Zwischenmenschliche Kommunikation und Interaktion bilden die Grundlage für eine funktionierende moderne Gesellschaft. Die einzelnen Mitglieder einer Gesellschaft sind durch ein starkes Netz gegenseitiger Abhängigkeiten miteinander verwoben. Der Einzelne ist nicht mehr fähig, autonom und selbständig zu handeln. Er ist auf Aktionen und Reaktionen seiner Umwelt angewiesen. Deshalb ist zwischenmenschliche Kommunikation unerlässlich für das Leben des Menschen. Sie ist verantwortlich für den Sozialisationsprozess des Individuums und somit unerlässlich für dessen Entwicklung. Man tauscht Informationen aus und gibt Auskunft über Gefühle und Gedanken; Kommunikation vollzieht sich grundsätzlich auf einer bilateralen Ebene, die Kommunikationsprozesse sind immer aufeinander bezogen und beruhen auf gegenseitigem Austausch. Dabei gibt der Sender eine Information an den Empfänger weiter, die dieser verarbeitet, um anschließend entsprechend darauf zu reagieren. Die Rhetorik hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Kommunikationsprozess und den damit verbundenen Informationsaustausch zu verbessern. Man arbeitet an der Darstellungsform eines Sachverhaltes, am Umgang der Kommunikationspartner mit Störungen und schließlich an der Art und Weise der Verarbeitung und Reaktion. Durch die Regeln der Rhetorik werden zwischenmenschliche Beziehungen erst möglich gemacht und auch gefestigt.
Seit Entstehung der neuen Medien hat eine grundlegende Veränderung in der Kommunikationsstruktur stattgefunden. Hierbei handelt es sich um das Phänomen der Massenkommunikation. Dabei läuft der Interaktionsprozess eher einseitig ab: es existieren zwar immer noch Sender und Empfänger, der Empfänger hat allerdings immer weniger die Möglichkeit zu reagieren, also Rückmeldung zu geben. Der Empfänger wird förmlich dazu gezwungen, jedwede Information von Seiten des Senders anzunehmen – oftmals ohne sie zu hinterfragen. Es stellt sich also die Frage nach den Mechanismen, die hinter der so genannten Massenkommunikation stehen. Dies betrifft vor allem die Demokratie und das damit verbundene politische Leben, es betrifft aber auch die Gesellschaft als solche und, nicht zu vergessen, die gesamte Medienlandschaft. Ziel der vorliegenden Arbeit soll sein, die heutige Welt der Medien und der Massenkommunikation zu beleuchten. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf dem Umgang der Menschen mit den Medien, also auf den Akteuren einerseits, und den Rezipienten andererseits.
Inhaltsverzeichnis
1. Kommunikation und Massenkommunikation
2. Massenmedien und ihr Beitrag zur demokratischen Gesellschaft
2.1 Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, etc.
2.2 Mediendemokratie
2.2.1 Chancen
2.2.2 Gefahren
2.3 Öffentlichkeit und öffentliche Meinung
3. Kommunikation, Massenkommunikation, Rhetorik
3.1 Chancen der Rhetorik im Kommunikationsprozess
3.2 Gefahren der Rhetorik im Kommunikationsprozess
3.3 Rhetorischer Leitfaden zum Auftreten in Massenmedien
4. Ausblick
5. Literaturverzeichnis
1. Kommunikation und Massenkommunikation
Zwischenmenschliche Kommunikation und Interaktion bilden die Grundlage für eine funktionierende moderne Gesellschaft. Die einzelnen Mitglieder einer Gesellschaft sind durch ein starkes Netz gegenseitiger Abhängigkeiten miteinander verwoben. Der Einzelne ist nicht mehr fähig, autonom und selbständig zu handeln. Er ist auf Aktionen und Reaktionen seiner Umwelt angewiesen. Deshalb ist zwischenmenschliche Kommunikation unerlässlich für das Leben des Menschen. Sie ist verantwortlich für den Sozialisationsprozess des Individuums und somit unerlässlich für dessen Entwicklung. Man tauscht Informationen aus und gibt Auskunft über Gefühle und Gedanken; Kommunikation vollzieht sich grundsätzlich auf einer bilateralen Ebene, die Kommunikationsprozesse sind immer aufeinander bezogen und beruhen auf gegenseitigem Austausch. Dabei gibt der Sender eine Information an den Empfänger weiter, die dieser verarbeitet, um anschließend entsprechend darauf zu reagieren.
Die Rhetorik hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Kommunikationsprozess und den damit verbundenen Informationsaustausch zu verbessern. Man arbeitet an der Darstellungsform eines Sachverhaltes, am Umgang der Kommunikationspartner mit Störungen und schließlich an der Art und Weise der Verarbeitung und Reaktion. Durch die Regeln der Rhetorik werden zwischenmenschliche Beziehungen erst möglich gemacht und auch gefestigt.
