Ziel dieser Arbeit ist es, die Anforderungen, die zur Nutzung einer Gesundheits-App im Rahmen der Primärprävention für das Handlungsfeld Stressbewältigung auf dem ersten Gesundheitsmarkt zu erfüllen sind sowie die besonderen Möglichkeiten, die eine Mobile Health Applikation für diesen Einsatzbereich zur Verfügung stellen kann, herauszuarbeiten.
Auf Basis von Literatur- und Internetrecherche werden Grundlagen und Rahmen- bedingungen der Stressbewältigung nach § 20 SGB V dargestellt und aktuelle Forschungsergebnisse zum Mobile Health Markt – speziell der Kategorie Gesundheits- Apps - zusammengefasst. Der empirische Teil der Arbeit erhebt konkrete Erwartungen und Befürchtungen potenzieller Nutzer einer Gesundheits-App, die ein Stressbewältigungs-Training ermöglicht; diese Perspektive wird mit den Ergebnissen der Literatur- und Internetrecherche zu einer SWOT-Analyse zusammengeführt.
Stress ist im alltäglichen Sprachgebrauch ein relativ unspezifisches Phänomen, bei dem zwischen "Distress" im Sinne einer subjektiv unangenehm bewerteten Situation und "Eustress" als positiv anregender Stress unterschieden wird. In beiden Fällen führt er zu einer körperlichen Aktivierung, wobei der Distress durch vermehrte Ausschüt¬tung von Stresshormonen zu körperlichen Schädigungen führen kann. Nach neueren Befunden spielt hier auch ein Protein, durch das körperliche Abbauprozesse in Gang gesetzt werden, eine Rolle. Die Reaktion auf verschiedene Reize kann dabei individuell sehr unterschiedlich ausfallen.
Auch wenn die ICD-Klassifikation weitestgehend deskriptiv in der Darstellung psychischer Störungen vorgeht, kann Stress unstrittig als Auslöser und Verstärker psychischer Erkrankungen wirken, wie nachfolgend aufgeführte Daten zeigen.
Laut Gesundheitsberichterstattung des Bundes berichten 13,9% der Frauen und 8,2% der Männer zwischen 18 und 64 Jahren über starke Belastung durch chronischen Stress. In absoluten Zahlen ausgedrückt betrifft dies demnach ca. 5,7 Mio. Menschen in dieser Altersklasse in Deutschland. 66% der Menschen, die sich selbst als "häufig gestresst" einschätzen, leiden an Rückenschmerzen und Muskelverspannungen, 64% an Erschöpfung und Ausge-branntsein und 46% an Schlafstörungen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theorieteil
- 2.1. Stressbewältigung als Prävention Psychischer Erkrankungen
- 2.1.1. Grundlagen und Interventionen der Stressbewältigung
- 2.1.2. Stressbewältigung als Primärprävention im Fokus der gesetzlichen Krankenkassen
- 2.1.3. Ausgewählte evaluierte Stressbewältigungs-Programme
- 2.2. Mobile Health (mHealth)
- 2.3. Anforderungen an eine Gesundheits-App zur Stressbewältigung als Präventionsinstrument
- 2.1. Stressbewältigung als Prävention Psychischer Erkrankungen
- 3. Empirischer Teil
- 3.1. Methodenteil
- 3.2. Ergebnisteil
- 3.3. Diskussionsteil
- 4. SWOT-Analyse
- 4.1. Strengths
- 4.2. Weakness
- 4.3. Opportunities
- 4.4. Threats
- 4.5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit befasst sich mit der Entwicklung einer Gesundheits-App im Bereich der Primärprävention von Stressbewältigung. Ziel ist es, die Anforderungen an eine solche App zu analysieren und die besonderen Möglichkeiten aufzuzeigen, die sie bietet. Dabei werden sowohl die wissenschaftlichen Grundlagen der Stressbewältigung als auch aktuelle Forschungsergebnisse zum Mobile Health Markt, insbesondere im Bereich der Gesundheits-Apps, beleuchtet.
- Grundlagen und Interventionen der Stressbewältigung
- Stressbewältigung als Primärprävention im Kontext der gesetzlichen Krankenkassen
- Anforderungen an eine Gesundheits-App zur Stressbewältigung
- Potenziale und Herausforderungen von Mobile Health Applikationen in der Prävention
- Evaluierung von bestehenden Stressbewältigungs-Programmen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz des Themas und die Zielsetzung der Arbeit erläutert. Der Theorieteil befasst sich mit den Grundlagen der Stressbewältigung, einschließlich der kognitiv verhaltenstherapeutischen Ansätze und dem transaktionalen Stressmodell nach Lazarus. Anschließend werden die Anforderungen der gesetzlichen Krankenkassen an Präventionsmaßnahmen und die Bedeutung der Primärprävention im Rahmen des § 20 SGB V dargestellt. Der Fokus liegt dabei auf multimodulen Stressmanagementprogrammen und den Anforderungen der Zentralen Prüfstelle Prävention.
Im Weiteren werden verschiedene evaluierte Stressbewältigungsprogramme vorgestellt und analysiert, darunter das Rational-Emotives Gruppentraining (RGT), das Stressimpfungstraining nach Meichenbaum (SIT), "Gelassen und sicher im Stress", "Optimistisch den Stress meistern", die Multimodale Stresskompetenz (MMSK) und "Stark im Stress".
Der Theorieteil widmet sich auch dem Bereich Mobile Health (mHealth), wobei ein Marktüberblick gegeben wird und aktuelle Forschungsergebnisse zu Gesundheits-Apps zusammengefasst werden. Relevante mHealth-Angebote, wie webbasierte Trainings zur Stressbewältigung und Apps der gesetzlichen Krankenversicherungen, werden vorgestellt.
Im empirischen Teil der Arbeit werden die Erwartungen und Befürchtungen potenzieller Nutzer einer Gesundheits-App für Stressbewältigung erhoben und in einer SWOT-Analyse mit den Ergebnissen der Literatur- und Internetrecherche zusammengeführt.
Schlüsselwörter
Stressbewältigung, Primärprävention, Mobile Health, Gesundheits-Apps, mHealth, Stressmanagement, Prävention, § 20 SGB V, Gesundheitsförderung, gesetzliche Krankenversicherung, SWOT-Analyse.
- Arbeit zitieren
- Christina Clayton (Autor:in), 2018, Stressbewältigung. Möglichkeiten und Anforderungen in der Prävention psychischer Erkrankungen durch Mobile Health Applikationen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/495132