Die Beliebtheit der Serien des Star Trek Universums drückt sich schon allein darin aus, dass inzwischen fünf spin offs der Originalserie existieren. Zu den inzwischen über 600 Folgen aller Serien wurden bis zum heutigen Tag zehn Kinofilme gedreht, die allesamt zu Kassenschlagern wurden. Dieser Erfolg ist unter anderem auch auf die große Beliebtheit des Frankensteinthemas zurückzuführen. Hierbei wird in Star Trek nicht nur das Motiv des künstlichen Menschen übernommen, sondern auch Shelleys Kritik an Gesellschaft und Wissenschaft, sowie die Frage danach, was den Menschen ausmacht und wann ein Wesen Menschenrechte besitzen muss.
Die Analyse der ausgewählten Hauptcharaktere wird einerseits deren grundsätzlichen Anlage in der jeweiligen Serie, jedoch auch konkrete Beispiele aus verschiedenen Folgen heranziehen, in denen Parallelen und Abweichungen zu Frankenstein aufgezeigt werden können. Die Analyse des Romanes gründet sich auf die Ausgabe von 1831, da es sich hierbei um die stärker rezipierte Ausgabe handelt.
Da sich eine solche vergleichende Analyse stets auf den ursprünglichen Text berufen muss, werden zuerst die mythischen Grundlagen in Form des Prometheusmythos, die Shelley bei der Erschaffung ihrer Kreatur beeinflussten, untersucht. Hierbei werden Parallelen und Unterschiede zwischen Frankenstein und Prometheus herausgearbeitet, um sie später mit Figuren aus Star Trek vergleichen zu können. Da es die Werke der mittelalterlichen Alchemisten sind, die Frankensteins Forscherdrang wecken und durch die er die Idee der Schaffung einer künstlichen Kreatur zum ersten mal kennen lernt, wird auch auf deren Werke eingegangen werden.
Im Zuge der Darstellung von Shelleys Wissenschaftskritik wird es notwendig sein, die Situation der Wissenschaft zu Zeiten Shelleys kurz darzustellen. Zu diesem Zweck wird auf für die damalige Zeit revolutionäre Forschungsergebnisse und die Grundlagen der damaligen Wissenschaft Bezug genommen und ihr Einfluss auf Shelleys Roman untersucht werden.
Zuvor wird auf Verbindungen literarischer Werke zu Shelleys Frankenstein eingegangen werden. Hierbei werden sowohl die im Roman selbst genannten, als auch andere Werke, die in Frankenstein wieder aufgenommen wurden, analysiert und aus ihnen Shelleys Gesellschaftskritik abgeleitet werden, wie sie vor allem durch Frankensteins Kreatur vermittelt wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Frankenstein
- Grundlagen
- Mythische Grundlagen
- Technische und wissenschaftliche Grundlagen
- Hermetik
- Moderne wissenschaftliche Grundlagen
- Physiognomik
- Literarische Grundlagen
- Frankenstein als Science Fiction
- Star Trek
- Die Monster
- Kennzeichnung der Monstrosität in Star Trek
- Konkrete Beispiele
- Data
- Borg
- Seven of Nine
- Doctor
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Verwendung und Variation des Frankensteinthemas in der amerikanischen Fernsehserie "Star Trek: The Next Generation" sowie in der Nachfolgeserie "Star Trek: Voyager".
- Analyse der frankensteinischen Elemente in Star Trek, insbesondere in Bezug auf die Figuren Data, der Borg, Seven of Nine und der Doctor.
- Vergleich dieser Figuren mit Mary Shelleys Frankenstein-Roman, insbesondere in Bezug auf deren Schöpfung, ihre Rolle in der Gesellschaft und deren Beziehung zu ihren Schöpfern.
- Untersuchung der Kritik an Wissenschaft und Gesellschaft, die durch die frankensteinischen Figuren in Star Trek ausgedrückt wird.
- Analyse der Rolle von Mythen, Alchemie und moderner Wissenschaft in der Entstehung des Frankensteinthemas und deren Bedeutung für die Figuren in Star Trek.
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt den Kontext des Frankensteinthemas in der "Star Trek"-Serie dar und zeigt die Bedeutung des Themas für die Serien und deren Rezeption auf.
- Frankenstein - Grundlagen: Dieses Kapitel untersucht die mythischen und wissenschaftlichen Grundlagen des Frankensteinthemas und erörtert, wie Mary Shelley diese Grundlagen in ihrem Roman verarbeitet hat. Es beleuchtet auch den Einfluss der Alchemie und der modernen Wissenschaft auf Shelleys Werk.
- Star Trek - Die Monster: Dieses Kapitel analysiert die Monstrosität in der "Star Trek"-Serie und betrachtet, wie die Figuren Data, Borg, Seven of Nine und der Doctor als frankensteinische Kreaturen dargestellt werden. Es beleuchtet auch die Kritik an Wissenschaft und Gesellschaft, die durch diese Figuren ausgedrückt wird.
Schlüsselwörter
Frankenstein, Star Trek, Science Fiction, künstliche Intelligenz, Monstrosität, Gesellschaft, Wissenschaft, Mythen, Alchemie, Physiognomik, Prometheus, Borg, Data, Seven of Nine, Doctor, Frankenstein-Motiv, visuelle Kultur, Kreatur, Schöpfer, Kritik.
- Arbeit zitieren
- Markus Ciapura (Autor:in), 2004, Variationen des Frankensteinthemas in der amerikanischen Fernsehserie "Star Trek", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/42167