Diese Arbeit wurde zwar aufgrund einer gemeinsamen Gruppenpräsentation zu diesem Thema angefertigt, jedoch gibt es keine Co- Autoren, da die Arbeit von mir alleine verschriftlicht wurde. Wenn in der Arbeit also z.B. "Wir...." sind so vorgegangen aufscheint, wurde dies lediglich für die Präsentation so geschrieben. Diese Arbeit wurde jedoch getrennt zu den anderen aus der Gruppe benotet, daher verletzte ich mit der Veröffentlichung auch keinen Anspruch.
Zum Inhalt: Von vorrangiger Bedeutung erscheint hier die Frage, ob Elternteile die Erziehung ihres Kindes vom Geschlecht des Kindes abhängig machen, diese Punkte im Zusammenhang mit „alteingesessenen“ Vorstellungen wie das männliche oder das weibliche Geschlecht „zu sein hat“ zu bringen und die Hintergründe dafür zu klären.
Um diesem großen Spektrum jedoch ein Stück näher kommen zu können, gilt es vorerst begriffliche Punkte wie etwa Erziehung und Sozialisation zu klären. Anschließend möchten wir den Wandel der Geschlechterrolle aufgreifen, bevor wir an der geschlechtsspezifischen Erziehung der Kinder anknüpfen, was in weiterer Folge natürlich die Frage aufwirft, was wir uns vom männlichen beziehungsweise weiblichen Geschlecht erwarten.
Für diese Arbeit sind jedoch einige Themen in mein Blickfeld gerückt und das Inhaltsverzeichnis sollte klären, ob möglicher Weise auch die von Ihnen gewünschte Frage bearbeitet wurde.
Inhaltsverzeichnis:
1.) Einleitung
2.) Definition „Erziehung“
3.) Definition „Sozialisation“
3.1.) Die „Selbstsozialisation“
4.) Ursprung und Wandel der Geschlechterrolle
5.) Veränderung der schlechten Lage für Frauen
6.) Der „Karrieremann“ – und die „Karrierefrau“ ?
7.) Was macht einen „echten“ Mann bzw. eine „echte“ Frau aus?
8.) Weitere Überlegungen zum Ursprung der Theorien über das Geschlecht
9.) „Wie wird man zum Mann bzw. zur Frau?
10.) Wesentliche Faktoren für die Entwicklung des Geschlechtes:
Geschlechtsspezifische Erziehung
Die Mädchen- Jungensozialisation
Jungensozialisation in der Schule
Sozialisation innerhalb der Familie
Unterschiedliche Erziehung von Mädchen und Jungen
Die Bedeutung von Spielzeug im Sozialisationsprozess
Die Bedeutung von Medien im Sozialisationsprozess
Die Bedeutung von „peer groups“ im Sozialisationsprozess
11.) Schlusswort
Ursprung und Problematiken der Geschlechtersozialisation:
1.) Einleitung:
Unsere Gruppe hat sich dafür entschieden, das Thema der Geschlechtersozialisation aufzugreifen.
Von vorrangiger Bedeutung erscheint uns hier die Frage, ob Elternteile die Erziehung ihres Kindes vom Geschlecht des Kindes abhängig machen, diese Punkte im Zusammenhang mit „alteingesessenen“ Vorstellungen wie das männliche oder das weibliche Geschlecht „zu sein hat“ zu bringen und die Hintergründe dafür zu klären.
Um diesem großen Spektrum jedoch ein Stück näher kommen zu können, gilt es vorerst begriffliche Punkte wie etwa Erziehung und Sozialisation zu klären, um dieses Thema so gut als möglich ausbauen zu können.
Anschließend möchten wir den Wandel der Geschlechterrolle aufgreifen, bevor wir an der geschlechtsspezifischen Erziehung der Kinder anknüpfen, was in weiterer Folge natürlich die Frage aufwirft, was wir uns vom männlichen beziehungsweise weiblichen Geschlecht erwarten.
