Seit 1965 hat sich die Zahl der Scheidungen beinahe verdreifacht. Für alle Beteiligten sind sie mit psychischen Belastungen verbunden, nicht selten ergeben sich existenzielle Konflikte. Gerade der Umgang mit gemeinsamen Kindern wird dabei oft zur zentralen Streitfrage.
In ihrer Publikation stellt Iris Rhodes-Risters die Familienmediation als Stütze und Entscheidungshilfe vor. Doch wie genau funktioniert diese Art der Intervention? Und was leistet sie für das Kindeswohl sowie für eine Besserung der psychischen Situation?
Spätestens seit 2016 ist es gesetzlich ausdrücklich erwünscht, konfliktvermeidende und konfliktlösende Ansätze in die Streitschlichtung einzubeziehen. Laut Rhodes-Risters ist das Potenzial der Familienmediation bisher aber noch lange nicht ausgeschöpft. Sie plädiert für eine weitere Förderung des Konzepts durch die Politik.
Aus dem Inhalt:
- Kindschaftsrecht;
- Moderation;
- Familienmodelle;
- Binationale Trennung;
- Streitschlichtungsverfahren
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Relevanz und Zielsetzung
- Aufbau der Arbeit
- Mediation
- Familienmediation – inklusive binationaler Aspekte
- Mediation als außergerichtliches Streitschlichtungsverfahren
- Soziale Aspekte
- Der Wandel der Familie
- Globalisierung
- Rechtliche Aspekte
- Das Kindschaftsrecht
- Die Reform des Kindschaftsrecht
- Die elterliche Sorge bei Trennung und Scheidung
- Das Recht auf Umgang und Auskunft
- Vorrang- und Beschleunigungsgebot (§FamFG)
- Das Hinwirken auf Einvernehmen (§FamFG)
- Anhörung und Wille des Kindes (§FamFG)
- Rechtliche Grundlagen bei Kindesentführung (HKÜ)
- Unterstützung bei der Personensorge und des Umgangs
- Beratung bei Trennung und Scheidung
- Folgen von Trennung und Scheidung
- Folgen für die Eltern
- Folgen für das Kind
- Eingeschränkte Eltern-Kind-Beziehung
- Mangelnde Bindungsqualität
- Häusliche Gewalt
- Konfliktbehandlung im familienrechtlichen Kontext
- Definition von Konflikt
- Soziologische Sichtweise
- Psychologische Sichtweise
- Konfliktentwicklung bei Trennung und Scheidung
- Konfliktstile
- Das Hinwirken auf Einvernehmen im Hochkonflikt
- Besondere Konflikte in der Familienmediation
- Kindeswohl und Kindschaftskonflikte
- Das Kindeswohl
- Misslungene Sorgerechtsregelung
- Misslungene Umgangsregelung
- Beziehungsgewalt
- Binationale Kindschaftskonflikte
- Interventionen
- Abgrenzung von Therapie, Beratung und Mediation
- Familienmediation
- Trennungs- und Scheidungsmediation
- Einbeziehung von Kindern
- Mediation bei Gewalt in der Familie
- Beziehungsgewalt
- Einbeziehung von Kindern
- Das themenzentrierte Kinder-Interview
- Mediation bei binationalen Kindschaftskonflikten
- Formelles Verfahren vs. Mediation
- Die zukünftige Entwicklung der Mediation
- Zusammenfassung und Ausblick
- Zusammenfassung
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit Kindschaftskonflikten in Trennungs- und Scheidungsfamilien und analysiert die Familienmediation als Verfahren zur Streitbeilegung. Sie beleuchtet die Relevanz und Herausforderungen der Familienmediation im Kontext des gesellschaftlichen Wandels, der Globalisierung und der zunehmenden Zahl von binationalen Partnerschaften. Die Arbeit fokussiert insbesondere auf die Bedeutung des Kindeswohls bei der Regelung von Sorgerecht und Umgang sowie die besondere Problematik von Beziehungsgewalt im familiären Kontext. Darüber hinaus werden die rechtlichen Grundlagen des Kindschaftsrechts, das Hinwirken auf Einvernehmen im Familiengericht, die Anhörung und der Wille des Kindes sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen bei Kindesentführungen (HKÜ) erläutert. Die Arbeit untersucht außerdem die unterschiedlichen Konfliktbehandlungsansätze im familienrechtlichen Kontext, die verschiedenen Konfliktstile und die Möglichkeiten einer Mediation im Hochkonflikt.
