorien und Interpretationsansätze, die sich mit Constantins Religionspolitik beschäftigen, und versucht, die möglichen Motive seines Handelns zu beleuchten.
Schlüsselwörter
Diese Hausarbeit widmet sich dem Einfluss von Kaiser Constantin I. auf die Entwicklung des Christentums. Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Constantin I., Römisches Reich, Staatsreligion, Christentum, Heidentum, Religionspolitik, Machtpolitik, Überzeugung, Kalkül, historische Analyse, Quellenkritik.
- Quote paper
- Alexander Müller (Author), 2004, Constantin I: Christ aus Überzeugung, oder politischem Kalkül?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41936