Zu den psychosozialen Auswirkungen von Brustkrebs


Hausarbeit, 2002

24 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Grundlagen
2.1 Allgemeine Definition
2.2 Risiken
2.3 Überlebenszeiten
2.4 Bedeutung der Brust

3. Zur Partnerschaft und Lebensqualität
3.1 Auswirkungen auf die Partnerschaft
3.2 Lebensqualität

4. Psychosoziale Faktoren
4.1 Psychosoziale Probleme
4.2 Bewältigung psychosozialer Auswirkungen
4.3 Psychosoziale Nachsorge

5. Handlungsmöglichkeiten für Sozialarbeiter/innen

6. Schlussbetrachtung

7. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Brustkrebs ist in unserer Gesellschaft ein zentrales Thema. Gerade durch die immer weiter steigenden Inzidenzraten und die erhebliche Sterblichkeit infolge dieser Erkrankung ist es für Frauen bedeutend, sich damit auseinander zu setzen.

Da jede Frau im Laufe ihres Lebens an einem Mammakarzinom erkranken kann und durch die weitreichenden Ausmaße, welche die Krankheit und ihre Folgen inzwischen angenommen haben, erachte ich es für mich als Frau wichtig, sich damit zu befassen und deswegen möchte ich in dieser Hausarbeit mein besonderes Augenmerk auf die psychosozialen Auswirkungen von Brustkrebs richten.

Zuerst werde ich mich mit dem Grundwissen über diese maligne Erkrankung beschäftigen. Hierzu zähle ich die allgemeine Definition, die Risiken, um solch ein Karzinom zu entwickeln, die Überlebenszeiten und die damit zusammenhängenden Fakten sowie die soziologische und psychologische Bedeutung der Brust.

Weiterhin erachte ich Einflüsse auf bestehende Partnerschaften und die Lebensqualität erkrankter Frauen als wichtige Punkte, die sicher durch die Erkrankung beeinflusst werden.

Bei den psychosozialen Faktoren selbst, sind natürlich die entstehenden Probleme, ihre Bewältigung und die Nachsorge von zentraler Bedeutung.

Schließen möchte ich meine vielfältigen Betrachtungen des Brustkrebs mit den Handlungsmöglichkeiten für Sozialarbeiter/innen, da dies der Bereich meiner zukünftigen Beschäftigung sein wird.

Ich möchte noch darauf hinweisen, dass in dem begrenzten Umfang dieser Hausarbeit nur eine begrenzte Darstellung der gewählten Thematik möglich ist, die dem eigentlichen Umfang dieses Gegenstands nicht genügt.

2. Grundlagen

Da ich ein gewisses grundlegendes Verständnis von Brustkrebs für weitere, spezielle Betrachtungen unerlässlich finde, werde ich mich in der Grundlagenbetrachtung dieser Hausarbeit mit der allgemeinen Definition des Brustkrebses, den Risikofaktoren für diese Erkrankung, mit den Überlebenszeiten und der Bedeutung der Brust auseinandersetzen.

2.1 Allgemeine Definition

Brustkrebs ist ein Karzinom der weiblichen Brustdrüse. Er geht meist vom oberen- äußeren Quadranten der Brust aus und zählt zu den häufigsten bösartigen Geschwülsten von Frauen.

Vorrangig tritt die Erkrankung im 5. und 6.Lebensjahrzehnt auf, obwohl 30% der Fälle vor dem 40. Lebensjahr eintreten (vgl. Hoffmann- La Roche AG 1998, S. 1059).

Es gibt eine Vielzahl an Klassifikationen dieser Krebsart sowie die Ätiologie beeinflussende Dinge, außerdem einige Risikofaktoren, auf die ich in 2.2 noch weiter eingehen möchte.

Symptome für ein Mammakarzinom können sein: „Knotenbildungen, krankhafte Drüsenabsonderungen, Bruströtung und –Schwellung ..., Ekzem und Verziehung der Brustwarze..., Abszess, Geschwürsbildung, ..., Metastasierung in regionale Lymphknoten (...) und in örtliche Lymphgefäße der Haut ...“ ( Hoffmann- La Roche AG 1998, S. 1059).

Brustkrebs ist nur selten schmerzhaft.

2.2 Risiken

Im wesentlichen gliedern sich die Risiken an Brustkrebs zu erkranken in familiäre, genetische, reproduktive und in soziökonomische Faktoren. Des weiteren spielen exogene Hormone sowie Ernährung, Gewicht, Alkoholkonsum und Umweltfaktoren eine Rolle.

