Folgen sexuellen Missbrauchs


Seminararbeit, 2004

15 Seiten, Note: unbenoteter Schein


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Begriffsklärung
2.1 Definition sexuellen Missbrauchs
2.2 Definition von Persönlichkeitsentwicklung
2.2.1 Persönlichkeit
2.2.2. Entwicklung der Persönlichkeit

3 Folgen sexuellen Missbrauchs
3.1 Traumaauslösende Faktoren nach FINKELHOR / BROWNE
3.1.1 Die traumatische Sexualisierung – Liebe nur durch Sexualität?
3.1.2 Stigmatisierung – Bin ich selbst schuld?
3.1.3 Vertrauensbruch – „Vertrauen heißt, missbraucht zu werden“
3.1.4 Machtlosigkeit und Hilflosigkeit
3.1.5 Kritik am Modell

4 Zusammenfassung

Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Was passiert mit einem Kind, das sexuell missbraucht wird? Was löst dieses traumatische Erlebnis bei ihm aus? Werden sie es durch den Missbrauch schwerer haben als andere Kinder?

Dies sind Fragen, die einem in den Sinn kommen, sobald man mit dem Thema „sexueller Missbrauch“ in Berührung kommt. Daher haben wir uns entschieden, diese Fragen zum Gegenstand unserer Hausarbeit zu machen.

Genauer wollen wird uns der Fragestellung widmen, ob der sexuelle Missbrauch und dessen Folgen unter der Berücksichtigung der Tatsache, dass nicht jedes Kind auf den Missbrauch in gleicher Weise reagiert, Auswirkungen auf die Persönlichkeitsentwicklung haben kann.

In unserer Hausarbeit werden wir in uns hauptsächlich auf den innerfamiliären Kindesmissbrauch beziehen.

Im zweiten Teil unserer Hausarbeit möchten wir zwei unterschiedliche Begriffe definieren bzw. näher erläutern. Zum ersten ist dies der Begriff „sexueller Missbrauch“ und zum zweiten der Begriff der „Persönlichkeitsentwicklung“. Hier haben wir noch einmal unterteilt in die Unterkapitel „Persönlichkeit“ und „Entwicklung der Persönlichkeit“, wobei es hier darum gehen soll, was Persönlichkeit heißt und welche Faktoren es gibt, die Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung haben. Wir werden an dieser Stelle davon absehen, näher auf psychologische Modelle einzugehen, sondern unsere Ausführungen sehr allgemein halten.

Im dritten Kapitel wollen wir dann explizit auf die Folgen sexuellen Missbrauchs eingehen.

Wird werden hier auf die vier traumaauslösenden Faktoren nach Finkelhor und Browne eingehen. Wir möchten dieses Modell als Ausgang für unsere Überprüfungen hinsichtlich der

Persönlichkeitsentwicklung des missbrauchten Kindes zugrunde legen.
2 Begriffsklärung

2.1 Definition sexuellen Missbrauchs

Es gibt viele unterschiedliche Definitionen von sexuellem Missbrauch. Diese Definitionen sind von jenem Kulturkreis abhängig, in denen sie geprägt wurden und beinhalten immer auch Wertvorstellungen und Normen der jeweiligen Gesellschaft.

Allgemein spricht man dann von sexuellem Missbrauch am Kind, wenn ein Erwachsener versucht, das Kind zu Zärtlichkeiten zu überreden und diese Situation dazu nutzt, um sich selbst Befriedigung zu verschaffen. Die Nötigung des Kindes wird vom Erwachsenen zur Anregung seiner Sexualität benutzt. Das Kind wird zur Geheimhaltung aufgefordert. Kinder spüren deutlich, dass das was dort geschieht nicht mehr das „normale“ Austauschen von Zärtlichkeiten zwischen Kind und Erwachsenem darstellt und fühlen sich nicht mehr sicher und geborgen, sondern ausgenutzt[1].

Da das Kind diese sexuellen Handlungen auf Grund seiner emotionalen und kognitiven Persönlichkeitsentwicklung noch nicht verstehen kann, trägt das Kind niemals die Verantwortung für die sexuellen Handlungen. Es kann sich nicht dagegen oder dafür entscheiden. „Sexueller Missbrauch ist immer eine Verletzung der geistigen und/oder körperlichen Integrität.“( Skript zum Seminar ?)

2.2 Definition von Persönlichkeitsentwicklung

Im Hinblick auf unsere Ausgangsfragestellung möchte ich nun den Begriffe der Persönlichkeit kurz erklären.

2.2.1 Persönlichkeit

Die Persönlichkeit eines Menschen umfasst seine einzigartigen psychologischen Eigenschaften. Dazu gehören seine Gefühle, seine Gedankenwelt, seine Moral, sein Wille, seine Intelligenz, seine Begabungen, Fähigkeiten und seine Handlungen. Im Laufe der Zeit lernt der Mensch viele Dinge dazu, die seine Persönlichkeit weiter prägen – dies nennt man Persönlichkeitsentwicklung (vgl. Zimbardo / Gerrig 2004, S. 601; Spallek 2001[2]).