Seit Entstehung der neuen Medien hat eine grundlegende Veränderung in der Kommunikationsstruktur stattgefunden. Hierbei handelt es sich um das Phänomen der Massenkommunikation. Dabei läuft der Interaktionsprozess eher einseitig ab: es existieren zwar immer noch Sender und Empfänger, der Empfänger hat allerdings immer weniger die Möglichkeit zu reagieren, also Rückmeldung zu geben. Der Empfänger wird förmlich dazu gezwungen, jedwede Information von Seiten des Senders anzunehmen – oftmals ohne sie zu hinterfragen.
Es stellt sich also die Frage nach den Mechanismen, die hinter der so genannten Massenkommunikation stehen. Dies betrifft vor allem die Demokratie und das damit verbundene politische Leben, es betrifft aber auch die Gesellschaft als solche und, nicht zu vergessen, die gesamte Medienlandschaft. Ziel der vorliegenden Arbeit soll sein, die heutige Welt der Medien und der Massenkommunikation zu beleuchten. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf dem Umgang der Menschen mit den Medien, also auf den Akteuren einerseits, und den Rezipienten andererseits.
Die Rhetorik lehrt den Menschen, die Regeln der Kommunikation für sich zu nutzen, um so jemanden für sich und seine Anliegen gewinnen zu können. Dieser Vorgang wird durch die Massenmedien forciert; der Einzelne ist allein dadurch, dass er keine Möglichkeit zur direkten Rückmeldung hat, dass also kein Dialog stattfindet, beeinflussbarer geworden. Ist man als medialer Akteur in der Lage, mit dem Massenmedium gekonnt umzugehen, ist es ein Leichtes, die Gesellschaft zu `verführen`. Im Folgenden soll nun der Status der Massenmedien in der Öffentlichkeit, die Öffentlichkeit selbst und schließlich die rhetorischen Anforderungen an einen Akteur geschildert und beleuchtet werden. Letztendlich soll die Frage geklärt werden, inwieweit Massenkommunikation mit der richtigen rhetorischen Ausbildung genutzt werden kann.
2. Massenmedien und ihr Beitrag zur demokratischen Gesellschaft
Es ist unumstritten, dass unsere heutige Gesellschaft nicht in der Form existieren würde, wenn es keine Massenmedien gäbe. Ein Flugblatt, eine Zeitung oder eine simple Nachricht erreichen innerhalb kürzester Zeit ihre Leserschaft. Dies beschleunigt den Informationsfluss in einer Gesellschaft erheblich. Durch Information und Wissen wird ein Bürger erst mündig; erst wenn ihm alle nötigen Informationen über einen bestimmten Sachverhalt zur Verfügung stehen, ist er in der Lage, darüber zu urteilen. Nur so wird Demokratie erst möglich; die Basis eines demokratischen Staates sind und bleiben die mündigen Bürger. Diese Bürger suchen die Information, die ihnen nur das Massenmedium geben kann. Auf der anderen Seite dagegen hat das Massenmedium auch die Möglichkeit, diese Information manipulativ herauszugeben. Das heißt, eine Zeitung dosiert Informationen, verändert die Fakten ein wenig, oder verschweigt gewisse Informationen ganz. Es ist deshalb notwendig, den Medien gegenüber kritisch zu bleiben, und jede Chance der Rückmeldung und des Dialogs zu nutzen.
Bevor man allerdings beginnt, über die großen Gefahren der Massenmedien zu diskutieren, sollte man zunächst auf den Anfang blicken: Die Massenmedien verdanken ihre große Macht einem überaus wichtigen Grundrecht der Demokratie, der Meinungsfreiheit. Diese wird nun im Folgenden näher betrachtet und auch diskutiert werden.
