Fremdsprachliche Elemente im griechischen Wortschatz


Hausarbeit (Hauptseminar), 2003

18 Seiten, Note: 2+


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

0. Einleitung – “Xenofon Zolotas Reden”

1. Historischer Überblick der griechischen Sprache
1.1. Altgriechisch
1.2. Dimotiki vs. Katharevousa
1.3. Auf dem Weg zum Neugriechisch

2. Fremdsprachliche Elemente im Griechischen
2.1. Einfluss des Lateinischen
2.2. Umfrage
2.3. Ergebnisse der Umfrage

3. Zusammenfassung der Ergebnisse

4. Literaturverzeichnis

0. Einleitung – Xenophon Zolotas Reden

Prof. Xenophon Zolotas ist international bekannt als Wirtschaftswissenschaftler. In der Geschichte der griechischen Sprachwissenschaft sind seine unten gegebenen Reden[1] unvergesslich geblieben, die er als Vorsitzende der Bank von Griechenland am Abschlusstag der Internationalen Bank für Rekonstruktion und Entwicklung am 26. September 1957 und am 2. Oktober 1959 gehalten hat. Was diese Reden ungewöhnlich machte, war, dass sie außer den Präpositionen, einigen Verben und Artikeln ausschließlich aus griechischen Wörtern bestanden. Charakteristisch sagte er humorvoll:

“I always wished to address this Assembly in Greek, but I realized that it would have been indeed Greek to all present in this room. I found out, however, that I could make my address in Greek which would still be English to everybody. With your permission, Mr. Chairman, I shall do it now, using with the exception of articles and prepositions only Greek words.

Mr. Xenophon Zolotas”.

Die erste Rede am 26. September 1957:

“Kyrie,

I eulogize the archons of the Panethnic Numismatic Thesaurus and the Ecumenical Trapeza for the orthodoxy of their axioms, methods and policies, although there is an episode of cacophony of the Trapeza with Hellas.

With enthusiasm we dialogue and synagonize at the synods of our didymous Organizations in which polymorphous economic ideas and dogmas are analyzed and synthesized.

Our critical problems such as the numismatic plethora generate some agony and melancholy. This phenomenon is characteristic of our epoch. But, to my thesis, we have the dynamism to program therapeutic practices as a prophylaxis from chaos and catastrophe.

In parallel, a panethnic unhypocritical economic synergy and harmonization in a democratic climate is basic.

I apologize for my eccentric monologue. I emphasize my eucharistia to you Kyrie, to the eugenic and generous American Ethnos and to the organizers and protagonists of this Amphictyony and the gastronomic symposia.''

Mr Xenophon Zolotas“

Zweite Rede am 2. Oktober 1959 :

“Kyrie,

It is Zeus' anathema on our epoch for the dynamism of our economies and the heresy of our economic methods and policies that we should agonise between the Scylla of numismatic plethora and the Charybdis of economic anaemia.

It is not my idiosyncrasy to be ironic or sarcastic but my diagnosis would be that politicians are rather cryptoplethorists. Although they emphatically stigmatize numismatic plethora, energize it through their tactics and practices.

Our policies have to be based more on economic and less on political criteria.

Our gnomon has to be a metron between political, strategic and philanthropic scopes. Political magic has always been antieconomic.

In an epoch characterised by monopolies, oligopolies, menopsonies, monopolistic antagonism and polymorphous inelasticities, our policies have to be more orthological. But this should not be metamorphosed into plethorophobia which is endemic among academic economists.

Numismatic symmetry should not antagonize economic acme.

A greater harmonization between the practices of the economic and numismatic archons is basic.

Parallel to this, we have to synchronize and harmonize more and more our economic and numismatic policies panethnically.

These scopes are more practical now, when the prognostics of the political and economic barometer are halcyonic.

The history of our didymous organisations in this sphere has been didactic and their gnostic practices will always be a tonic to the polyonymous and idiomorphous ethnical economics. The genesis of the programmed organisations will dynamize these policies. I sympathise, therefore, with the aposties and the hierarchy of our organisations in their zeal to programme orthodox economic and numismatic policies, although I have some logomachy with them.

I apologize for having tyrannized you with my hellenic phraseology.

In my epilogue, I emphasize my eulogy to the philoxenous autochthons of this cosmopolitan metropolis and my encomium to you, Kyrie, and the stenographers.''

Mr Xenophon Zolotas“

Wie es scheint, obwohl Englisch bereits damals die offizielle internationale Sprache war, hat ein Grieche es geschafft, ohne sich große Mühe zu geben, sich in seiner eigenen Sprache vor einem fremdsprachlichen Publikum verständlich zu machen. Natürlich war Zolotas Absicht durch diese Reden nicht sein nationalistisches Gefühl auszudrücken - das Thema des Kongresses war eher wirtschaftlich orientiert - sondern seinem Publikum auf eine witzige Art die Wichtigkeit der griechischen Sprache zu zeigen.