Dabei stützen wir uns zum Teil auf absolvierte Lehrveranstaltungen als auch auf gefundene Literatur dazu.
2.) Definition „Erziehung“:
Zum Begriff Erziehung gibt es wohl viele (auch unterschiedliche) Definitionen, wobei wir zunächst die begriffliche Erklärung von Wolfgang Brezinka (1990) aufgreifen, da uns diese als sehr verständlich erscheint:“ Unter Erziehung werden soziale Handlungen verstanden, durch die Menschen versuchen, das Gefüge der psychischen Dispositionen anderer Menschen in irgendeiner Hinsicht dauerhaft zu verbessern, oder seine als wertvoll beurteilten Komponenten zu erhalten. Ganz kurz: Als Erziehung werden Handlungen bezeichnet, durch die Menschen versuchen, die Persönlichkeit anderer Menschen in irgendeiner Hinsicht zu fördern.“ Erziehende versuchen also, mit sozialen Handlungen die psychischen Dispositionen des Kindes zu verbessern, ihnen anzueignen, oder die als negativ beurteilten Eigenschaften zu beseitigen.
An diesem Punkt – und zu dieser Definition könnte man natürlich ein nächstes Spektrum auftun wie etwa die Diskussion darüber, wer es beurteilt, was „wertvoll“ ist? Nicht jeder Mensch empfindet die gleichen Dinge als wertvoll. Außerdem unterscheiden sich Werte auch hinsichtlich der Kultur, da andere Kulturen natürlich auch unterschiedliche Wertvorstellungen haben „müssen“ um sich das eigene Überleben zu sichern.
Außerdem kommt in uns aufgrund dieser begrifflichen Klärung auch die Frage auf:“ Was sind soziale Handlungen? Soziale Handlungen sind doch im Prinzip wiederum mit der Wertvorstellung gekoppelt, denn wo viele Menschen jegliche Gewalt in der Erziehung strikt ablehnen, befürworten andere wieder die „gsunde Watschn“.
Diese Kritik führen wir im Zusammenhang mit unserem Thema deshalb an, weil Wertvorstellungen natürlich auch das Geschlecht betreffen: Was hat ein Mann zu leisten, und was eine Frau – denn noch heute – wenngleich sich bereits viele Menschen von diesen Theorien abheben wollen, gibt es in jedem von uns eine Vorstellung dazu, wie das jeweilige Geschlecht zu sein hat, und darauf stimmen wir (bewusst oder unbewusst) auch die Erziehung der eigenen Kinder ab.
3.) Definition „Sozialisation“:
Bevor wir dazu jedoch weiter in die Tiefe gehen, möchten wir gerne auch den Begriff „Sozialisation“ klären, wobei wir hier an einer Definition von Geulen/Hurrelmann (1980) anknüpfen wollen, welche uns in einer Vorlesung von Frau Professor Popp vorgestellt worden ist:“ Sozialisation ist zu verstehen, als der Prozess der Entstehung und Entwicklung der Persönlichkeit in wechselseitiger Abhängigkeit von der gesellschaftlich vermittelten sozialen und materiellen Umwelt. Vorrangig thematisch ist dabei, wie sich der Mensch zu einem gesellschaftlich handlungsfähigen Subjekt entwickelt.
Annedore Prengel beschreibt den Sozialisationsprozess wie folgt:“ Die Frage nach Sozialisation ist die Frage nach dem Wechselverhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft. Bereits hier lassen sich zwei Wahrheiten formulieren: In der Wechselwirkung zwischen Individuum und Gesellschaft sind wir weder total determiniert und bestimmt von Gesellschaft noch sind wir völlig eigenständig handlungsfähig: Die Umstände machen die Menschen und die Menschen machen die Umstände. In diesem Wechselverhältnis zwischen Individuum und Umwelt gehen von beiden Seiten einflussreiche Wirkungen aus.“ (ebd., S. 62)
Sozialisation ist ein Prozess, welcher nie endet. Er vollstreckt sich in verschiedenen Phasen beginnend von dem Säuglingsalter bis hin zum späten Erwachsenenalter, allerdings ist Sozialisation in der Kindheit ganz besonders prägend.
