Am 29. August 1949 testete die damalige Sowjetunion erfolgreich ihre erste Atombombe. Neben den Vereinigten Staaten, die vier Jahre zuvor die weltweit erste Bombe dieser Art gezündet hatten, war nun auch die UDSSR zur Nuklearmacht geworden. Das Atommonopol der Vereinigten Staaten existierte damit nicht länger. Die US-Regierung unter Präsident Truman war entrüstet, zumal die CIA noch ein Jahr zuvor versichert hatte, dass die UDSSR ihre erste Atombombe frühestens 1953, wahrscheinlich aber erst in 10 bis 15 Jahren, fertig stellen könnte. Wie hatte ein Land ohne Rohstoffkapazitäten und ohne technisches Wissen in so kurzer Zeit eine Atombombe entwickeln können? Im Zuge der fieberhaften Suche nach Schuldigen wurden unter anderem Ethel und Julius Rosenberg, ein amerikanischjüdisches Ehepaar, verhaftet, zum Tode verurteilt, und trotz weltweiter Proteste, 1953 hingerichtet. Im Folgenden wird der Fall des Ehepaares Rosenberg und die Rolle der Geheimdienste analysiert. Bis heute gibt es Spekulationen um die Verurteilung, da es nie stichhaltige Beweise für die Weiterleitung von Atomgeheimnissen an die Sowjetunion durch die Rosenbergs gegeben hat. Es stellt sich die Frage, warum die Rosenbergs zum Tode verurteilt wurden. Warum fiel das Urteil so hart aus, wieso reichte eine Gefängnisstrafe nicht aus? Welche Rolle spielte ihre kommunistische Einstellung? Waren sie Spione oder Opfer, die als Sündenböcke für die Fehler der US-Geheimdienste herhalten mussten? Des Weiteren wird der Aspekt betrachtet, in wieweit Spione bei der Entwicklung der sowjetischen Atombombe wirklich eine Rolle gespielt haben. Der Journalist Phillip Knightley stellt in seinem Buch auf Grund von Recherchen die These auf, dass die sowjetischen Wissenschaftler weit mehr über die Atomforschung wussten, als den amerikanischen Geheimdiensten bekannt war, und die Spione demnach keine neuen Erkenntnisse verrieten. Ein Grund mehr zu hinterfragen, warum die CIA nichts von der Entwicklung der russischen Atombombe bemerkt hat. Wie kam es zu den offensichtlichen Fehleinschätzungen? Welche Bedeutung hat der Fall Rosenberg für die Geheimdienste in den Internationalen Beziehungen, speziell für die CIA? Diese Fragen sollen in der Hausarbeit bearbeitet werden. Dabei wird zuerst auf den politisch-geschichtlichen Hintergrund eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Kalte Krieg
- Das „Manhattan - Project“
- Die amerikanischen Geheimdienste
- Die CIA
- Die „McCarthy-Ära“
- VENONA
- Der Fall Rosenberg
- Verhaftung und Verurteilung
- Was verrieten die Spione?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Fall Rosenberg, der Hinrichtung eines amerikanisch-jüdischen Ehepaares, das im Kalten Krieg des Verrats an Atomgeheimnissen beschuldigt wurde. Ziel ist es, die Rolle der Geheimdienste im Kontext des Kalten Krieges zu analysieren und die Umstände der Verhaftung und Verurteilung der Rosenbergs zu beleuchten. Die Arbeit hinterfragt die Beweise und die Härte des Urteils im Fall Rosenberg, sowie die Auswirkungen auf die Geheimdienste in internationalen Beziehungen.
- Die Rolle der Geheimdienste im Kalten Krieg
- Die Entwicklung der Atombombe und das „Manhattan-Project“
- Der Fall Rosenberg: Verhaftung, Verurteilung und die Frage nach Schuld und Unschuld
- Der Einfluss des Kalten Krieges auf die Geheimdienste
- Die Bedeutung der Venona-Depeschen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Fall Rosenberg und den Kontext des Kalten Krieges vor. Sie betont die Kontroverse um die Verurteilung der Rosenbergs, da es nie stichhaltige Beweise für den Weiterverkauf von Atomgeheimnissen gab. Die Einleitung stellt die zentralen Fragen, die in der Hausarbeit behandelt werden.
- Der Kalte Krieg: Dieses Kapitel definiert den Kalten Krieg als Periode der scharfen Gegnerschaft zwischen den USA und der UDSSR. Es betont die Rivalität in der Entwicklung der Atombombe und führt in das „Manhattan-Project“ ein, das den Beginn der amerikanischen Atomforschung markierte.
- Das „Manhattan-Project“: Dieses Kapitel beschreibt das geheime Atomforschungsprojekt, das von den USA, Kanada und Großbritannien durchgeführt wurde. Es geht auf die Bedeutung der Atomenergie, die Entwicklung der Atombombe und die Investitionen in das Projekt ein.
- Die amerikanischen Geheimdienste: Dieses Kapitel beleuchtet die Rolle der CIA im Kalten Krieg, insbesondere im Hinblick auf die „McCarthy-Ära“ und die Venona-Depeschen. Die Venona-Depeschen waren eine Sammlung von abgefangenen sowjetischen Nachrichten, die einen Einblick in die sowjetische Spionage in den USA gewährten.
- Der Fall Rosenberg: Dieses Kapitel behandelt die Verhaftung, Verurteilung und Hinrichtung von Ethel und Julius Rosenberg. Es untersucht die Beweise gegen die Rosenbergs und stellt die Frage, ob sie wirklich Atomgeheimnisse an die Sowjetunion verraten haben.
Schlüsselwörter
Kalter Krieg, Atomwaffen, „Manhattan-Project“, Geheimdienste, CIA, VENONA-Depeschen, Spionage, Atomspionage, Ethel und Julius Rosenberg, Verhaftung, Verurteilung, Hinrichtung, politische Verfolgung, Kalter Krieg, internationale Beziehungen.
- Arbeit zitieren
- Annika Hoffmann (Autor:in), 2005, Der Fall Rosenberg - Die Hinrichtung zweier vermeintlicher Atomspione im Kalten Krieg, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44876