Diese Arbeit legt ihren Schwerpunkt auf textproduktive Kompetenzen bei der Erstellung einer sehr wichtigen Textsorte in den naturwissenschaftlichen Fächern: dem Versuchsprotokoll. Bei der Entwicklung und Evaluation entsprechender Materialien soll auch die Heterogenität der Lerngruppe berücksichtigt werden.
Im schulischen Chemie-Unterricht werden Schüler dazu angehalten, praktisch und selbstständig zu arbeiten. Mit dieser individualisierten und eigenständigen Forschung muss allerdings eine erhöhte Sprachsensibilität einhergehen, da die Lehrperson in ihrer Funktion als Vordenker weitgehend minimiert wird. Wichtig ist hierbei, dass Sprachbildung per se auch schon Aufgabe des allgemeinen Fachunterrichts ist, weshalb Fachinhalte und Sprache gleichzeitig gelehrt und gelernt werden müssen. Aus diesem Grund muss der Unterricht konsequent sprachsensibel gestaltet sein. Besonders in den naturwissenschaftlichen Fächern ist dies selten der Fall. Diese Konzeptlosigkeit benachteiligt Schülerinnen und Schüler mit sprachlichen Schwächen, insbesondere solche aus bildungsfernen Elternhäusern oder mit Migrationshintergrund. Bei diesen Gruppen scheitert die Lösung der Aufgabe oft nicht an der praktischen Umsetzung, sondern an der rezeptiven oder produktiven Verarbeitung der gestellten Aufgabe.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Fachlicher Hintergrund
- 2.1 Das Schülerlabor als Lernort
- 2.2 Säuren und Basen
- 2.2.1 Das Arrhenius-Konzept
- 2.2.2 Das Brønsted-Konzept
- 2.2.3 Die Stärke von Säuren und Basen (nach Brønsted)
- 2.2.4 Der pH-Wert
- 2.2.5 Die pH-Skala
- 2.3 Die pH-Wertberechnung
- 2.3.1 Die pH-Wertberechnung bei starken und schwachen Säuren
- 2.3.2 pH-Wertberechnung sehr starker Säuren
- 2.3.3 pH-Wertberechnung schwacher Säuren
- 2.4 pH-Puffer
- 2.5 Indikatoren
- 2.6 Titration
- 2.6.1 Verlauf einer Titrationskurve
- 2.6.2 Titration mehrprotoniger Säuren
- 2.6.3 Neutralisationswärme
- 2.7 Reaktion von Säuren mit Magnesium
- 2.8 Didaktische Reduktion
- 3 Sprachlicher Hintergrund
- 3.1 Grundlegendes
- 3.2 Alltagssprache und Fachsprache
- 3.3 Fachsprache in der Chemie
- 3.4 Sprachsensibler Fachunterricht - Schreiben im Fachunterricht
- 3.5 Diversität und Heterogenität
- 4 Entwicklung der Materialien
- 4.1 Einordnung
- 4.2 Konzeption
- 4.2.1 Mikro-Konzeption
- 4.2.2 Makro-Konzeption
- 4.3 Materialien
- 5 Evaluation der Materialien
- 5.1 Durchführung
- 5.2 Ausführung und Auswertung
- 5.2.1 Auswertungsbogen
- 5.2.2 Klasse 1: TWG Dillingen
- 5.2.3 Klasse 2: TWG Dillingen
- 5.2.4 Klasse 3: Cusanusgymnasium Sankt Wendel
- 5.2.5 Klasse 4: Deutsch-Französisches Gymnasium Saarbrücken
- 5.2.6 Klasse 5: Förderklasse LRS, Frau Hess
- 5.3 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung und Evaluation sprachsensibler Materialien für heterogene Lerngruppen im Chemieunterricht. Ziel ist es, die textproduktiven Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern, insbesondere derer mit sprachlichen Schwierigkeiten, bei der Erstellung von Versuchsprotokollen zu fördern. Der Fokus liegt auf der Anwendung im Kontext des NanoBioLab-Schülerexperiments zur Analyse von Säuren.
- Sprachsensible Gestaltung von naturwissenschaftlichem Unterricht
- Förderung textproduktiver Kompetenzen im Chemieunterricht
- Entwicklung und Erprobung von Materialien für heterogene Lerngruppen
- Analyse der Wirkung der Materialien auf die Lernleistung verschiedener Schülergruppen
- Bedeutung außerschulischer Lernorte (Schülerlabor) für die Wissensvermittlung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung betont die wachsende Bedeutung außerschulischer Lernorte, insbesondere Schülerlabore, im naturwissenschaftlichen Unterricht. Sie hebt die Notwendigkeit sprachsensibler Materialien hervor, um Schüler mit unterschiedlichen sprachlichen Fähigkeiten gleichermaßen zu unterstützen und benachteiligte Gruppen nicht zu benachteiligen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Entwicklung und Evaluation solcher Materialien im Kontext des NanoBioLab-Experiments.
2 Fachlicher Hintergrund: Dieses Kapitel legt die fachlichen Grundlagen der Arbeit dar. Es beleuchtet den Schülerlabor als Lernort, erklärt Konzepte zu Säuren und Basen (Arrhenius, Brønsted), pH-Wert-Berechnung, Puffer, Indikatoren und Titration. Die didaktische Reduktion komplexer chemischer Sachverhalte für den Unterricht wird ebenfalls behandelt. Dieses Kapitel bildet die chemische Basis für das Verständnis des darauf aufbauenden Experiments.