Thema dieser Arbeit ist die Darstellung der Geschichte der griechischen Sprache als eine der ältesten indo - europäischen Sprachen“[2] mit Schwerpunkt auf der Entwicklung des Neugriechischen durch eine lange Auseinandersetzung zwischen Dimotikí und Katharévousa . Es wird aber oft vergessen, dass Griechisch anhand der historischen Ereignisse, die im griechischen geographischen Raum stattfanden, von Sprachen wie Latein auch beeinflusst wurde, und das wird durch eine Umfrage über die fremdsprachlichen Elemente im Griechischen bewiesen, an der Griechen, Türken und Deutschen teilgenommen haben.

Auf die Geschichte Griechenlands bezogen ist es wichtig zu erwähnen, dass es offiziell das moderne Griechenland als selbstständiger Staat seit 1829 existiert. 1829 erlangte Griechenland seine Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich, vier Jahrhunderte nach der Eroberung Konstantinopels durch den Türken (1453). Erster König Griechenlands wurde der Bayer Otto I und Ioannis Kapodistrias war sein erster Gouverneur. Die Frage aber, welche Sprache die offizielle Sprache des neu gegründeten Staates sein sollte, blieb offen bis vor ungefähr 30 Jahren (vgl. Tzermias 1999: 89 ff.).

1. Historischer Überblick der griechischen Sprache

1.1. Altgriechisch

Griechisch, auch Hellenisch, ist ein Zweig des Indo - Europäischen, bestehend aus einer einzigen Sprache mit zahlreichen Dialekten und 10 Mio. Sprechern (vgl. Bussmann 1990 297 f.). Die Sprache ist außergewöhnlich lang und gut schriftlich dokumentiert und wird in folgenden Perioden eingeteilt:

- Das Mykenisch – Griechisch (1500 – 1150 v. C.), die Sprache, die 1952 M. Ventris auf den kretischen Schrifttafeln (Linearschrift B) entzifferte,
- Das Klassische Griechisch (800 – 300 v. C.) mit mehreren Dialekten wie z.B. die Sprache der homerischen Epen und der reichen klassischen Literatur im attisch – ionischen Dialekt,
- Das Hellenische Griechisch (300 v. C. – 300 n. C.), also die Sprache des alexandrinischen Reiches und seiner Nachfolger, in der auch das Neue Testament verfasst wurde,
- Das Griechisch des Byzantinischen Kaiserreichs und des Mittelalters (330 – 1821 n. C.)
- Und schließlich das Neugriechisch mit unterschiedlichen Dialekten“ (vgl. Bussmann 1990 298).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die griechische Schrift, die seit dem Klassischen Griechischen verwendet wird, wurde aus der phönizischen Schrift entwickelt“ (vgl. Babiniotis 1998: 8). Spezifische Merkmale der Sprache sind das komplexe Vokalsystem, also die Unterscheidung zwischen langen und kurzen Vokalen und den Diphthongen, und der musikalische Akzent, d.h. ein Wortakzent, bei dem die Stimmtonbewegung distinktiv ist (vgl. Bussmann 1990: 296).

1.2. Dimotikí vs. Katharévousa ( Δημοτική vs. Καθαρεύουσα )

In der neugriechischen Sprache existieren neben einer starken dialektalen Variation (kretischer Dialekt, Festlandsdialekt usw.) zwei Sprachformen nebeneinander. Zum einem das gesprochene Neugriechisch - „Demotikí“ (Volkssprache), das eine natürliche Entwicklung der griechischen Sprache durch die Jahrtausende darstellt, und zum anderen die puristische Katharevousa (Reinsprache), die künstliche Form eines gelehrten, gehobenen Griechisch mit archaisierenden Formen, das in Fortsetzung der griechischen Diglossie (Sprachdualismus) nach der Befreiung Griechenlands (1829) vom türkischen Joch als Staats- und offizielle Sprache Griechenlands eingesetzt wurde.

Der griechische Sprachdualismus beginnt in der Zeit Alexanders des Großen (300 v. C. – 300 n. C.) nach der Herausbildung der Koiné (Κοινή:gemeinsame Sprache), des damals als lingua franca - Verkehr- und Handelssprache - bis in Indien verbreiteten Griechisch, mit der Unterscheidung zwischen gesprochenem und geschriebenen Griechisch (Babiniotis 1998: 7). 330 n. C. machte der römische Kaiser Konstantin der Große die alte griechische Kolonialstadt Byzantion zur Hauptstadt des römischen Reiches und nannte sie „Nova Roma“. Später war sie Hauptstadt des Byzantinischen Reiches (396 – 1453), wo sie wieder Byzanz hieß, und schließlich des osmanischen Reiches nach dem Fall Konstantinopels 1453 (vgl. Moderne Geschichte Griechenlands 1998: 35).

[...]


[1] vgl. http://users.forthnet.gr/ath/ttz/

[2] vgl. http://www.kontrastivlinguistik.de/Suche/suche.html

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Fremdsprachliche Elemente im griechischen Wortschatz
Hochschule
Ruhr-Universität Bochum  (Germanistische Linguistik)
Note
2+
Autor
Jahr
2003
Seiten
18
Katalognummer
V47249
ISBN (eBook)
9783638442411
Dateigröße
758 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Fremdsprachliche, Elemente, Wortschatz
Arbeit zitieren
Eleni Rigaki (Autor:in), 2003, Fremdsprachliche Elemente im griechischen Wortschatz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/47249

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