2.1 Meinungsfreiheit und Pressefreiheit
Beschäftigt man sich mit dem Thema der Meinungsfreiheit, muss man sich darüber im Klaren sein, dass die Freiheitsrechte eines jeden Einzelnen mühsam erkämpft wurden und deshalb in keinem Fall als selbstverständlich zu betrachten sind. In Bezug auf die Freiheitsrechte gilt es wiederum zwei Kategorien zu unterscheiden. Da wären zum einen die klassischen, zeitlosen Grundrechte. Diese meinen Gedankenfreiheit, damit sich dem Einzelnen eine Möglichkeit zur Abwehr seiner Person gegen Staat bietet. Zum anderen gibt es natürlich die Pressefreiheit, eine Erscheinungsform der Freiheit der öffentlichen Meinung; sie ist geprägt durch einen rein öffentlichen Charakter und hat lediglich eine Funktion im demokratischen Staatswesen inne. Die Pressefreiheit füllt also die soziale und politische Seite der Meinungsfreiheit, sie ist der konstitutive Bestandteil der freiheitlichen Willensäußerung.[1]
Das Recht der freien Rede kann allerdings auch als zweischneidiges Schwert betrachtet werden: Einerseits wird Freiheit aus einem Selbstzweck heraus und um ihrer selbst willen gewährt. Dabei liegen die Wurzeln im Personsein des Menschen und in seiner geistigen Individualität; sie ist die reinste Form der Freiheit. Andererseits gesteht man Bürgern Freiheit aus einem dahinterliegenden Zweck zu. Auf diese Weise wird das Konzept Freiheit instrumentalisiert. Der Sinn der Meinungsfreiheit liegt demnach darin, die Wahrheiten auf dem „Marktplatz der Ideen“ für sich zu identifizieren und sie entsprechend für seine Belange zu nutzen.[2] Gewährleistet wird dieser Prozess durch den „geistigen Adel der Vernunft, durch den Appell an das Öffentliche und dem Dienst an der Demokratie“[3]. Durch die Instrumentalisierung des Freiheitskonzeptes kommt es fast zwingend dazu, dass sich die Meinungsfreiheit verselbständigt und zu einer Art öffentlichen Meinungsäußerungsfreiheit mutiert; ein Vorgang, der schließlich zum Phänomen der Massenmedien führt. Hier ist nicht mehr der Einzelne Träger der Information oder der Weitergabe dieser, es ist die Gesellschaft selbst. Man betrachtet Freiheit als Maßgabe der öffentlichen Aufgabenstellung und nicht mehr als das, was sie im eigentlichen Sinne ist: ein Grundrecht des Einzelnen, dies zu erfüllen in seiner persönlichen Verantwortung liegt.
Im Kontext der Instrumentalisierung des Freiheitskonzeptes existieren natürlich auch Antithesen. Hierbei stößt man auf den Gedanken des Liberalismus. Für den Liberalisten liegt der einzige Sinn der Freiheit in der Entscheidung der autonomen Persönlichkeit. Meinungsfreiheit gilt als Sonderfall der allgemeinen und wirtschaftlichen Entfaltungsfreiheit.[4]
„Wenn die Meinungs- und Medienfreiheit eine sachlich umfassende Freiheit der sozialen Kommunikation gewährleistet, die alle Akte und Formen menschlicher Sinnvermittlung umfasst, schließt dies gewisse im Grundrecht angelegte Inhalts- und Bedeutungsunterschiede keinesfalls aus.“[5] Betrachtet man die Dinge auf diese Weise, ist sofort die Verschränkung der Grundentscheidungen für Volkssouveränität mit freier Kommunikation sichtbar. Es entsteht ein legitimierender Kontakt zwischen der politischen Leitung und dem Volk und somit eine Permanenz öffentlicher Kritik und Kontrolle. Darauf stützt sich der Tätigkeitsbereich der heutigen Medien, wobei besonderes Gewicht auf einem demokratiestaatlichen Aspekt liegt. Die Massenkommunikation stellt in diesem Zusammenhang einen wichtigen Bestandteil verfassungsrechtlich geordneter demokratischer Entscheidungsprozesse dar. Man muss dabei allerdings beachten, dass ein übermäßiges Angebot leicht konsumierbarer Reize zu einer politischen Apathie des Bürgers führen kann. Es existiert kein passives Wächteramt der öffentlichen Kommunikationsmittel, es vollzieht sich lediglich eine staatliche Willensbildung, die aber nicht in der vollen Verantwortung der Medien liegt. Tatsächlich handelt es sich um einen Prozess, den der einzelne Bürger selbst beeinflussen kann und auch muss. Die Meinungs- und Pressefreiheit stellt die Basis zur modernen Demokratie dar. Die Medien forcieren den Prozess der Meinungsbildung und üben so einen gewissen öffentlichen Druck auf die Regierenden aus. Unsere Gesellschaft entwickelt sich immer mehr zu einer Mediendemokratie. Diese birgt sowohl Chancen als auch Gefahren.
[...]
[1] Vgl.: Marcic, René. Die Reichweite der Pressefreiheit. In: Langenbucher, R, Wolfgang. Politische Kommunikation. Grundlagen, Strukturen, Prozesse. Wilhelm Braumüller. Wien 1986. Seite 6.
[2] Vgl.: Berka, Walter. Der normative Sinn der Kommunikationsfreiheit. In: Langenbucher. Ebd. Seite 15.
[3] Berka, Walter. Der normative Sinn der Kommunikationsfreiheit. In: Langenbucher. Ebd. Seite 15.
[4] Vgl.: Berka, Walter. Der normative Sinn der Kommunikationsfreiheit. In: Langenbucher. Politische Kommunikation. Grundlagen, Strukturen, Prozesse. Wilhelm Braumüller. Wien 1986. Seite 15.
[5] Berka, Walter. Politische Kommunikation in der demokratischen Verfassungsordnung. In: Langenbucher. Ebd. Seite 26.
- Arbeit zitieren
- Christina Zopp (Autor:in), 2004, Stottern - Symptomatik, Ursachen und soziale Kompetenz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43324