3 Sprachlicher Hintergrund: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den sprachlichen Aspekten des naturwissenschaftlichen Unterrichts. Es untersucht den Unterschied zwischen Alltagssprache und Fachsprache, die Besonderheiten der Fachsprache in der Chemie und die Bedeutung sprachsensiblen Unterrichts für heterogene Lerngruppen. Die Herausforderungen für Schüler mit sprachlichen Defiziten werden beleuchtet, um die Notwendigkeit der entwickelten Materialien zu untermauern.
4 Entwicklung der Materialien: Dieses Kapitel beschreibt den Entwicklungsprozess der sprachsensiblen Materialien. Es erläutert die Konzeption, sowohl auf Mikro- als auch auf Makroebene, und präsentiert die erstellten Materialien selbst. Hier wird detailliert dargestellt, wie die Materialien konzipiert wurden, um den sprachlichen Bedürfnissen der Schüler gerecht zu werden und gleichzeitig die fachlichen Inhalte zu vermitteln.
5 Evaluation der Materialien: In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der Evaluation der entwickelten Materialien präsentiert. Es beschreibt die Durchführung der Evaluation in verschiedenen Schulklassen mit unterschiedlichen Schülerpopulationen (inklusive einer Förderklasse) und analysiert die Daten der Auswertungsbögen. Die Ergebnisse zeigen die Wirksamkeit der Materialien auf die Lernleistung der Schüler und belegen den Erfolg des sprachsensiblen Ansatzes.
Schlüsselwörter
Sprachsensibler Unterricht, Chemieunterricht, Schülerlabor, NanoBioLab, Versuchsprotokoll, textproduktive Kompetenz, heterogene Lerngruppen, Säuren, Basen, pH-Wert, Didaktische Reduktion, Fachsprache, Alltagssprache, Evaluation, sprachliche Diversität.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Sprachsensible Materialien im Chemieunterricht
Was ist das Thema der Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Entwicklung und Evaluation von sprachsensiblen Materialien für den Chemieunterricht, speziell für heterogene Lerngruppen. Der Fokus liegt auf der Verbesserung der textproduktiven Kompetenzen von Schülern, insbesondere derer mit sprachlichen Schwierigkeiten, beim Erstellen von Versuchsprotokollen im Kontext des NanoBioLab-Experiments zur Analyse von Säuren.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, sprachsensible Materialien zu entwickeln und deren Wirksamkeit bei der Förderung textproduktiver Kompetenzen im Chemieunterricht zu evaluieren. Dabei soll untersucht werden, wie die Materialien die Lernleistung verschiedener Schülergruppen beeinflussen und die Bedeutung außerschulischer Lernorte (Schülerlabore) für die Wissensvermittlung beleuchtet werden.
Welche Inhalte werden im Fachlichen Hintergrund (Kapitel 2) behandelt?
Kapitel 2 behandelt die fachlichen Grundlagen des Experiments. Es erklärt Konzepte zu Säuren und Basen (Arrhenius, Brønsted), pH-Wert-Berechnung, Puffer, Indikatoren und Titration. Der Schülerlabor als Lernort und die didaktische Reduktion komplexer chemischer Sachverhalte werden ebenfalls thematisiert.
Welche Aspekte werden im Sprachlichen Hintergrund (Kapitel 3) behandelt?
Kapitel 3 konzentriert sich auf die sprachlichen Aspekte des naturwissenschaftlichen Unterrichts. Es untersucht den Unterschied zwischen Alltagssprache und Fachsprache in der Chemie und die Bedeutung sprachsensiblen Unterrichts für heterogene Lerngruppen. Die Herausforderungen für Schüler mit sprachlichen Defiziten werden beleuchtet.
Wie wurden die Materialien entwickelt (Kapitel 4)?
Kapitel 4 beschreibt den Entwicklungsprozess der sprachsensiblen Materialien. Es erläutert die Konzeption (Mikro- und Makroebene) und präsentiert die erstellten Materialien. Der Fokus liegt darauf, wie die Materialien die sprachlichen Bedürfnisse der Schüler berücksichtigen und gleichzeitig die fachlichen Inhalte vermitteln.
Wie wurden die Materialien evaluiert (Kapitel 5)?
Kapitel 5 präsentiert die Ergebnisse der Evaluation in verschiedenen Schulklassen (inklusive einer Förderklasse). Es beschreibt die Durchführung, analysiert die Daten der Auswertungsbögen und zeigt die Wirksamkeit der Materialien auf die Lernleistung der Schüler. Die Ergebnisse belegen den Erfolg des sprachsensiblen Ansatzes.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Sprachsensibler Unterricht, Chemieunterricht, Schülerlabor, NanoBioLab, Versuchsprotokoll, textproduktive Kompetenz, heterogene Lerngruppen, Säuren, Basen, pH-Wert, Didaktische Reduktion, Fachsprache, Alltagssprache, Evaluation, sprachliche Diversität.
Wo finde ich einen detaillierten Überblick über die einzelnen Kapitel?
Das Inhaltsverzeichnis und die Zusammenfassungen der Kapitel bieten einen umfassenden Überblick über die Struktur und die Inhalte der Arbeit. Diese finden Sie zu Beginn des Dokuments.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Lehrer, Lehramtsstudenten, Didaktiker und alle, die sich mit sprachsensiblem Unterricht, insbesondere im naturwissenschaftlichen Bereich, befassen. Sie bietet praxisrelevante Erkenntnisse zur Entwicklung und Implementierung von Materialien für heterogene Lerngruppen.
- Quote paper
- Thomas Ullinger (Author), 2017, Versuchsprotokoll für die Analyse von Säuren mit dem NanoBioLab-Schülerexperiment. Sprachsensible Materialien für heterogene Lerngruppen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/449793