Der Übergang von der Schule in den Beruf – ein Schritt, der alle schulpflichtigen Jugendlichen betrifft und ihnen vor dem Schulaustritt Entscheidungen abverlangt. Obwohl diese auf den ersten Blick selbstbestimmt und nur von den Jugendlichen abhängend erscheinen, offenbart sich bei genauerem Hinsehen ein Spannungsfeld voller Erwartungen, Einflüssen und Bedingungen, unter welchem Entscheidungen getroffen werden. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Konzentration auf diesen Übergang und beschreibt und analysiert Jugendliche und ihren Umgang mit ihren Strategien, Plänen und Wünschen. Es soll darum gehen, Zukunftserwartungen im Spannungsfeld eigener Entscheidungen und äußerer Einflüsse zu beschreiben und zu analysieren. Zukunftserwartungen umfassen nicht nur die Berufsentscheidung. Berufliche Verwirklichung, Lebensvorstellungen und äußere Einflüsse hängen so eng zusammen, dass sie kaum getrennt voneinander erfassbar sind und somit ein weites Feld eröffnen. Diese Masterarbeit gibt unter einer theoretischen Rahmung einen Einblick in die Lebenswelt von fünf weiblichen Jugendlichen mit Migrationshintergrund, die momentan im Bundesland Bremen eine Oberschule besuchen. Das Forschungsinteresse erwuchs aus konkreten Beobachtungen, die während verschiedener Potenzialanalysen im Hinblick auf die Berufsfindung gemacht wurden. Im Gespräch mit Siebt- und AchtklässlerInnen während der Durchführung einer Potenzialanalyse wurden in freien Gesprächen viele Wünsche und Ziele zu Berufs- und Lebensvorstellungen offenbar. Die Klasse war in ihrer Zusammensetzung sehr heterogen, so dass Gespräche mit männlichen und weiblichen und Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund zustande1 kamen. Interessant waren vor allem ihre Argumentationslinien. Vieles davon war auffallend konkret und ausführlich durchdacht, so dass mein Interesse geweckt wurde: Wie nehmen Jugendliche Berufsentscheidungen und den Übergang zwischen Schule und Beruf wahr und was beeinflusst ihre Entscheidungen? Von diesem sehr allumfassenden Grundgedanken ausgehend konkretisierte ich mein Forschungsinteresse und die vorliegende Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG.
- 1.1. Forschungsinteresse.....
- 1.2. Forschungsdesign………………………..\n
- 1.3. Forschungslücke und Relevanz der Arbeit.\n
- 1.4. Hinführung zur Fragestellung\n
- 2. THEORIE: DER FORSCHUNGSSTAND.....
- 2.1. Grundannahmen
- 2.1.1. Der Prozess des Übergangs: Von der Schule in den Beruf.
- 2.1.2. Jugendliche mit Migrationshintergrund im deutschen Bildungssystem.
- 2.1.3. Die Verschränkung von Migrationshintergrund, Geschlecht und sozialer Herkunft
- 2.2. Beeinflussende Faktoren...\n
- 2.2.1. Individuelle Faktoren
- 2.2.2. Gesellschaftliche Faktoren.\n
- 2.3. Individuelle Persönlichkeitseigenschaften\n
- 2.3.1. Das Konzept der Selbstwirksamkeit.\n
- 2.3.2. Selbstwirksamkeit als Persönlichkeitsmerkmal\n
- 2.3.3. Selbstwirksamkeit im Kontext von Schule und Beruf.\n
- 2.4. Zwischenfazit: der Forschungsstand....\n
- 3. EMPIRIE: DIE METHODE..\n
- 3.1. Grundsätze des methodischen Vorgehens\n
- 3.2. Das problemzentrierte Interview\n
- 3.2.1. Der Leitfaden.......\n
- 3.2.2. Der Kurzfragebogen\n
- 3.3. Die Auswertung\n
- 4. DIE FORSCHUNG.......\n
- 4.1. Der Feldzugang und das Forschungssample\n
- 4.2. Durchführung der Interviews\n
- 4.3. Kurzporträts der Gesprächspartnerinnen.\n
- 5. DIE ERGEBNISSE: ZUKUNFTSERWARTUNGEN\n
- 5.1. Werte und Lebenseinstellung....\n
- 5.1.1. Innere Überzeugungen und Persönlichkeitsmerkmale.\n
- 5.1.2. Ziele\n
- 5.1.3. Zukunftsvorstellungen\n
- 5.1.4. Eigene Familienplanung.\n
- 5.2. Schule\n
- 5.2.1. Bewertung der Lebenswelt Schule...\n
- 5.2.2. Berufsorientierungsangebote in der Schule\n
- 5.2.3. Die Bedeutung des Schulabschlusses......\n
- 5.3. Berufsvorstellungen.\n
- 5.3.1. Berufswünsche.\n
- 5.3.2. Auseinandersetzung mit Zugangsbedingungen zum Beruf.\n
- 5.3.3. Informationsbeschaffung.\n