Frauen, bei denen in der Familie bereits Brustkrebs aufgetreten ist, haben erwiesen ein erhöhtes genetisch bedingtes Risiko. Es steigt um das 2- 4fache, wenn Mutter oder Schwester erkrankten. Hatten beide Tumore, liegt es noch höher. Sogar um das 50-fache steigt das Risiko, wenn eine Schwester vor ihrem 55 Lebensjahr erkrankte ( vgl. Maschewsky- Schneider 1997, S. 39 f.) .

Insgesamt sind etwa 4-9% der Mammakarzinomfälle erblich bedingt ( Becker/ Wahrendorf 1998, S. 368).

Vermutlich stehen die reproduktiven Risikofaktoren in Zusammenhang mit der Gesamtdauer der Östrogenexposition im Leben von Frauen: „ ... Je höher die lebenslange Östrogenexposition, umso höher das Risiko“ ( BMFSFJ 2001, S. 124).

Die genauen Zusammenhänge dieser biologischen Faktoren auf die Entstehung von Brustkrebs konnten bisher aber nicht geklärt werden ( vgl. Maschewsky - Schneider 1997, S. 40).

Als ein weiterer Risikofaktor in diesem Bereich gilt der Eintritt der Menarche vor dem 11. Lebensjahr. Diese Mädchen haben im Erwachsenenalter ein erhöhteres Risiko an Brustkrebs zu erkranken als solche, die ihre erste Periode mit 15 Jahren oder noch später bekommen haben. Auch ein kurzer Menstruationszyklus ist mit einem steigenden Risiko verbunden ( vgl. Maschewsky- Schneider 1997, S. 40).

Frauen, die ihre Menopause nach dem 55 Jahr erleben, haben ein etwa verdoppeltes Risiko gegenüber Frauen, die diese vor einem Alter von 45 Jahren erreichen ( vgl. Becker/ Wahrendorf 1998, S. 366).

Bei einer beidseitigen Entfernung der Eierstöcke sinkt das Risiko im Gegensatz zu einer Entfernung der Gebärmutter, der keiner protektiven Wirkung zugeschrieben wird ( vgl. BMFSFJ 2001, S. 124).

Eine weitere Rolle spielt die Anzahl der Kinder, denn Frauen ohne Kinder haben im Alter über 40 ein erhöhtes Risiko an Brustkrebs zu erkranken. Außerdem scheint das Risiko „ ... mit der Zahl der geborenen Kinder zu sinken“ (Maschewsky- Schneider 1997, S. 41).

Bedeutend ist auch das Alter bei der ersten ausgetragenen Schwangerschaft. Je jünger eine Frau bei der Geburt ihres ersten Kindes ist, desto unwahrscheinlicher wird es, dass sie in späteren Jahren Brustkrebs entwickelt (Becker/Wahrendorf 1998, S. 366). Eine Erstgeburt nach dem 30. Lebensjahr erhöht wiederum das Risiko: „Frauen, die mit mehr als 30 Jahren ihr erstes Kind gebären, sollen ein 50% bis 100% höheres Risiko haben als Frauen, die mit 20 Jahren ihre erste Geburt hatten“ (BMFSFJ 2001, S. 125).

Als letzter reproduktiver Faktor ist das Stillen zu nennen. Es scheint einen Zusammenhang zwischen der Dauer des Stillens und der schützenden Wirkung dessen gegenüber Brustkrebs zu geben ( vgl. Maschewsky- Schneider 1997, S. 41).

Bei den sozioökonomischen Faktoren ist zu erwähnen, „ ... dass Brustkrebs in höheren sozialen Schichten weiter verbreitet ist als in unteren“ ( BMFSFJ 2001, S. 125). Auch Frauen aus Städten leiden eher am Mammakarzinom als welche aus ländlichen Regionen (vgl. BMFSFJ 2001, S. 126).

Bei einer langjährigen Anwendung von oralen Kontrazeptiva ergibt sich eine Erhöhung des Brustkrebsrisikos um das 1,24fache, welches „ ... um so höher ist, je früher im Leben mit der Einnahme begonnen wurde“ (Becker/Wahrendorf 1998, S. 368). Allerdings soll dies nach dem Absetzen des Medikamentes wieder rückläufig sein (vgl. Becker/Wahrendorf 1998, S. 368).

Bei dem Gebrauch von Hormonsubstitutionen während der Wechseljahre zeigt sich eine Steigerung des Krankheitsrisikos um 2,3% pro Einnahmejahr ( BMFSFJ 2001, S. 125).