- Familienmediation im Kontext von Trennung und Scheidung
- Kindeswohl und Kindesrechte in familiären Konflikten
- Rechtliche Rahmenbedingungen und Interventionen im Kindschaftsrecht
- Beziehungsgewalt in Trennungs- und Scheidungsfamilien
- Herausforderungen der Interkulturellen Mediation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung thematisiert die Relevanz und die Zielsetzung der Arbeit sowie den Aufbau. Im zweiten Kapitel wird die Familienmediation, inklusive binationaler Aspekte, als außergerichtliches Streitschlichtungsverfahren vorgestellt. Im dritten Kapitel werden die sozialen Aspekte des Themas beleuchtet, wobei der Wandel der Familie und die Auswirkungen der Globalisierung auf familiäre Strukturen im Fokus stehen. Kapitel vier behandelt die rechtlichen Aspekte, einschließlich der Reform des Kindschaftsrechts, des Sorgerechts, des Umgangsrechts und des Hinwirkens auf Einvernehmen. Zudem werden rechtliche Grundlagen bei Kindesentführungen (HKÜ), die Unterstützung bei der Personensorge und die Beratung bei Trennung und Scheidung diskutiert. Im fünften Kapitel werden die Folgen von Trennung und Scheidung für die Eltern und ihre Kinder untersucht, wobei insbesondere die eingeschränkte Eltern-Kind-Beziehung, die mangelnde Bindungsqualität und die Auswirkungen von Häuslicher Gewalt auf das Kindeswohl beleuchtet werden. Kapitel sechs analysiert die Konfliktbehandlung im familienrechtlichen Kontext, einschließlich einer Definition von Konflikt, der Konfliktentwicklung bei Trennung und Scheidung, der verschiedenen Konfliktstile und der Besonderheiten des Hinwirkens auf Einvernehmen im Hochkonflikt. Kapitel sieben fokussiert auf besondere Konflikte in der Familienmediation, wie misslungene Sorgerechts- und Umgangsregelungen, Beziehungsgewalt und binationale Kindschaftskonflikte. Kapitel acht diskutiert verschiedene Interventionsformen, wie Therapie, Beratung und Mediation, und beleuchtet die besonderen Herausforderungen der Mediation bei Trennungs- und Scheidungsfamilien, bei Gewalt in der Familie und bei binationalen Kindschaftskonflikten. Zudem wird das themenzentrierte Kinder-Interview als eine wichtige Intervention im Mediationskontext vorgestellt. Kapitel neun vergleicht das formelle Verfahren mit der Mediation und erläutert die Gründe für einen Paradigmenwechsel in der Konfliktbehandlung hin zu einer rechtsnormgelösten Sichtweise. Kapitel zehn beleuchtet die zukünftige Entwicklung der Mediation und die aktuelle Evaluation des Mediationsgesetzes. Abschließend werden in der Zusammenfassung die zentralen Punkte der Arbeit zusammengefasst und ein Ausblick auf die zukünftige Bedeutung der Mediation im Kontext familiärer Konflikte gegeben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit widmet sich den Themen Familienmediation, Kindschaftskonflikte, Trennung und Scheidung, Kindeswohl, Sorgerecht, Umgang, Beziehungsgewalt, binationale Kindschaftskonflikte, interkulturelle Mediation, rechtliche Rahmenbedingungen, Konfliktbehandlung, Konfliktentwicklung, Konfliktstile, Interventionen, themenzentriertes Kinder-Interview und gesellschaftlicher Wandel.
- Arbeit zitieren
- Iris Rhodes-Risters (Autor:in), 2019, Kindschaftskonflikte in Trennungs- und Scheidungsfamilien. Die Familienmediation als Verfahren zur Streitbeilegung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/444505