- 5.3.4. Erwartungen an den Beruf..\n
- 5.4. Das soziale Umfeld.\n
- 5.4.1. Die Geschwister\n
- 5.4.2. Die Mütter\n
- 5.4.3. Die Väter\n
- 5.4.4. Vorbilder\n
- 5.4.5. Bildungseinstellung der Eltern\n
- 5.4.6. Unterstützung.\n
- 5.5. Die (Migrations-)Biographie..\n
- 5.5.1. Rückkehrabsichten.\n
- 5.5.2. Unterschiede zwischen den Schulsystemen\n
- 5.5.3. Leben in Deutschland....\n
- 5.6. Gerechtigkeit und Gesellschaft\n
- 5.6.1. Migrationsbedingte Schwierigkeiten\n
- 5.6.2. Chancengleichheit.......\n
- 5.6.3. Geschlechterrollen.\n
- 6. DISKUSSION: DIE ERGEBNISSE UNTER EINBEZUG VON LITERATUR......\n
- 6.1. Schule, Gesellschaft und sozialer Hintergrund\n
- 6.2. Der Migrationshintergrund\n
- 6.3. Geschlechterrollen\n
- 6.4. Unterstützung und Bildungsaspirationen im familiären Umfeld.\n
- 6.5. Chancengleichheit………………………………..\n
- 6.6. Selbstwirksamkeit und individuelle Persönlichkeitsmerkmale\n
- 7. FAZIT..........\n
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit analysiert die Zukunftserwartungen von weiblichen Jugendlichen mit Migrationshintergrund im Übergang zwischen Schule und Beruf. Sie untersucht, wie diese Jugendlichen ihre Zukunft im Spannungsfeld eigener Entscheidungen und äußerer Einflüsse wahrnehmen und gestalten.
- Die Bedeutung der individuellen Persönlichkeitseigenschaften, insbesondere der Selbstwirksamkeit, für die Zukunftsplanung.
- Die Rolle des Bildungssystems, der Berufsorientierungsangebote und des Schulabschlusses für die berufliche Entscheidungsfindung.
- Der Einfluss des sozialen Umfelds, insbesondere der Familie und des Freundeskreises, auf die Zukunftsvorstellungen der Jugendlichen.
- Die Herausforderungen und Chancen, die mit dem Migrationshintergrund verbunden sind, in Bezug auf die Zukunftserwartungen.
- Die Bedeutung von Chancengleichheit und Geschlechterrollen in Bezug auf die Zukunftsgestaltung.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und erläutert die Motivation und das Forschungsdesign der Arbeit. Das zweite Kapitel präsentiert den Forschungsstand und beleuchtet den Übergang von der Schule in den Beruf, die Situation von Jugendlichen mit Migrationshintergrund im deutschen Bildungssystem und das Konzept der Selbstwirksamkeit als einflussreicher Faktor.
Kapitel drei beschreibt die angewandte Methodik, das problemzentrierte Interview, und die Auswertung des Materials. Kapitel vier erläutert das Vorgehen in der Forschung und stellt die interviewten Jugendlichen vor. Kapitel fünf stellt die Ergebnisse der Forschungsarbeit vor und analysiert die Zukunftserwartungen der Jugendlichen in Bezug auf ihre Werte, Lebenseinstellung, Schul- und Berufsvorstellungen, ihr soziales Umfeld und ihre Migrationsbiographie.
Das sechste Kapitel diskutiert die Ergebnisse unter Einbezug der aktuellen Forschungsliteratur und beleuchtet die Zusammenhänge zwischen Schule, Gesellschaft, sozialem Hintergrund, Migrationshintergrund, Geschlechterrollen, Unterstützung und Bildungsaspirationen im familiären Umfeld, sowie Chancengleichheit und Selbstwirksamkeit. Die Arbeit schließt mit einem Fazit, welches die Ergebnisse bündelt und einen Ausblick gibt.
Schlüsselwörter
Die Masterarbeit konzentriert sich auf die Zukunftserwartungen von weiblichen Jugendlichen mit Migrationshintergrund im Übergang zwischen Schule und Beruf. Zentrale Themen sind Selbstwirksamkeit, Bildungsaspirationen, Migrationsbiographie, soziale Einflüsse, Berufsorientierung, Chancengleichheit und Geschlechterrollen. Die Arbeit basiert auf einer qualitativen Forschungsmethode, dem problemzentrierten Interview, und analysiert die Lebenswelten und Zukunftsperspektiven der jungen Frauen im Kontext ihrer individuellen Lebenserfahrungen.
- Quote paper
- Marlene Schulze (Author), 2017, Zukunftserwartungen von Jugendlichen bezüglich individuellen Persönlichkeitsmerkmalen und äußeren Einflussfaktoren, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/441171