Dokumentenmanagement ist in jeder Verwaltung, sei es in sozialen Einrichtungen, Kliniken oder Behörden, ein zentrales Thema. Dokumente müssen jederzeit leicht aufzufinden, zu bearbeiten und abzulegen sein. Dies stellte vor dem Computerzeitalter ein beträchtliches Problem dar, da Schriftstücke nur in Papier-form vorhanden waren. Es entstanden enorme Mengen an Aktenbergen in den Büros, die nach einer gewissen Zeit archiviert werden mussten, um Platzmangel vorzubeugen. Musste dann ein Dokument eingesehen werden, das bereits im Archiv eingelagert war, so entstand ein enormer Aufwand, um an das Papier zu gelangen. Meist war dann nicht nur die Person, die den Zugriff benötigte involviert, sondern auch zusätzliche, wie Archivare usw.. Durch diese Schilderungen fällt bereits auf, dass diese Art des Dokumentenmanagements relativ teuer und umständlich war.
Außerdem stellten Formulare ein Problem dar, da diese von Druckereien erstellt und anschließend in mühsamer Handarbeit ausgefüllt werden mussten. Das Einspannen in die Schreibmaschine offenbarte sich als die erste Herausforderung, die es zu überwinden galt. Die verschiedenen Ausfertigungen mussten genau hintereinander platziert werden, um alle Kreuzchen und Anschriften an der richtigen Stelle zu haben. Formulare konnten nicht so einfach geschrieben werden, wie Briefe oder ähnliches. Man musste für jedes Feld die Schreibmaschine neu positionieren, ein „x“ setzen, um dann die Position des Wagens für das nächste Feld neu zu bestimmen. Und bei einem Schreibfehler musste der ganze Aufwand wieder von vorn betrieben werden.
Es gab bereits von anderen Anbietern, die sich auf diese Probleme der Dokumentenverwaltung spezialisiert hatten, Lösungen. Im Herbst 19901wurde die Entwicklung von FAME auch in unserem Hause initiiert. Der Verbund der Waldburg-Zeil-Kliniken erteilte damals den Auftrag zur Erstellung eines Arztbriefschreibungssystems, der von der Innovative Software Technologie GmbH (IST GmbH), einer Tochter der damaligen Unternehmensberatung Härle GmbH (UBH), übernommen wurde. 1992 war die Entstehung von FAME Unix abgeschlossen. Hiermit konnten schon recht komfortabel Dokumente in der eigens dafür geschriebenen Textverarbeitung erfasst werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Grundlagen der Softwareentwicklung
- 2.1 Die 3-tier-Architektur
- 2.1.1 Ausgangspunkt 2-tier-Architektur
- 2.1.2 Weiterentwicklung 3-tier-Architektur
- 2.1.2.1 Die Grundstruktur des Modells
- 2.1.2.2 Die Aufgaben der einzelnen Schichten
- 2.2 Schnittstellenstandards
- 2.2.1 Component Object Model
- 2.2.1.1 Anforderungen
- 2.2.1.2 Objekte
- 2.2.1.3 Schnittstellen
- 2.2.2 Distributed COM
- 2.2.3 ActiveX
- 2.2.1 Component Object Model
- 2.3 Threading
- 2.1 Die 3-tier-Architektur
- 3 Erklärung der zwei Paradigmen
- 3.1 Die Client/Server-Architektur
- 3.1.1 Entwicklung
- 3.1.2 Vor- und Nachteile
- 3.1.3 Der Aufbau einer Client/Server-Architektur
- 3.1.4 Kommunikationsformen zwischen Client und Server
- 3.1.4.1 RPC
- 3.1.4.2 Messaging
- 3.1.5 Typen von Client/Server-Systemen
- 3.2 Die Intranet-Architektur
- 3.2.1 Entwicklung
- 3.2.2 Vor- und Nachteile
- 3.2.3 Der Aufbau einer Intranet-Architektur
- 3.2.3.1 MTS
- 3.2.3.2 Cobra Application Server
- 3.2.3.3 Web Server
- 3.1 Die Client/Server-Architektur
- 4 Die Umsetzung von FAME
- 4.1 Die Struktur von FAME
- 4.1.1 Die elektronische Akte
