Bernhard von Clairvaux, geboren 1090, wurde als einziger unter seinen Geschwistern geistlich erzogen. In der Kapitelschule Saint-Vorles in Châtillon-sur-Seine genoss er eine Ausbildung in den üblichen Unterrichtsfächern der damaligen Zeit. Dazu gehörten das Lesen, Schreiben, Singen, die Rhetorik, Grammatik und Dialektik. Schon in Jugendjahren verfügte er über einen scharfen Verstand und konnte das Publikum mit seinen Reden fesseln. Aufgrund seiner Predigten, seiner Klosterführung und seines vorbildlichen Lebenswandels war er ein hochgeschätzter Zeitgenosse, sowohl in geistlichen als auch säkularen Kreisen. Es ist also nicht erstaunlich, dass Ludwig VII. von Frankreich und Papst Eugen III. sich zur gleichen Zeit an den Abt von Clairvaux wandten, damit er mit einem Kreuzzugsaufruf den Adel zum Umdenken aufrufe und mehr Erfolg als des Papstes Kreuzzugsbulle Quantum praedecessores erziele, als Imad al-Din Sengi von Mosul und Aleppo 1144 die Grafschaft Edessa eingenommen hatte, welches einen erneuten Kreuzzugsgedanken weckte.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbedingungen zum erneuten Kreuzzugsgedanken
- Theologische Motive der Kreuzzugsrede
- Bernhards Rhetorik und Überzeugungskraft
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay untersucht den Kreuzzugsaufruf Bernhards von Clairvaux im Jahr 1146, indem er den historischen und theologischen Kontext beleuchtet. Die Analyse konzentriert sich auf die Hintergründe, die zu einem erneuten Kreuzzug führten, sowie auf die theologischen Argumente, mit denen Bernhard die Bevölkerung zum Handeln bewegte.
- Der historische Kontext des Zweiten Kreuzzugs
- Die theologischen Begründungen Bernhards für den Kreuzzug
- Die Rhetorik und Überzeugungskraft Bernhards von Clairvaux
- Die Rolle der Bedrohung der heiligen Stätten
- Die Bedeutung von Buße und Gottes Barmherzigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Vorbedingungen zum erneuten Kreuzzugsgedanken: Dieses Kapitel untersucht die politischen und historischen Ereignisse, die den Gedanken an einen zweiten Kreuzzug hervorbrachten. Es beschreibt den Machtzuwachs muslimischer Staaten im 11. Jahrhundert, insbesondere der Seldschuken, und die daraus resultierende Bedrohung des christlichen Ostens. Die Eroberung Edessas im Jahr 1144 wird als zentrales Ereignis dargestellt, das die Notwendigkeit eines neuen Kreuzzugs deutlich machte und zu dem Appell an Bernhard von Clairvaux führte. Die allgemeine Angst vor der muslimischen Bedrohung und der Wunsch, die heiligen Stätten zurückzuerobern, werden als treibende Kräfte hinter dem Kreuzzugsgedanken beschrieben.
Theologische Motive der Kreuzzugsrede: Dieses Kapitel analysiert die theologischen Argumente, die Bernhard von Clairvaux in seiner Kreuzzugspredigt (Brief 363) verwendet. Im Mittelpunkt stehen die Betonung der menschlichen Sünde und die Gegenüberstellung mit Gottes Barmherzigkeit und Güte. Bernhard appelliert an das Gewissen der Zuhörer, indem er die Notwendigkeit der Verteidigung des Heiligen Landes, das durch Christi Blut geweiht ist, betont. Die Teilnahme am Kreuzzug wird als Möglichkeit der Buße und des Erlangens göttlichen Segens dargestellt. Die Rede selbst wird in ihrer rhetorischen Struktur analysiert, um die Wirkungsweise von Bernhards Argumentation zu verstehen.
Bernhards Rhetorik und Überzeugungskraft: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die rhetorischen Mittel, die Bernhard von Clairvaux einsetzt, um sein Publikum zu überzeugen. Die Analyse umfasst die Verwendung von Bildern, die Betonung emotionaler Aspekte, der Appell an religiöse Motive (wie Buße und Gottes Gnade) und die strategische Nutzung von rhetorischen Figuren. Die Kapitel analysiert, wie Bernhard den Kreuzzug nicht nur als militärische Notwendigkeit, sondern auch als spirituelle Chance darstellt, um die Zuhörer zu motivieren und zum Handeln anzuregen. Es wird untersucht, wie Bernhard die bereits existierende Sehnsucht nach einem Besuch der heiligen Stätten nutzte, um seinen Aufruf zu verstärken.
