Die DDR ist bekannt als ein Staat, in dem eine Partei das Sagen über alles hatte, somit also auch die bestimmende Institution in Fragen der Didaktik war.
Warum lohnt es nun sich vor diesem Hintergrund näher mit dem Thema Didaktik in der DDR zu befassen? Die Antwort auf diese Frage ist eine ebenso simple, wie einleuchtende: Weil es auch in der DDR interessante und innovative didaktische Ansätze gab, die besonders unter den gegebenen gesellschaftlichen und politischen Verhältnissen zu würdigen sind.
Oft wurden diese Entwicklungen jedoch erst nach dem Zusammenbruch der DDR deutlich, da zukunftsweisende Projekte nicht selten von der Regierung behindert, oder gar untersagt wurden und somit nicht ans Licht der (didaktischen) Öffentlichkeit und noch viel weniger ins Ausland drangen. In der vorliegenden Arbeit soll versucht werden, einen dieser Ansätze vorzustellen.
Zunächst wird ein grober Überblick über die Situation der Didaktik in der DDR gegeben, der auch die Umstände deutlich machen soll, unter denen Forschung betrieben wurde und die nicht zuletzt den Anstoß für diese gaben.
Anschließend wird ein Forschungsprojekt vorgestellt, das darauf zielte den Unterricht (UR) in der DDR zu reformieren. Bei diesem Projekt handelt es sich um das Bemühen einer Forschungsgruppe der Humboldt Universität Berlin, eine Intensivierung des URs durch das gezielte Trainieren von Aufgabenlösungsverfahren zu erreichen. Selbstverständlich handelt sich sich dabei nicht um das einzige Forschungsprojekt, das um Innovationen bemüht war. Jedoch empfand die Autorin eben dieses Projekt als ein sehr gutes Beispiel für die erschwerten Bedingungen, unter denen Forschungsarbeit betrieben wurde.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Didaktikforschung und Bildungssystem in der DDR
- Didaktikforschung in der DDR
- Die Problematik der Didaktikforschung
- Das Bildungssystem der DDR
- Pädagogik der DDR und der BRD (alt) im Vergleich
- Reformansätze in der DDR
- Forschungsgemeinschaft „Intensivierung des Unterrichts in Einheit von Bildung und Erziehung“
- Forschungsarbeit
- Probleme bei der Forschungsarbeit
- Abschlussbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit zielt darauf ab, einen Überblick über die Situation der Didaktikforschung in der DDR zu geben und ein konkretes Forschungsprojekt vorzustellen, das sich mit der Reform des Unterrichts in der DDR beschäftigte. Die Arbeit untersucht die Herausforderungen und Chancen der didaktischen Forschung in einem sozialistischen Staat und beleuchtet die spezifischen Bedingungen, unter denen Innovationen in der DDR entwickelt und umgesetzt wurden.
- Die Entwicklung der Didaktikforschung in der DDR
- Die Herausforderungen und Probleme der Didaktikforschung unter den Bedingungen der DDR
- Die Rolle der Politik in der Didaktikforschung
- Die Suche nach Innovationen im DDR-Bildungssystem
- Ein konkretes Forschungsprojekt zur Intensivierung des Unterrichts
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Ausgangssituation der Didaktikforschung in der DDR dar und führt den Leser in die Thematik ein. Das zweite Kapitel widmet sich der Didaktikforschung und dem Bildungssystem in der DDR. Es beschreibt die Entwicklung der Didaktikforschung in der DDR, beleuchtet die Herausforderungen und Probleme, die mit der politischen Einflussnahme verbunden waren, und analysiert das Bildungssystem der DDR im Vergleich zu der BRD. Das dritte Kapitel stellt ein konkretes Forschungsprojekt vor, das die Intensivierung des Unterrichts in der DDR zum Ziel hatte.
Schlüsselwörter
Didaktikforschung, Bildungssystem, DDR, Reformansätze, Unterrichtsintensivierung, sozialistisches Regime, politische Einflussnahme, wissenschaftliche Freiheit, Forschungsprojekt, Humboldt-Universität Berlin
- Quote paper
- M.A. Ina Doyle (Author), 2002, Didaktikforschung in der DDR, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/47903