Das Leben besteht immer wieder aus Prüfungen. Eigentlich kann das ganze Leben als eine große Prüfung verstanden werden. Eine Lebensprüfung, die durch Glück und Leid geprägt wird.
Gläubige stellen sich oft die Frage, ob ihre Lebensprüfung gottgewollt ist oder sogar ein "pädagogisches Mittel" Gottes sei, um den Glauben des Menschen auf die Probe zustellen. Diese Ansicht stellt aber die Frage nach dem Bezug zu dem christlichen Gottesbild. Ist es vereinbar, dass ein liebender Gott die Menschen prüft? Und wenn welchen Sinn und Zweck erfüllen diese Prüfungen? Erzeugt Gott extra Leid für einen standhaften Glauben? In der Bibel begegnen uns verschiedene Texte, die diese Frage, die Menschen schon immer bewegte, aufgreifen. Zu nennen sind hier im alttestamentlichen Kontext vor allem das Buch Hiob. Im neutestamentlichen greifen die Briefe des Jakobus und der erste Brief des Petrus das Thema auf; aber auch das Matthäusevangelium ist als ein Beispiel zu nennen.
In diesem Essay werden die Positionen von den Verfassern des ersten Petrusbriefs und des Jakobusbriefs herausgearbeitet und in den Kontext des christlichen Gottesbildes gestellt. Zudem erfolgt ein kleiner Exkurs in das Matthäusevangelium zu der Vaterunser-Perikope.
Das Augenmerk liegt auf der sechsten Bitte: "Und führe uns nicht in Versuchung". Führt Gott also doch die Menschen in Versuchung? Wie ist diese Bitte auszulegen, besonders im Hinblick auf die Theologie des ersten Petrusbriefs, wie auch auf die des Jakobusbriefs? Wäre eine Umformulierung der Bitte in "Lass uns nicht in Versuchung geraten" angemessen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kann denn ein liebender Gott uns prüfen?
- Sinn und Zweck der Prüfungen und Leiden -,,Wer nicht gekämpft, trägt auch die Kron des ewgen Lebens nicht davon“
- Die sechste Bitte „Und führe uns nicht in Versuchung“ Mt 6,3 – Was soll uns dies sagen?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay untersucht die Thematik von Prüfungen und Leiden im christlichen Kontext, insbesondere im Hinblick auf die Frage, ob ein liebender Gott Menschen prüft und welchen Sinn und Zweck diese Prüfungen erfüllen. Der Essay fokussiert auf die Briefe des Jakobus und des Petrus, um verschiedene theologische Positionen zu beleuchten. Des Weiteren wird ein Exkurs zur sechsten Bitte des Vaterunser im Kontext der theologischen Deutungen von Prüfungen und Leiden durchgeführt.
- Das Gottesbild im Kontext von Prüfungen und Leiden
- Die theologischen Positionen von Jakobus und Petrus
- Der Sinn und Zweck von Prüfungen im christlichen Glauben
- Die Rolle der Anfechtungen und Versuchungen
- Die sechste Bitte des Vaterunser im Kontext von Prüfungen und Leiden
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Thematik von Prüfungen und Leiden im Leben und im christlichen Glauben dar. Es wird die Frage aufgeworfen, ob Prüfungen gottgewollt sind und welchen Sinn sie für den Gläubigen erfüllen. Die zentralen Texte für diese Untersuchung sind die Briefe des Jakobus und des Petrus sowie das Matthäusevangelium.
Kann denn ein liebender Gott uns prüfen?
Der zweite Abschnitt analysiert die Briefe des Jakobus und des Petrus im Hinblick auf die Thematik der Prüfungen. Die Verfasser stellen die Problematik der Anfechtungen des Glaubens in den Gemeinden der Diaspora dar und versuchen, diese Erfahrungen in einen theologischen Kontext zu bringen. Es wird die Frage aufgeworfen, ob Gott der Urheber von Prüfungen ist und wie der Mensch mit diesen umgehen soll.
Sinn und Zweck der Prüfungen und Leiden -,,Wer nicht gekämpft, trägt auch die Kron des ewgen Lebens nicht davon❝
Dieser Abschnitt beleuchtet den Sinn und Zweck von Prüfungen und Leiden, wie sie von Jakobus und Petrus dargestellt werden. Es wird deutlich, dass Prüfungen als "Fitnessprogramm" für den Glauben dienen und die Standhaftigkeit und Echtheit des Glaubens erfordern. Die Prüfungen sollen den Menschen zu seiner Vollkommenheit führen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieses Essays sind: Prüfungen, Leiden, Anfechtungen, Versuchungen, Glaube, Gottesbild, Standhaftigkeit, Echtheit, Vollkommenheit, Jakobusbrief, Petrusbrief, Vaterunser, Diaspora, theologische Deutungen.
- Arbeit zitieren
- Alexander Grüder (Autor:in), 2018, Freude im Leiden? Die Bedeutung der "Prüfungen" im christlichen Leben in Bezug auf 1 Petr. 1,6 und Jak. 1,2-18, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/435312