Durch die positiven Erfahrungen, die man mit der Propaganda bei der Mobilisierung breiter Bevölkerungsschichten im Ersten Weltkrieg und bei den Werbeattacken der Industrie zur Weckung neuer Bedürfnisse beim Konsumenten gemacht hatte, erhielt die empirische Wirkungsforschung einen enormen Aufschwung (vgl. Naschold, 1973, S. 16). Sowohl Industrieunternehmen, als auch Parteien und die Medien selbst traten an die Wissenschaft heran und waren bereit, finanzielle Mittel für die Erforschung effektiver Kommunikationsstrategien zur zweckdienlichen Überredung ihrer jeweiligen Zielgruppen auszugeben, da das Vertrauen in das Stimulus-Response-Modell (S-R-Modell) der 20er und 30er Jahre, welches auf der Instinkttheorie aus der Psychologie beruht, aufgrund seiner groben Vereinfachung der Realität verloren ging.
Inhaltsverzeichnis
- Hinführung zum Thema
- wissenschaftliche Ausgangssituation in der Entstehungszeit der Yale-Studien (Anfang der 50er Jahre)
- das S-R-Modell und seine Kritikpunkte
- Carl I. Hovland und sein Ansatz zur Persuasionsforschung: die Erweiterung zum S-O-R-Modell
- Beschreibung der Vorgehensweise
- Die Persuasionsforschung von Carl I. Hovland
- Vorstellung der Yale-Studien
- Ziel des Forschungsansatzes
- Charakteristische Grundlagen
- Methodisches Vorgehen
- Ergebnisse der Yale-Studien
- Bezüglich der Kommunikationsquelle
- Beeinflussung durch Glaubwürdigkeit
- Beeinflussung durch Attraktivität
- Bezüglich der Aussage
- Beeinflussung ein- bzw. zweiseitigen Argumentation
- Beeinflussung durch Anordnung der Argumente
- Beeinflussung durch die Art der Schlussfolgerung
- Beeinflussung durch furchterregende Appelle
- Bezüglich der individuellen Persönlichkeitsmerkmale der Rezipienten
- Einfluss der Intelligenz
- Einfluss durch andere Persönlichkeitsmerkmale
- Bezüglich der Kommunikationsquelle
- Vorstellung der Yale-Studien
- Bewertung und Weiterentwicklung von Hovlands Persuasionsforschung
- Kritik an den Yale-Studien
- Weiterentwicklung der Persuasionsforschung in den folgenden Jahrzehnten
- neuerer Forschungsansätze auf diesem Gebiet: Elaboration Likelihood Model und Heuristic Systematic Model
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Persuasionsforschung von Carl I. Hovland und den Yale-Studien aus den frühen 1950er Jahren. Ziel ist es, den historischen Kontext, die Ziele, die methodischen Vorgehensweisen und die wichtigsten Ergebnisse der Yale-Studien zu beleuchten. Der Fokus liegt auf der Analyse der Faktoren, die die persuasivität von Kommunikation beeinflussen, insbesondere in Bezug auf die Kommunikationsquelle, die Aussage und die Persönlichkeitsmerkmale des Rezipienten.
- Der Wandel vom S-R-Modell zum S-O-R-Modell
- Die Rolle individueller Faktoren in der persuasiven Kommunikation
- Die Bedeutung von Glaubwürdigkeit und Attraktivität der Kommunikationsquelle
- Die Untersuchung der Auswirkungen von ein- und zweiseitigen Argumentationen
- Die Analyse der Wirkung von furchterregenden Appellen
Zusammenfassung der Kapitel
- Hinführung zum Thema: Dieses Kapitel erläutert die wissenschaftliche Ausgangssituation in den frühen 1950er Jahren, die zur Entstehung der Yale-Studien führte. Es werden die Grenzen des S-R-Modells und die Notwendigkeit einer Erweiterung des Modells durch die Berücksichtigung individueller Faktoren aufgezeigt.
- Die Persuasionsforschung von Carl I. Hovland: Dieses Kapitel bietet eine detaillierte Vorstellung der Yale-Studien, einschließlich der Ziele, der charakteristischen Grundlagen und des methodischen Vorgehens. Es werden die verschiedenen Forschungsbereiche der Yale-Studien, wie die Untersuchung der Kommunikationsquelle, der Aussage und der Rezipienten, vorgestellt.
- Ergebnisse der Yale-Studien: Dieses Kapitel präsentiert die wichtigsten Ergebnisse der Yale-Studien, die zeigen, wie verschiedene Faktoren die persuasivität von Kommunikation beeinflussen. Es werden die Auswirkungen von Glaubwürdigkeit und Attraktivität der Quelle, von ein- und zweiseitigen Argumentationen, von der Anordnung der Argumente, von der Art der Schlussfolgerung und von furchterregenden Appellen auf die Einstellungen des Rezipienten untersucht.
Schlüsselwörter
Persuasionsforschung, Yale-Studien, Carl I. Hovland, S-R-Modell, S-O-R-Modell, Kommunikationsquelle, Glaubwürdigkeit, Attraktivität, Aussage, einseitige Argumentation, zweiseitige Argumentation, Schlussfolgerung, furchterregende Appelle, Rezipient, Persönlichkeitsmerkmale, Intelligenz, Einstellungen.
- Arbeit zitieren
- Susanne Boch (Autor:in), 2002, Aufbau und Ergebnisse der Yale Studien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/4397