Sozialisation entsteht bei jedem sozialen Kontakt. Jeder entwickelt und sozialisiert sich im Grunde selbst. Die neue Sozialisation geht davon aus, dass Sozialisation (auch an Kindern) nicht nur der Erwachsene leitet.
3.1) Die „Selbstsozialisation“:
Sozialisation ist auch oft Selbstsozialisation: Das bedeutet, dass sich Kinder selbst entwickeln und sich selbst auch eine eigene Bedeutung zuschreiben. Sie können auch schon Ziele für ihr eigenes Handeln formulieren.
Ein Zitat von Jürgen Zinnecker (Mitschrift aus einer Vorlesung) sagt dazu:“ In der Gruppenperspektive wird zur Selbstsozialisation die Sozialisation in den peers (peer groups bedeutet „Gleichaltrige“) bezeichnet, also der Sachverhalt, dass Kinder und Jugendliche sich gegenseitig selbst sozialisieren, auch ohne Beihilfe der älteren Generation.“
So werden Übergänge (Statuspassagen) zu Eintritts- und Austrittsriten, die von Kindern selbst gestaltet werden. Als Beispiel dafür wurde in einer Vorlesung von Frau Professor Popp genannt, dass dies sehr gut am Spielplatz beobachten könnte: Hier schon bilden sich die Kinder ihre eigenen Gruppen, und Kinder welche dieser Gruppe nicht angehören, werden zu „Feinden“. Hier könnte man die Selbstsozialisation als Selbstkultivierung verstehen.
Zur Bedeutung des „Selbst“ heißt es bei Jürgen Zinnecker:“ Wir können unter Selbstsozialisation den Eigenanteil verstehen, die eine Person zu ihrer Sozialisation leistet.“
Dennoch fordert Selbstsozialisation natürlich nicht den gesamten Sozialisationsprozess: Bildungsniveau, soziale Lage der Familie, Geschlecht, Stadtteile und viele Aspekte mehr, spielen dabei auch eine bedeutende Rolle.
4.) Ursprung und Wandel der Geschlechterrolle:
Das Schlagwort „Wandel der Geschlechterrollen“ signalisiert, dass sich in jüngster Zeit in dieser Beziehung schon etwas tut. Um besser beurteilen zu können, ob derzeit schon mehr Optimismus angesagt ist, empfiehlt sich ein Blick zurück:
Bis zum 18. Jahrhundert waren Frauen stets vom Mann abhängig. In einer Vorlesung von Frau Professor Dermutz haben wir erfahren, dass sich dies teils sogar noch viel später der Fall war: So mussten Frauen ihren Mann beispielsweise um Erlaubnis fragen, ob sie denn einer Erwerbstätigkeit nachkommen „dürfen“. Der Bildungsstand der Frau, hing also großteils vom Mann ab, denn er entschied, ob sie sich weiterbilden durfte oder nicht.
Diese rechtliche Unterlegenheit wurde unter anderem auch biologisch begründet: Man war der festen Überzeugung, dass der weibliche Körper im Vergleich zum männlichen Körper nicht nur minderwertiger war, sondern dass der Mann auch geistig der Frau weit überlegen sei.
