Die Arbeit befasst sich mit den Verschiebungen im völkerrechtlichen Spannungsfeld zwischen Souveränität und internationaler Intervention seit dem Ende des Kalten Krieges, insbesondere vor dem Hintergrund massiver Menschenrechtsverletzungen. Darüber hinaus werden mögliche Neuerungen beleuchtet, zum Beispiel im Rahmen von zerfallener Staatlichkeit, Terrorismus, Massenvernichtungswaffen, aber auch im Zusammenhang mit Umweltbelastungen. Eine zentrale Rolle spielt unter anderem der Kosovo-Krieg.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Herausbildung eines Interventionskonsenses nach dem Kalten Krieg
- Die Erweiterung des Friedensbegriffs nach Art. 39 durch die Praxis des Sicherheitsrats
- Rechtliche Beurteilung der neuen Praxis
- Zwischenergebnis: Menschenrechte und Sicherheitsrat
- Mögliche Erweiterungen des Interventionsrechts
- Intervention ohne Mandat des Sicherheitsrats?
- Der Fall Kosovo
- Rechtspolitische Implikationen
- Andere Interventionstatbestände?
- Zerfallene Staatlichkeit
- Terrorismus
- Selbstbestimmungsrecht der Völker
- Mangel an Demokratie
- Massenvernichtungswaffen
- Umweltverschmutzung
- Zusammenfassung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminararbeit beschäftigt sich mit dem Wandel und der Zukunft des Interventionsverbots im Völkerrecht, insbesondere hinsichtlich der militärischen Intervention in innere Angelegenheiten souveräner Staaten. Sie analysiert die Entwicklung des Interventionsrechts seit dem Ende des Kalten Krieges und untersucht mögliche Erweiterungen und rechtliche Implikationen.
- Die Erweiterung des Interventionsrechts nach dem Ende des Kalten Krieges
- Die Rolle des Sicherheitsrats und die Entwicklung eines neuen Friedensbegriffs
- Die Frage der Intervention ohne Mandat des Sicherheitsrats
- Mögliche Interventionstatbestände jenseits von Menschenrechtsverletzungen
- Die Beziehung zwischen staatlicher Souveränität und internationaler Sicherheit
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Problematik des Interventionsverbots im Kontext von internationaler Sicherheit und innerstaatlicher Gewalt dar. Sie beleuchtet die Parallelen zwischen öffentlichem Sicherheitsschutz im Inneren und internationaler Sicherheit im Völkerrecht und stellt die Frage nach der Analogie der beiden Konzepte.
- Die Herausbildung eines Interventionskonsenses nach dem Kalten Krieg: Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung eines neuen Interventionsrechts, das insbesondere auf innerstaatliche Konflikte und Menschenrechtsverletzungen reagiert. Die Erweiterung des Friedensbegriffs durch die Praxis des Sicherheitsrats und die rechtliche Beurteilung dieser Entwicklung werden analysiert.
- Mögliche Erweiterungen des Interventionsrechts: Hier werden verschiedene Szenarien und rechtliche Implikationen für eine Intervention ohne Mandat des Sicherheitsrats untersucht. Des Weiteren werden weitere Interventionstatbestände diskutiert, die über den Schutz der Menschenrechte hinausgehen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen der völkerrechtlichen Ordnung, wie Intervention, Souveränität, Menschenrechte, Friedensbegriff, Sicherheitsrat, Weltpolizeirecht und Konstitutionalisierungsprozesse. Die zentrale Fragestellung liegt in der Analyse des Wandels und der Zukunft des Interventionsverbots und der damit verbundenen Debatte über die Bedeutung von staatlicher Souveränität in einer globalisierten Welt.
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- Frank Stadelmaier (Author), 2005, Auf dem Weg zu einem Weltpolizeirecht? Zum Wandel und zur Zukunft von Intervention und Souveränität, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44781