Schlüsselwörter
Bernhard von Clairvaux, Zweiter Kreuzzug, Kreuzzugspredigt, Epistula 363, Theologische Motive, Historischer Kontext, Heiliges Land, Muslimische Bedrohung, Rhetorik, Überzeugungskraft, Sünde, Barmherzigkeit, Gottes Gnade, Buße.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Essay über Bernhards Kreuzzugsaufruf 1146
Was ist der Gegenstand dieses Essays?
Der Essay untersucht den Kreuzzugsaufruf des Bernhard von Clairvaux im Jahr 1146. Er beleuchtet den historischen und theologischen Kontext, die Hintergründe des erneuten Kreuzzugs und die theologischen Argumente, mit denen Bernhard die Bevölkerung zum Handeln bewegte.
Welche Themen werden im Essay behandelt?
Der Essay behandelt folgende Themen: den historischen Kontext des Zweiten Kreuzzugs, die theologischen Begründungen Bernhards für den Kreuzzug, Bernhards Rhetorik und Überzeugungskraft, die Rolle der Bedrohung der heiligen Stätten und die Bedeutung von Buße und Gottes Barmherzigkeit.
Welche Kapitel umfasst der Essay?
Der Essay umfasst drei Kapitel: "Vorbedingungen zum erneuten Kreuzzugsgedanken", "Theologische Motive der Kreuzzugsrede" und "Bernhards Rhetorik und Überzeugungskraft".
Was wird im Kapitel "Vorbedingungen zum erneuten Kreuzzugsgedanken" behandelt?
Dieses Kapitel analysiert die politischen und historischen Ereignisse, die zum Zweiten Kreuzzug führten. Es beschreibt den Machtzuwachs muslimischer Staaten, insbesondere der Seldschuken, die Bedrohung des christlichen Ostens und die Eroberung Edessas als zentrales Ereignis, das den Kreuzzug notwendig erscheinen ließ. Angst vor der muslimischen Bedrohung und der Wunsch, die heiligen Stätten zurückzuerobern, werden als treibende Kräfte beschrieben.
Was wird im Kapitel "Theologische Motive der Kreuzzugsrede" behandelt?
Dieses Kapitel analysiert die theologischen Argumente in Bernhards Kreuzzugspredigt (Brief 363). Es konzentriert sich auf die Betonung der menschlichen Sünde, die Gegenüberstellung mit Gottes Barmherzigkeit und die Notwendigkeit der Verteidigung des Heiligen Landes. Die Teilnahme am Kreuzzug wird als Buße und Möglichkeit zum Erlangung göttlichen Segens dargestellt. Die rhetorische Struktur der Rede wird ebenfalls analysiert.
Was wird im Kapitel "Bernhards Rhetorik und Überzeugungskraft" behandelt?
Dieses Kapitel konzentriert sich auf Bernhards rhetorische Mittel zur Überzeugung seines Publikums. Die Analyse umfasst die Verwendung von Bildern, die Betonung emotionaler Aspekte, den Appell an religiöse Motive (Buße, Gottes Gnade) und die strategische Nutzung rhetorischer Figuren. Es wird untersucht, wie Bernhard den Kreuzzug als militärische Notwendigkeit und spirituelle Chance darstellt, um die Zuhörer zu motivieren.
Welche Schlüsselwörter sind mit dem Essay verbunden?
Schlüsselwörter sind: Bernhard von Clairvaux, Zweiter Kreuzzug, Kreuzzugspredigt, Epistula 363, Theologische Motive, Historischer Kontext, Heiliges Land, Muslimische Bedrohung, Rhetorik, Überzeugungskraft, Sünde, Barmherzigkeit, Gottes Gnade, Buße.
- Arbeit zitieren
- Melanie Carafa (Autor:in), 2019, Bernhard von Clairvaux und sein Aufruf zum Kreuzzug 1146, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/459024