Dem Buch von Winfried Böhm haben wir entnommen, dass die bildungssoziologische Forschung bereits in den 60er Jahren festgestellt hatte dass Mädchen (neben Landkindern, Arbeiterkindern und Katholiken) zu den benachteiligten Gruppen gehörten, und diese Tatsache mit Grund für die Bildungsreform in den 70er Jahren war. (vgl. Böhm, 1989, S. 9)
Neben einigen anderen „früh- und weitdenkenden“ Philosophen etc. führt Winfried Böhm an, dass wohl Erasmus von Rotterdam (1467-1536) schon die Bildung für Frauen stark befürwortet hatte. „ Erasmus´ Dialog „Der Abt und die gelehrte Frau“ aus den Colloquia Familiaria ist einer der bemerkenswertesten Texte in der Geschichte der Mädchenbildung.“ (Böhm, 1989, S. 18)
Als den Größten Pädagogen im 17. Jahrhundert nennt Böhm in seinem Buch Johann Amos Comenius, der nicht nur eine systematische Pädagogik vorgelegt hatte, sondern auch auf den Gedanken beharrte, dass es kein Argument dafür gäbe, das sogenannte „schwächere Geschlecht“ von der Bildung auszuschließen. (vgl. Böhm, 1989, S. 20)
Die Benachteiligung der Frauen ist demnach also keine „neumodische Erscheinung“ welche erst zur heutigen Zeit aktuell im Gespräch wäre.
Vielleicht ist dies auch der Grund, weshalb Schulen – die vorerst nur für das männliche Geschlecht zulässig waren, vor etwa 100 Jahren auch für Frauen geöffnet wurden, diese daraufhin bald die Matura machen, und somit auch studieren durften.
Höhere Schulen für Frauen wurden geschaffen wie zum Beispiel die HBLA – welche jedoch durch den gesellschaftlichen Ruf „Knödelakademie“ minderwertig wirken sollte.
Nachdem die Matura für Frauen jedoch bereits durchgesetzt war, wollte der Ständestaat die Frauen wieder in die sogenannten „Frauen – Fachschulen“ verweisen, welche keinen Maturaabschluss beinhalteten.
Erst 1975 kam dann das Gesetz hervor, dass es keine reinen Männer- bzw. Frauenschulen geben darf. Diese Entwicklung bezeichnet man als „Koedukation“, was beinhaltet, dass Mädchen die gleiche Chance wie Jungs haben sollten. Durch die Koedukation sollte also einen Lernen voneinander und miteinander erreicht werden, was nicht nach Geschlecht getrennt werden darf.
Dies war ein bedeutender Fortschritt, denn zuvor wollte man sich darüber wohl keine Gedanken machen. Dass die Koedukation in Kraft getreten war, haben wir unter anderem auch der Frauenbewegung zu verdanken.
Dennoch aber folgte Kritik an der Koedukation, denn Mädchen wurden in der Schule oft für „das Beitragen zum guten Klima in der Klasse“ missbraucht. Diese Tatsache kann man auch noch heute im Berufsleben beobachten (die freundliche Sekretärin).
Weshalb Mädchen oft dazu „missbraucht“ werden zum besseren Klima in der Klasse lässt sich auf eine typische „Mädchen- Eigenschaft“ zurückverfolgen welche von Uta Enders- Dragässer im Buch „Geschlechtsbezogene Pädagogik“ folgend beschrieben wird:“ So können sich Mädchen eher und besser als Jungen auf eine Gruppensituation einstellen, sie sind selbstdiszipliniert und integrativ, können aufmerksam zuhören, anderen eher Raum geben. Sie sind freundlich-ironisch und werben mit Verständnisfragen um Aufmerksamkeit, womit sie die Pädagoginnen und Pädagogen in ihrer Kompetenz bestätigen. Das verbessert das Gruppenklima. In der Schule kommt es der Qualität des Unterrichts zugute.“ (ebd., 1994, S. 57)
Ulrike Popp behandelte im Buch „Geschlechtersozialisation und schulische Gewalt auch diesen Aspekt (vor allem in Bezugnahme auf schulische Gewaltbereitschaft von Mädchen und Jungen: Hier kommt hervor, dass feministische Forschungen bereits in Studien der 80er Jahre die „befriedigende Wirkung“ von Mädchen im Schulunterricht festgestellt hatten. Begründet wurde diese Hypothese mit der Erklärung, dass Mädchen über eine ausgeprägte Sozialkompetenz und Beziehungsfähigkeit verfügen würden. Diese Hypothese ist es aber auch, welche die Koedukationsdebatte aufrecht hält, da bis heute noch keine Daten vorliegen, welche diesen Sachverhalt belegen würde.
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