Heinrich von Kleist war ein bedeutender deutscher Schriftsteller, dessen literarische Werke besonders von seinem tragischen Lebensweg inspiriert worden sind. In starkem Kontrast dazu steht Kleists erheiterndes Lustspiel „Der zerbrochene Krug“, bei welchem es sich um „eines der wenigen deutschen Lustspiele [handelt], das die Zeiten überdauert hat und noch immer das Theaterpublikum erfreut.“ Problematisch ist bei diesem Drama Kleists jedoch, dass es neben seinen komischen Elementen auch tragische Elemente enthält, weswegen sich bis heute Kritiker nicht darüber einig sind, ob es sich bei Kleists Lustspiel tatsächlich um eine Komödie, ein Lustspiel, handelt oder ob nicht doch die Tragik überwiegt, sodass es der literarischen Gattung Tragödie zugeordnet werden sollte. Wie also wird das Komische in Kleists Lustspiel „Der zerbrochene Krug“ evoziert und inwiefern kann der Lustspielcharakter des Dramas trotz dieser komischen Elemente in Frage gestellt werden?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Erzeugung des Komischen in Kleists Lustspiel „Der zerbrochene Krug“
- Handlungs- und Situationskomik
- Figurenkomik
- Sprachkomik
- Namensgebung
- Die Problematik der Unterwerfung des Dramas unter das Konzept gattungspoetischer Systematisierung als Lustspiel
- Kritik an der Gattungszugehörigkeit
- Kleists Eigendefinition von, Lustspiel‘
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Erzeugung des Komischen in Heinrich von Kleists Lustspiel „Der zerbrochene Krug“. Sie analysiert die verschiedenen komischen Elemente, die im Drama vorhanden sind, um die Frage zu klären, wie Komik in diesem Stück evoziert wird. Darüber hinaus befasst sich die Arbeit mit der Problematik der gattungspoetischen Einordnung des Dramas. Es wird diskutiert, ob die komischen Elemente im Widerspruch zu den tragischen Elementen des Dramas stehen und ob Kleist mit seiner terminologischen Bezeichnung „Lustspiel“ eine andere Bedeutung intendiert als die der traditionellen Komödie.
- Erzeugung des Komischen in „Der zerbrochene Krug“
- Analyse verschiedener Komikformen (Handlungs-, Situations-, Figurenkomik)
- Diskussion der gattungspoetischen Systematisierung des Dramas
- Kritik an der Gattungszuordnung als Lustspiel
- Kleists Eigendefinition von „Lustspiel“
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung in das Thema und erläutert den Hintergrund der Untersuchung. Der zweite Teil der Arbeit widmet sich der Analyse der Erzeugung des Komischen in „Der zerbrochene Krug“. Hier werden verschiedene Arten der Komik, wie Handlungs- und Situationskomik, Figurenkomik und Sprachkomik, anhand von Textbeispielen beleuchtet. Das dritte Kapitel untersucht die Problematik der gattungspoetischen Systematisierung des Dramas. Es wird diskutiert, ob Kleists Drama aufgrund seiner tragischen Elemente eher als Tragödie denn als Lustspiel einzustufen ist. Darüber hinaus wird die Frage aufgeworfen, ob Kleist mit seiner terminologischen Bezeichnung „Lustspiel“ eine andere Bedeutung intendiert als die der traditionellen Komödie.
Schlüsselwörter
Komik, Lustspiel, „Der zerbrochene Krug“, Heinrich von Kleist, gattungspoetische Systematisierung, Tragödie, komische Elemente, Handlungskomik, Situationskomik, Figurenkomik, Sprachkomik, Namensgebung
- Arbeit zitieren
- Sandra Schäder (Autor:in), 2018, Die Erzeugung des Komischen in Heinrich von Kleists Lustspiel "Der zerbrochene Krug" und die Problematik der gattungspoetischen Systematisierung des Dramas, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/442606