Es ist gewiss, dass jede Sprache ihre Entwicklungsgeschichte hat. Dabei spielten immer ganz unterschiedliche soziale, politische und kulturelle Faktoren des jeweiligen Landes eine Rolle. Das Russische ist dabei keine Ausnahme gewesen. Seit dem 18. Jahrhundert, der Epoche des Zaren Peters des Großen, machte sich in der russischen Sprache der Einfluss des Deutschen besonders bemerkbar. Die Anleihen aus vielen verschiedenen Bereichen haben den russischen Wortschatz sichtlich beeinflusst und verändert: die Sprache des Militärs- und Kriegswesens, der Medizin, des Bergbaus, der Wissenschaft und Verwaltung haben die meisten Veränderungen erlebt. In den späteren Jahrhunderten hat die Einwirkung des Deutschen auf das Russische nachgelassen. Deutsche Sprache hat einen starken und nachhaltigen Einfluss auf die russische Literatur-, Fach-, Wissenschaftssprache und als Folge auch auf die russischen Sprachvarietäten ausgeübt. Mehrere Hunderte deutsche Lexeme sind auch heute weit verbreitet und werden allgemein verwendet, oft ohne den Gedanken dabei, dass das ein oder andere Wort eine deutsche Herkunft hat. Die Eingewöhnung deutscher Wörter ist so weit fortgeschritten, dass ein Laie kaum Unterschiede bemerkt. Wie hat also der deutsch-russische Sprachkontakt begonnen und sich weiter entwickelt? Was wird unter dem Begriff „Germanismen“ gemeint und wie lassen sich deutsche Lehnwörter differenzieren? Über diese Fragen wurde oftmals diskutiert, aber sie bleiben immer noch aktuell. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, einen Zusammenhang zwischen verschiedenen Theorien und Sichtweisen auf oben gestellte Fragen herzustellen und den Einfluss der deutschen Sprache auf die russische zu untersuchen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Zur Entwicklung des russisch-deutschen Sprachkontakts
- 2. Entlehnung, Fremdwort und Internationalismus - Begriffsdefinition
- 3. Arten der Entlehnung
- 4. Germanismen im Russischen
- 4.1. Materialentlehnung
- 4.2. Lehnprägung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss der deutschen Sprache auf das Russische, insbesondere die Integration deutscher Wörter (Germanismen) in den russischen Wortschatz. Sie beleuchtet den historischen Kontext des deutsch-russischen Sprachkontakts und analysiert verschiedene Arten von Lehnwörtern.
- Entwicklung des deutsch-russischen Sprachkontakts
- Definition von Entlehnung, Fremdwörtern und Internationalismen
- Arten der lexikalischen Entlehnung
- Klassifizierung von Germanismen im Russischen
- Beispiele für deutsche Lehnwörter im Russischen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Germanismen im Russischen ein und skizziert die Forschungsfrage nach dem Einfluss des Deutschen auf das Russische. Sie betont die historische Bedeutung des deutsch-russischen Sprachkontakts, beginnend mit der Zeit Peters des Großen, und hebt die anhaltende Präsenz deutscher Wörter im modernen Russisch hervor, oft unbewusst für den Sprecher. Die Arbeit skizziert ihren Aufbau und benennt die zentralen Forschungsfragen, welche die Entwicklung des Sprachkontakts, die Definition relevanter Begriffe und die Analyse von Germanismen umfassen.
2. Zur Entwicklungsgeschichte des deutsch-russischen Sprachkontakts: Dieses Kapitel beleuchtet die historischen Phasen des deutsch-russischen Sprachkontakts, insbesondere im Hinblick auf die Migration russischsprachiger Bevölkerungsgruppen nach Deutschland. Es beschreibt vier große Einwanderungswellen seit dem 20. Jahrhundert, beginnend mit der Flucht vor der russischen Revolution, über die Emigration während des Zweiten Weltkriegs und die Auswanderungswellen während der Brežnev-Ära und unter Gorbatschow. Das Kapitel hebt die Unterschiede in der Integrationsbereitschaft der verschiedenen Migrantengruppen hervor und beschreibt die Herausbildung einer stabilen deutsch-russischen Sprachkontaktsituation, die sich auch im Entstehen von spezifischen Sprachformen wie dem „Quelia“ manifestiert.
