Spinne am Morgen bringt Kummer und Sorgen. In diesem Fall ist es zwar keine Spinne, sondern eine Art Käfer, aber allein die Vorstellung am Morgen aufzuwachen und im Bett ein „ungeheure[s] Ungeziefer“ vorzufinden, entspricht sehr wohl der „Erfahrung einer Nähe, die nicht gewollt ist“ und damit dem vom Menninghaus erklärten „Muster des Ekels“, das eine wie auch immer geartete Form der Abwehr auslöst.
Inhaltsverzeichnis
- Der „braune Fleck auf der geblümten Tapete“ - Im Spannungsfeld zwischen Ekel und Mitleid
- Die Verwandlung Gregors Samsa
- Reaktionen auf die Veränderung: Ekel und Mitleid
- Der Einfluss der Erzählperspektive
- Aggressives Verhalten der Familie
- Gestörte Kommunikation und Entfremdung
- Die Mutter und der Mitleidseffekt
- Familienidentität und Ekel
- Die Größe des Käfers und die Wahrnehmung
- Kafka und die Wunschphantasie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Figur des Gregor Samsa in Kafkas „Die Verwandlung“ und untersucht die Spannungsfelder zwischen Ekel und Mitleid, die durch seine Verwandlung in einen Käfer entstehen. Dabei wird die Bedeutung der Erzählperspektive für die Leserempfindung sowie die Rolle der Familie Samsa und deren Reaktion auf Gregors veränderte Existenz beleuchtet.
- Die Verwandlung als Metapher für gesellschaftliche Ausgrenzung und Entfremdung
- Die Rolle des Ekels in der menschlichen Wahrnehmung des Tierischen
- Die Ambivalenz von Mitleid und Abstoßung gegenüber dem „Anderen“
- Der Einfluss der Erzählperspektive auf die Leserempfindung
- Kommunikationsstörungen und die Auswirkungen auf Familienstrukturen
Zusammenfassung der Kapitel
Der Text analysiert zunächst die Verwandlung Gregors Samsa in einen Käfer und die damit verbundenen emotionalen Reaktionen der Figuren. Es wird gezeigt, dass die Leserperspektive die Empathie für Gregor trotz seiner „tierischen“ Gestalt fördert, während die anderen Figuren vor allem Ekel und Abstoßung empfinden. Der Einfluss der gestörten Kommunikation und die zunehmende Entfremdung zwischen Gregor und seiner Familie werden beleuchtet. Die Mutter wird als Figur hervorgehoben, die trotz der Verwandlung ein Gefühl des Mitleids für ihren Sohn empfindet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der Verwandlung, Ekel und Mitleid in Bezug auf die Figur des Gregor Samsa in Kafkas „Die Verwandlung“. Weitere wichtige Begriffe sind Erzählperspektive, Kommunikation, Familienstrukturen, gesellschaftliche Ausgrenzung, Entfremdung und die Ambivalenz der menschlichen Wahrnehmung des Tierischen.
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- Anja Keller (Author), 2011, Zwischen Ekel und Mitleid in der Literatur. Der „braune Fleck auf der geblümten Tapete“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/428187