2.2.2. Entwicklung der Persönlichkeit

Einfluss auf die Entwicklung der Persönlichkeit haben unter anderem die Erziehung des Kindes, seine Umwelt, die Entwicklung seiner Intelligenz, die Entwicklung seiner emotionalen Intelligenz, seiner Ich-Identität und seiner Geschlechtsidentität.

In der Erziehung des Kindes sind es im Wesentlichen der Erziehungsstil der Eltern und ihr Verhalten, welche die Persönlichkeitsentwicklung entscheidend beeinflussen (vgl. Spallek 2001)[3].

Die Umwelt beeinflusst die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes dahingehend, dass es sich damit beschäftigt welche Werte und Normen nicht nur in der Familie sondern auch in Freundeskreis und in der Schule gelten. Auch dies prägt das Kind (vgl. ebd.).

Die Intelligenz des Menschen, befähigt ihn, Kenntnisse zu erlangen und daraufhin zu handeln.

In der Jugend gibt die Intelligenz dem Menschen den Mut, sich verantwortungsbewusst zu seinen Meinungen und seinem Handeln zu bekennen. Er erfährt dadurch, dass er eine eigene Persönlichkeit mit ganz individuellen Vorstellungen hat und auch von anderen so angenommen wird (vgl. ebd).

Die emotionale Intelligenz wird umgangssprachlich auch als der Charakter bezeichnet. Zur emotionalen Intelligenz gehört es, seine Gefühle zu verstehen und verbalisieren zu können, zu lernen, mit Stresssituationen und Schwierigkeiten umzugehen, eine Leistungsbereitschaft zu entwickeln, Ausdauer zu haben, Achtung vor anderen Menschen zu zeigen, ehrlich zu sein. Auch das Achten der Intimsphäre anderer, eine optimistische Einstellung zum Leben, wirksame Problemlösungsstrategien und die Fähigkeit, Freunde zu gewinnen gehören zur emotionalen Intelligenz. Voraussetzung für die Entwicklung einer hohen emotionalen Intelligenz, eines guten Selbstwertgefühls, sowie die Fähigkeiten, Probleme zu lösen und das Leben zu bewältigen, ist eine liebevolle Zuwendung der Eltern zum Kind (vgl. ebd.).

Die Ich-Identität beinhaltet das Empfinden, in den verschiedensten Situationen des Lebens immer der selber Mensch zu bleiben. Die Ich-Identität vermittelt dem Menschen das Gefühl, sich in seinem Körper wohl zu fühlen, von anderen Personen als eigenständiges Individuum anerkannt zu werden und für andere wichtig zu sein (vgl. ebd.).

Die Geschlechtsidentität ist das Wissen um die eigene Geschlechtszugehörigkeit. Etwa mit sechs bis acht Jahren versteht das Kind, dass sein Geschlecht feststeht. Im Folgenden übernimmt das Kind dann die von der Gesellschaft festgelegten Geschlechtsrollen (vgl. ebd.).

3 Folgen sexuellen Missbrauchs

3.1 Traumaauslösende Faktoren nach FINKELHOR / BROWNE

Bevor ich genauer zu den Folgen sexuellen Missbrauchs komme, möchte ich auf die vier traumaauslösenden Faktoren eingehen. Diese gehen zurück auf ein Modell von Finkelhor und Browne, welche sich in diesem Zusammenhang mit der Frage beschäftigen, „…aus welchen Gründen, auf welche Weise und unter welchen Umständen sexueller Missbrauch zu welcher Art von psychischem Trauma führt.“ (Weber / Rohleder 1995, S. 22).

Durch die Einteilung in die vier Faktoren kann eher bestimmt werden, wie sich der sexuelle Missbrauch auf die psychische Entwicklung und das Verhalten im Erwachsenenleben auswirkt (vgl. Braecker / Wirt-Weinrich 1994, S. 43).

[...]


[1] www.gyn.de/sex/sex_missbrauch.php3?Ing=,2004-11-16

[2] http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Aktuelles/a_Kindliche_Entwicklung/s_599.html

[3] http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Aktuelles/a_Kindliche_Entwicklung/s_599.html

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Folgen sexuellen Missbrauchs
Hochschule
Ernst-Abbe-Hochschule Jena, ehem. Fachhochschule Jena  (Fachbereich Sozialwesen)
Veranstaltung
Blockseminar
Note
unbenoteter Schein
Autoren
Jahr
2004
Seiten
15
Katalognummer
V43965
ISBN (eBook)
9783638416429
Dateigröße
523 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Zur Benotung: Es war ein unbenoteter Schein, aber es wäre lt. Aussage der Professorin eine 1,0 gewesen, wenn eine Note vergeben worden wäre.
Schlagworte
Folgen, Missbrauchs, Blockseminar
Arbeit zitieren
Christine Schlapa (Autor:in)Nicole Grübel (Autor:in), 2004, Folgen sexuellen Missbrauchs, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43965

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