3. Entlehnung, Fremdwort und Internationalismus – Begriffsdefinition: Dieses Kapitel liefert eine präzise Definition der zentralen Begriffe, die für die Analyse von Lehnwörtern unerlässlich sind. Es erläutert die Konzepte von „Entlehnung“, „Fremdwort“, „Lehnwort“ und „Internationalismus“. Der Fokus liegt auf der Abgrenzung dieser Begriffe, der Erläuterung ihrer charakteristischen Merkmale und der Beschreibung der unterschiedlichen Grade der Integration fremder Wörter in die jeweilige Zielsprache. Anhand von Beispielen werden die Unterschiede zwischen vollständig integrierten Lehnwörtern und weniger assimilierten Fremdwörtern deutlich gemacht.
Schlüsselwörter
Germanismen, Russisch, Deutsche Sprache, Sprachkontakt, Lehnwörter, Fremdwörter, Internationalismen, Lexik, Sprachgeschichte, Migration, Russisch-deutsche Sprachkontaktsituation.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Germanismen im Russischen"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Einfluss der deutschen Sprache auf das Russische, insbesondere die Integration deutscher Wörter (Germanismen) in den russischen Wortschatz. Sie beleuchtet den historischen Kontext des deutsch-russischen Sprachkontakts und analysiert verschiedene Arten von Lehnwörtern.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entwicklung des deutsch-russischen Sprachkontakts, die Definition von Entlehnung, Fremdwörtern und Internationalismen, die Arten der lexikalischen Entlehnung, die Klassifizierung von Germanismen im Russischen und Beispiele für deutsche Lehnwörter im Russischen.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit ist in Kapitel gegliedert, die sich mit der Entwicklungsgeschichte des deutsch-russischen Sprachkontakts, der begrifflichen Abgrenzung von Entlehnung, Fremdwort und Internationalismus, sowie der Analyse von Germanismen im Russischen befassen. Die Einleitung führt in das Thema ein und die Zusammenfassung der Kapitel bietet einen Überblick über den Inhalt der einzelnen Abschnitte.
Welche historischen Phasen des deutsch-russischen Sprachkontakts werden betrachtet?
Das Kapitel zur Entwicklungsgeschichte beleuchtet die historischen Phasen des deutsch-russischen Sprachkontakts, insbesondere im Hinblick auf die Migration russischsprachiger Bevölkerungsgruppen nach Deutschland. Es beschreibt vier große Einwanderungswellen seit dem 20. Jahrhundert und hebt die Unterschiede in der Integrationsbereitschaft der verschiedenen Migrantengruppen hervor.
Wie werden die Begriffe "Entlehnung", "Fremdwort" und "Internationalismus" definiert?
Das Kapitel zu den Begriffsdefinitionen liefert präzise Definitionen für "Entlehnung", "Fremdwort", "Lehnwort" und "Internationalismus". Der Fokus liegt auf der Abgrenzung dieser Begriffe und der Beschreibung der unterschiedlichen Grade der Integration fremder Wörter in die jeweilige Zielsprache.
Welche Arten von Germanismen im Russischen werden untersucht?
Die Arbeit untersucht verschiedene Arten von Germanismen im Russischen, einschließlich Materialentlehnung und Lehnprägung. Konkrete Beispiele für deutsche Lehnwörter werden ebenfalls behandelt, obwohl diese nicht explizit in der bereitgestellten Vorschau aufgeführt sind.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Die Schlüsselwörter umfassen Germanismen, Russisch, Deutsche Sprache, Sprachkontakt, Lehnwörter, Fremdwörter, Internationalismen, Lexik, Sprachgeschichte, Migration und Russisch-deutsche Sprachkontaktsituation.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für akademische Zwecke gedacht und dient der Analyse von Themen im Bereich der Sprachwissenschaft und des Sprachkontakts.
- Arbeit zitieren
- Dariya Smirnova (Autor:in), 2014, Germanismen im Russischen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/476853