„Ein System ist die Differenz von System und Umwelt. Ein soziales System beinhaltet sich selbst und zugleich auch die Umwelt. Soziale Systeme bestehen weder aus Menschen noch aus Handlungen, sondern aus Kommunikationen.“
In der vorliegenden Ausarbeitung habe ich diese von Jens Aderhold und Katrin Jutzi formulierte Charakteristika von sozialen Systemen näher betrachtet und durchleuchtet. In der Theorie werden soziale Systeme als autopoietisch, beschrieben. Doch wie schaffen soziale Systeme die Elemente, um sich selbst zu erhalten? Wie produzieren soziale Systeme Grenzen innerhalb der Gesellschaft und ihrer Umgebung und was grenzt das soziale System von anderen Systemen ab? Wie muss dann die Kommunikation ablaufen, wenn diese als Fundament sozialer Systeme angesehen wird und wie kommt es letztendlich zu Entscheidungen?
Um diese Fragen beantworten zu können, stelle ich an den Beginn meiner Ausarbeitung die Grundüberlegungen und die Definition zum Verständnis der Organisation. Diese dienen einem allgemeinen Überblick über die Organisation als soziales System. Neben der Organisation als soziales System befasst sich die Systemtheorie noch mit dem sozialen System der Interaktion und der Gesellschaft. Die Unterschiede dieser drei Systemtypen schließe ich demgemäß an. Hierbei stütze ich mich vor allem auf die Erkenntnisse von Luhmann. Diesem Teil folgt die Dokumentation der Grenzen der Organisation. Anschließend gehe ich auf den für die Bildung eine Organisation wichtigen Begriff der Differenz ein.
Wenn man von Differenzen oder Grenzen der Organisation spricht, stößt man unumgänglich auf die Mitgliedschaftsrolle. Dabei wird schnell deutlich, dass die Mitgliedschaftsrolle für die Organisation von zentraler Bedeutung ist, denn „Menschen als Mitglieder einer Organisation müssen sich mit den jeweils geltenden Prinzipien und Anforderungen auseinandersetzen.“ Die Vorteile und Probleme dieser Beschränkungen stellen einen weiteren Aspekt meiner Ausarbeitung dar, bevor ich mich im Anschluss dem Zusammenhang von Entscheidung und Kommunikation widme.
Die Systemtheorie sieht in der Kommunikation den entscheidenden Unterschied zu anderen Systemen. Aus diesem Grund habe ich den Kommunikationsbegriff in der vorliegenden Ausarbeitung näher betrachtet und der Dreiteilung dieses Kommunikationsbegriffes in Information, Mitteilung und Verstehen besondere Bedeutung zukommen lassen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Grundüberlegungen und Definition zum Verständnis der Organisation
- 1. Grundprinzipien
- 2. Über die drei Systemtypen
- II. Die Abgrenzung zu anderen Systemen
- 1. Die Organisation einer Organisation ist die Organisation einer Differenz
- 2. Die Grenzen der Organisation
- III. Die Mitgliedschaft
- 1. Die Bedeutung der Mitgliedschaft
- 2. Die Mitgliedschaftsrolle und ihre Konsequenzen in der Organisation
- IV. Die wichtigsten Grundelemente einer Organisation
- 1. Der Zusammenhang von Entscheidung und Kommunikation
- 2. Die Entscheidung
- 3. Zum Begriff des Entscheidens
- 4. Zur Funktion des Entscheidens
- 5. Folgen von Entscheidungen
- 6. Entscheidungsprämissen
- V. Zwischenbilanz
- 1. Stellenanzeige der Süddeutschen Zeitung vom 20./21. Dezember 2003
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Ausarbeitung befasst sich mit der Organisation als soziales System und untersucht deren Charakteristika aus systemtheoretischer Perspektive. Sie analysiert die Funktionsweise und Grenzen der Organisation anhand der Theorie autopoietischer Systeme, wobei die Kommunikation als grundlegendes Element hervorgehoben wird.
- Abgrenzung der Organisation als soziales System von anderen Systemtypen
- Die Bedeutung der Kommunikation und der Entscheidung für die Organisation
- Die Rolle der Mitgliedschaft und deren Auswirkungen auf die Organisation
- Die Funktionsweise der Organisation als autopoietisches System
- Die Grenzen und Stabilität der Organisation im Kontext ihrer Umwelt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Organisation als soziales System ein und stellt die zentralen Fragen der Ausarbeitung vor. In Kapitel I werden die Grundüberlegungen und die Definition der Organisation als selbsterhaltendes System erläutert. Kapitel II behandelt die Abgrenzung der Organisation zu anderen Systemtypen wie der Interaktion und der Gesellschaft. Kapitel III befasst sich mit der Bedeutung der Mitgliedschaft in der Organisation und den daraus resultierenden Folgen. Kapitel IV widmet sich den wichtigsten Grundelementen der Organisation, wobei der Zusammenhang von Entscheidung und Kommunikation im Mittelpunkt steht. Abschließend wird in Kapitel V eine Zwischenbilanz gezogen und die Bedeutung der Organisation im Kontext der Stellenanzeige der Süddeutschen Zeitung beleuchtet.
Schlüsselwörter
Organisation als soziales System, autopoietische Systeme, Kommunikation, Entscheidung, Mitgliedschaft, Grenzen der Organisation, Redundanz, Varietät, Systemtheorie, Luhmann, Aderhold, Jutzi.
- Arbeit zitieren
- Johannes Beckering (Autor:in), 2004, Organisation als soziales System, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44171