Durch die unterschiedlichen Brustkrebsraten im internationalen Vergleich wurde die Bedeutung der Ernährung in Zusammenhang mit der Entstehung der Erkrankung deutlich. Es fällt auf, dass die Raten in Süd- und Ostasien deutlich geringer sind als in Nordamerika oder Nordeuropa. Es besteht die These, dass ein hoher Fettverbrauch, insbesondere an tierischen Fetten, das Risiko an Brustkrebs zu erkranken, erhöht. Gemüse, Obst und Vollkornprodukten wird hingegen eine schützende Wirkung zuteil (vgl. BMFSFJ 2001, S. 126).

Übergewicht nach der Menopause ist ein weiterer Risikofaktor, jüngere Frauen haben dagegen ein höheres Risiko, wenn sie dünn sind (vgl. Maschewsky- Schneider 1997, S. 43).

Des weiteren „ ... scheint ein Zusammenhang zwischen sehr starkem Alkoholkonsum und erhöhtem Risiko zu bestehen“ ( Maschewsky- Schneider 1997, S. 44).

Auch Umweltfaktoren können eine Risikoerhöhung bewirken. Nach den Atombombenabwürfen in Japan ist bekannt, dass ionisierende Strahlen Brustkrebs fördern. Ob ebenso Niedrigdosisstrahlen ( z.B. im Rahmen von medizinischer Diagnostik und Therapie) das Risiko erhöhen, ist bisher nicht genau geklärt ( vgl. BMFSFJ 2001, S. 126).

Ebenso wird inzwischen elektromagnetische Feldstrahlung als eine mögliche Ursache des Mammakarzinoms in Betracht gezogen ( vgl. Becker/Wahrendorf 1998, S. 370).

Bekannt ist weiterhin, dass „ ... eine Vielzahl von Industriechemikalien aus der Gruppe der Chlorverbindungen, die in das Hormonsystem eingreifen, Hormone nachahmen oder die Funktion der natürlichen Hormone stören können“ ( BMFSFJ 2001, S. 126) erkrankungsfördernd wirken.

2.3 Überlebenszeiten

„Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung und Krebstodesursache bei Frauen“ ( BMFSFJ 2001, S. 131). 26% aller Krebserkrankungen und 18% aller Krebssterbefälle gehen darauf zurück ( Arbeitsgemeinschaft Bevölkerungsbezogener Krebsregister in Deutschland 1999, S. 35).

Seit vielen Jahrzehnten steigen die Erkrankungsraten stetig an, obwohl die Sterberaten nur wenig variieren. Jedes Jahr erkranken ca. 46.000 Frauen in Deutschland an einem Mammakarzinom und etwa 19.000 sterben daran (vgl. BMFSFJ 2001, S. 131), dies ist ein Anteil von 4% an der Gesamtsterblichkeit (vgl. Statistisches Bundesamt 1998, S. 28).

„Einer an Brustkrebs erkrankten Frau gehen durchschnittlich 6 Jahre ihrer ausstehenden Lebenserwartung verloren“( Arbeitsgemeinschaft Bevölkerungsbezogener Krebsregister in Deutschland 1999, S. 35).

Insgesamt haben Frauen, die auf Therapien ansprechen eine längere Überlebenszeit als welche, die nicht darauf reagieren (vgl. Wander 1990, S. 8).

Die Einjahresüberlebensrate beträgt 91% und die Fünfjahresüberlebensrate 69% ( vgl. Statistisches Bundesamt 1998, S. 28). Weitere 5 Jahre überleben im Mittel ungefähr 45% aller an Brustkrebs erkrankten Frauen (vgl. Wander 1990, S. 64).

Fälle, in denen Metastasen entwickelt werden, zeigen ab diesem Zeitpunkt eine Lebenserwartung von 2-3 Jahren. Patientinnen, die primär inkurabel sind, haben nach Diagnosestellung noch etwa 2 Jahre zu leben (vgl. Wander 1990, S. 66f.).

[...]

Ende der Leseprobe aus 24 Seiten

Details

Titel
Zu den psychosozialen Auswirkungen von Brustkrebs
Hochschule
Fachhochschule Kiel
Note
2
Autor
Jahr
2002
Seiten
24
Katalognummer
V43939
ISBN (eBook)
9783638416207
ISBN (Buch)
9783640859009
Dateigröße
499 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Auswirkungen, Brustkrebs, psychosozial, Frauen
Arbeit zitieren
Simone Schöning (Autor:in), 2002, Zu den psychosozialen Auswirkungen von Brustkrebs, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43939

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