Vorliegende Arbeit befasst sich im Rahmen des Themas „Weltanschauliche Neutralität und Religionsfreiheit“ mit der Geschichte der Religionsfreiheit, wie sie sich in Deutschland seit der Reichsgründung 1871 bis zur Verkündung des Grundgesetzes im Jahre 1949 entwickelt hat.
Es ist beabsichtigt, die Religionsfreiheit speziell am Verhältnis des deutschen Staates zum christlichen Glauben zu erörtern, da dieser in dem hier betrachteten Zeitraum in seinen verschiedenen konfessionellen Richtungen die große Mehrheit der deutschen Bevölkerung umfasste. Die Betrachtung anderer Religionen kann im vorgegebenen Rahmen dieser Arbeit nicht adäquat durchgeführt werden und entfällt aus diesem Grunde ganz.
Um den in dieser Arbeit festgelegten Zeitraum von immerhin 78 Jahre deutscher Geschichte am besten veranschaulichen zu können, wurden aus jeder politischen Epoche Themenkomplexe ausgewählt, die nach Meinung des Verfassers als repräsentativ für diese einzelnen Perioden stehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das deutsche Kaiserreich 1871-1918
- Die Weimarer Republik 1919-1933
- Das Dritte Reich 1933-1945
- Die Bundesrepublik 1949
- Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Entwicklung der Religionsfreiheit in Deutschland von der Reichsgründung 1871 bis zur Verkündung des Grundgesetzes 1949 im Kontext des Themas „Weltanschauliche Neutralität und Religionsfreiheit“. Sie betrachtet die Religionsfreiheit vor allem im Verhältnis des deutschen Staates zum christlichen Glauben, da dieser in der betrachteten Zeit die große Mehrheit der deutschen Bevölkerung umfasste.
- Der Kulturkampf im Deutschen Kaiserreich (1871-1887)
- Die Verfassungsrechtliche Grundlage der Religionsfreiheit in der Weimarer Republik (1919-1933)
- Die Einschränkung der Religionsfreiheit im Dritten Reich (1933-1945)
- Die Bedeutung der Religionsfreiheit im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland (1949)
Zusammenfassung der Kapitel
- Das deutsche Kaiserreich 1871-1918: Das Kapitel beleuchtet den Kulturkampf zwischen dem preußisch-protestantischen Kaiserreich und der katholischen Bevölkerung, insbesondere dem katholischen Zentrum, welches in der ersten Reichstagssitzung mit 57 Abgeordneten als zweitstärkste Fraktion vertreten war. Reichskanzler Bismarck sah im Zentrum den Hauptgegner des Kaiserreichs und versuchte, es durch den Kulturkampf zu schwächen. Die Bedeutung des Unfehlbarkeitsdogmas des Papstes Pius IX. wird ebenfalls erörtert, da es zu Spannungen zwischen Staat und Kirche beitrug.
- Die Weimarer Republik 1919-1933: Das Kapitel fokussiert auf die Verfassungsrechtliche Grundlage der Religionsfreiheit in der Weimarer Republik. Die Verfassung garantierte die ungestörte Religionsausübung und legte den Staat zu Neutralität in weltanschaulichen Themen fest. Diese Verfassungsgrundlagen wurden maßgeblich vom politischen Katholizismus beeinflusst.
- Das Dritte Reich 1933-1945: Dieses Kapitel behandelt das Reichskonkordat zwischen dem Vatikan und dem Deutschen Reich und die daraus resultierenden Folgen. Es untersucht die Versuche der nationalsozialistischen Machthaber, die christlichen Wurzeln aus der deutschen Gesellschaft zu verdrängen, sowie die zunehmende Einschränkung der Religionsfreiheit durch ihre Maßnahmen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen der Religionsfreiheit und der weltanschaulichen Neutralität des Staates in Deutschland. Sie untersucht die historische Entwicklung der Religionsfreiheit und die verschiedenen politischen und gesellschaftlichen Faktoren, die diese Entwicklung beeinflusst haben. Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Kulturkampf, Reichskonkordat, Weimarer Reichsverfassung, Grundgesetz, Katholische Kirche, Protestantische Kirche, Religionsfreiheit, Staats- und Kirchenrecht.
- Arbeit zitieren
- Torsten Kopf (Autor:in), 2005, Die Geschichte der Religionsfreiheit in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48985