- 4.1.2 Die Vorlagenverwaltung
- 4.1.3 Die Strukturverwaltung
- 4.1.4 Die Textbausteinverwaltung
- 4.1.5 Die Datenzusteuerung
- 4.2 Der programmatische Aufbau von FAME
- 4.2.1 Die Basismodule von FAME
- 4.2.2 Grundlagen für das Design
- 4.2.2.1 Eindeutige IDs
- 4.2.2.2 Zentraler Hash
- 4.2.3 UserInterface
- 4.2.3.1 UserInterfaces und deren Manager
- 4.2.3.2 Ein Beispiel zur Verdeutlichung
- 4.2.4 Business Logik
- 4.2.5 Datenzugriff
- 4.2.6 Ablauf eines Dokumentenaufrufs
- 4.2.7 Zwei Verwendungsmöglichkeiten von FAME
- 4.2.7.1 Ohne Visualisierung
- 4.2.7.2 Mit Visualisierung
- 4.3 Die Wandlung von einer Client/Server- zu einer Intranet-Anwendung
- 4.3.1 Der ideale UIManager
- 4.3.2 Kapselung der famerunlib.ocx
- 4.3.3 Extensible Markup Language (XML) als Standard
- 4.3.3.1 XML zur Parametrisierung
- 4.3.3.2 XML als Format zur Datenübertragung
- 4.3.4 Erzeugung von HTML-Templates
- 4.1 Die Struktur von FAME
- Die Entwicklung von Software unter verschiedenen Architekturmodellen
- Die Unterschiede zwischen Client/Server- und Intranet-Architekturen
- Die Migration einer Client/Server-Anwendung in eine Intranet-Applikation
- Die Verwendung von XML als Standard für die Parametrisierung und Datenübertragung
- Die Herausforderungen und Möglichkeiten bei der Verwendung von Intranets in der Softwareentwicklung
- Kapitel 1: Einleitung Dieses Kapitel führt in das Thema der Diplomarbeit ein und beleuchtet die Notwendigkeit eines Dokumentenmanagementsystems. Außerdem wird die historische Entwicklung von FAME dargestellt.
- Kapitel 2: Grundlagen der Softwareentwicklung Dieses Kapitel behandelt die Grundlagen der Softwareentwicklung, insbesondere die 3-tier-Architektur, Schnittstellenstandards und das Threading-Modell. Es bietet eine Einführung in die Architekturmodelle, die bei der Anwendungserstellung verwendet werden können.
- Kapitel 3: Erklärung der zwei Paradigmen Dieses Kapitel befasst sich mit den beiden wichtigsten Entwicklungsrichtungen, der Client/Server-Architektur und der Intranet-Architektur. Es werden die jeweiligen Entwicklungen, Vor- und Nachteile, Aufbau und Kommunikationsformen erläutert.
- Kapitel 4: Die Umsetzung von FAME Dieses Kapitel konzentriert sich auf die konkrete Problemstellung der Umsetzung von FAME 3.0 in eine Intranet-Applikation. Es beschreibt die Struktur und den programmatischen Aufbau von FAME, sowie die notwendigen Schritte für die Umstellung.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Überführung einer bestehenden Client/Server-Anwendung in eine Intranet-Applikation. Die Arbeit zeigt am Beispiel von FAME 3.0 die Herausforderungen und Lösungsansätze bei der Migration einer Anwendung in eine neue Technologie auf. Im Fokus stehen die verschiedenen Architekturmodelle, die beim Softwareentwicklungsprozess zum Einsatz kommen, sowie die Besonderheiten von Client/Server- und Intranet-Architekturen.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Die Diplomarbeit konzentriert sich auf die Themen Client/Server-Architektur, Intranet-Architektur, Softwareentwicklung, Dokumentenmanagement, FAME, XML, 3-tier-Architektur, Schnittstellenstandards, Threading.
- Quote paper
- Martina Dippel (Author), 2001, Client/Server - versus Intranet-Applikationen: Softwareentwicklung im Spannungsfeld divergenter Paradigmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/47552