Da es immer wieder notwendig ist, die Wirksamkeit der Behandlung und Therapie suchtkranker Menschen zu evaluieren und neue Ansätze sowie Interventionsformen zu entwickeln, geht diese Arbeit der Frage nach, ob die Integration logotherapeutischer Ansätze die Wirksamkeit der Sozialen Arbeit mit suchtkranken Menschen verbessern kann.
Logotherapeutische Ansätze sind in der Sozialen Arbeit nicht weit verbreitet. Dennoch können Kenntnisse über diese Form der sinnorientierten Therapie zur positiven Erweiterung bzw. Ergänzung des bisherigen multiprofessionellen Fachwissens in der Sozialen Arbeit mit suchtkranken Menschen beitragen.
Zunächst werden daher bisherige theoretische Erkenntnisse bezüglich Suchterkrankungen im Allgemeinen sowie der Existenzanalyse und Logotherapie nach Viktor Frankl herangezogen, um im Anschluss daran eine Verbindung zwischen Sucht und der Frage nach dem Sinn herstellen zu können. Bereits der theoretische Hintergrund lässt die Vermutung zu, dass das Scheitern an der Frage nach dem Sinn die Entstehung einer Suchterkrankung begünstigen kann. Somit könnte die Integration logotherapeutischer Ansätze in der Sozialen Arbeit mit suchtkranken Menschen die Wirksamkeit der Behandlung verbessern, wodurch eine entsprechende Indikation vorhanden wäre.
Diese Vermutung lässt sich auf Grundlage der Ergebnisse der empirischen Studie, die durch Befragungen verschiedener Experten aus Einrichtungen der Suchtkrankenhilfe erhoben wurden, bestätigen. Anhand dieser Befunde kann auch gezeigt werden, zu welchem Zeitpunkt und in welcher Form Sinnfragen in der Arbeit mit suchtkranken Menschen auftauchen, inwiefern eine Integration logotherapeutischer Ansätze gelingen kann und welche Rolle dabei die Beziehung zwischen Therapeut und Klient spielt. Grundsätzlich kann durchaus von einem Zusammenhang zwischen Sucht und der Frage nach dem Sinn gesprochen werden, welcher in der Beratung und Behandlung in unterschiedlicher Form vorkommen kann.
Anzumerken ist jedoch, dass Sinn scheinbar mit Zielen und Werten assoziiert werden kann und die Arbeit an Ressourcen und Zielen bereits eine geeignete Möglichkeit darstellt, sinnorientiert zu arbeiten.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Theoretischer Hintergrund
- 1. Suchterkrankungen im Überblick
- 1.1 Erläuterung des Suchtbegriffs
- 1.2 Erklärungsansätze zur Entstehung von Abhängigkeitserkrankungen
- 1.2.1 Biologische Ansätze
- 1.2.2 Gesellschaftliche und soziale Aspekte
- 1.2.3 Psychologische Theorien
- 1.3 Komorbide Störungen
- 1.4 Grundlagen in der Behandlung suchtkranker Menschen
- 1.4.1 Versorgungssystem in der Suchtkrankenhilfe
- 1.4.2 Phasen der Behandlung einer Abhängigkeitserkrankung
- 1.4.3 Prinzipien in der Behandlung suchtkranker Menschen
- 1.5 Die Wirksamkeit der Beziehungsgestaltung
- 2. Logotherapie nach Viktor Frankl
- 2.1 Noogene Neurose
- 2.2 Logotherapie und Existenzanalyse
- 2.3 Methoden der Logotherapie
- 3. Sinn und Abhängigkeit
- 3.1 Erklärungsansätze zur Entstehung von Sinnkrisen
- 3.2 Sinnkrisen im Jugendalter
- 3.3 Suchterkrankungen aus existenzanalytischer Sicht
- 4. Zwischenfazit
- III. Methode
- 5. Methodische Vorgehensweise und Ziele
- 5.1 Fragestellungen, Hypothesen und Ziele
- 5.2 Stichprobe und Design
- 5.3 Leitfadengestützte Experteninterviews
- 5.4 Datenerhebung und Datenauswertung nach Mayring
- IV. Ergebnisse
- 6. Ergebnisdarstellung
- 6.1 Aktueller Stand in Einrichtungen der Suchtkrankenhilfe
- 6.2 Allgemeines zum Thema Sucht
- 6.3 Suchterkrankungen im Zusammenhang mit Sinnfragen
- 6.4 Sinnverlust als Ursache für die Entstehung einer Abhängigkeitserkrankung
- 6.5 Die Integration logotherapeutischer Ansätze
- 6.6 Die Rolle der Beziehung zwischen Therapeut und Klient
- V. Diskussion
- 7. Ergebnisdiskussion
- 7.1 Aktueller Stand in Einrichtungen der Suchtkrankenhilfe
- 7.2 Allgemeines zum Thema Sucht
- 7.3 Suchterkrankungen im Zusammenhang mit Sinnfragen
- 7.4 Sinnverlust als Ursache für die Entstehung einer Abhängigkeitserkrankung
- 7.5 Die Integration logotherapeutischer Ansätze
- 7.6 Die Rolle der Beziehung zwischen Therapeut und Klient
- 8. Kritische Reflexion der Methoden
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Integration logotherapeutischer Ansätze in der Sozialen Arbeit mit suchtkranken Menschen. Das Ziel ist es, herauszufinden, ob diese Ansätze die Wirksamkeit der Behandlung verbessern können. Die Arbeit fokussiert auf den Zusammenhang zwischen Sucht und der Frage nach dem Sinn, analysiert die Entstehung von Sinnkrisen und die Bedeutung der Beziehung zwischen Therapeut und Klient.
- Der Zusammenhang zwischen Sucht und der Frage nach dem Sinn
- Die Rolle von Sinnverlust bei der Entstehung von Sucht
- Die Anwendung logotherapeutischer Ansätze in der Behandlung von Sucht
- Die Bedeutung der Therapeut-Klient-Beziehung in der Sinnfindung
- Die Wirksamkeit von logotherapeutischen Ansätzen in der Sozialen Arbeit mit suchtkranken Menschen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Sucht und die Frage nach dem Sinn ein und erläutert die Relevanz logotherapeutischer Ansätze in der Sozialen Arbeit. Der theoretische Hintergrund beleuchtet Suchterkrankungen, die Logotherapie nach Viktor Frankl und den Zusammenhang zwischen Sinn und Abhängigkeit. Die Methodik beschreibt die Vorgehensweise und die durchgeführten Experteninterviews. Die Ergebnisse präsentieren die Ergebnisse der Interviews und analysieren den aktuellen Stand in Einrichtungen der Suchtkrankenhilfe, den Zusammenhang zwischen Sucht und Sinnfragen sowie die Rolle der Beziehung zwischen Therapeut und Klient. Die Diskussion reflektiert die Ergebnisse und beleuchtet die Wirksamkeit von logotherapeutischen Ansätzen in der Praxis.
Schlüsselwörter
Sucht, Sinn, Logotherapie, Viktor Frankl, Existenzanalyse, Abhängigkeitserkrankungen, Sinnkrise, Sozialarbeit, Behandlung, Beziehung, Therapeut-Klient-Beziehung, Wirksamkeit.
- Arbeit zitieren
- Rebecca Rederer (Autor:in), 2018, Sucht und die Frage nach dem Sinn. Über den Einsatz logotherapeutischer Ansätze in der Sozialen Arbeit mit suchtkranken Menschen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/429573