Was den Menschen dazu veranlasst, nach gewissen Dingen zu streben und sein Leben unmittelbar danach auszurichten, scheint fundamentaler kaum sein zu können. Meist ist es das Angenehme, das ästhetisch Ansprechende, das unverwechselbar Einzigartige, das erstrebenswert erscheint und dem wir in bestimmten Gefühlen begegnen. Der Mensch steht hierbei als charakterisiertes Individuum in der Einflussnahme jener Annahmen, die er im Kontext seiner Lebenserfahrung über die Welt macht – diese finden ihren Ursprung in ihren zugrundeliegenden Werten, welche sich über die Intuition des Menschen zu erkennen geben.
Anhand dieser These soll in der vorliegenden Ausarbeitung durch den von Max Scheler geprägten Wertbegriff die Verknüpfung zwischen der Werterfahrung des Menschen, seiner Lebenserfahrung und seiner Intuition hergestellt werden. Die weitreichende Frage nach der Auswirkung von Werten auf den Menschen dient dabei als zentrales Motiv und stellt die Möglichkeit etwaiger Denkansätze dar.
Inhaltsverzeichnis
- Werte, Intuition und Erfahrung – ein Versuch der Zusammenführung
- Wertbegriff nach Max Scheler
- Die Werterfahrung des Menschen
- Fühlen und Gefühle
- Intentionalität und intentionales Fühlen
- Die Rolle der Lebenserfahrung
- Der Zugang zu Werten
- Die Intuition
- Zusammenfassende Betrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Ausarbeitung befasst sich mit der Frage, wie Werte, Intuition und Erfahrung im Leben eines Menschen miteinander verbunden sind. Es soll untersucht werden, wie Werte die Lebenserfahrung eines Menschen beeinflussen, wie diese durch seine Intuition zur Geltung kommen und wie sie letztlich zu einer individuellen Wertsicht auf die Welt führen.
- Die Bedeutung von Werten für das menschliche Leben
- Der Zusammenhang zwischen Werten und Lebenserfahrung
- Die Rolle der Intuition in der Werterfahrung
- Die Auswirkungen von Werten auf die individuelle Sicht auf die Welt
- Die Frage nach der Ontologie des Menschen in Bezug auf Werte
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die These auf, dass Werte, Intuition und Erfahrung eng miteinander verknüpft sind und den Menschen in seinem Streben nach bestimmten Dingen beeinflussen. Es wird angekündigt, dass die Arbeit den von Max Scheler geprägten Wertbegriff verwendet, um diese Verknüpfung aufzuzeigen.
- Im zweiten Kapitel wird der Wertbegriff nach Max Scheler erläutert. Es wird die Vorstellung Schelers dargelegt, dass Werte objektiv gegeben sind und nicht von der Willenskraft des Menschen beeinflusst werden können. Beispiele für Werte sind Freundschaft, Sympathie und Schönheit.
- Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Werterfahrung des Menschen. Scheler spricht von einer „Werterfahrung“, die durch den Kontakt zur Außenwelt entsteht. Werte wie Schönheit oder Sympathie werden durch die Zuwendung des Menschen auf bestimmte Gegebenheiten in der Welt greifbar.
- Im vierten Kapitel werden die Begriffe „Fühlen“ und „Gefühle“ im Kontext von Werten betrachtet. Scheler unterscheidet zwischen dem „Fühlen“ als intentionaler Akt und dem „Gefühl“ als ein bestimmter Zustand, der sich auf die Person richtet.
- Das fünfte Kapitel beschäftigt sich mit der Intentionalität des Fühlens. Scheler beschreibt das intentionale Fühlen als einen Akt, der sich auf etwas richtet und anhand des eigenen Wertsystems bewertet wird. Die Intention wird als „Gerichtetheit aller psychischen Akte auf ein reales oder ideales Ziel“ definiert.
- Im sechsten Kapitel wird die These aufgestellt, dass die Lebenserfahrung eines Individuums dazu führt, dass es seinen gegebenen Werten eine bestimmte Gewichtung zurechnet. Der Mensch orientiert sein Leben an dieser Gewichtung. Als Beispiel wird die Entscheidung eines Menschen gegen das Ausleben eines bestimmten Wertes aufgrund möglicher Folgen genannt, die er aus seiner Lebenserfahrung kennt.
- Das siebte Kapitel behandelt den Zugang zu Werten. Scheler zufolge existieren verschiedene Zugänge zu Werten, wobei Liebe und Hass besonders bedeutsam sind. Wer lieben möchte, entscheidet sich bewusst dafür, Werte in sein Leben zuzulassen und sie zu bejahen.
- Im achten Kapitel wird die Intuition als zentraler Aspekt betrachtet. Es wird argumentiert, dass Werte durch intentionales Fühlen für eine Person zugänglich werden und dass das Streben nach bestimmten Dingen auf die Intuition zurückzuführen sein kann.
- Das neunte Kapitel fasst die bisherigen Überlegungen zusammen. Es wird festgehalten, dass sowohl das Fühlen als auch die Gefühle in Verbindung mit Werten existieren, ohne dass der Mensch direkten Einfluss nehmen kann. Der Mensch handelt meist nach seiner Intuition, um bestimmte Werte hinsichtlich seines Wertsystems zu befriedigen.
- Im zehnten Kapitel wird die These aufgestellt, dass der Mensch seine Lebenserfahrung nutzt, um grundlegende Annahmen über die Welt zu machen. Diese Annahmen sind das Ergebnis seiner Intuition und bilden die Grundlage für sein Wertsystem. Es wird betont, dass diese Annahmen subjektiv sind und nur von dem jeweiligen Individuum verstanden werden können.
- Das elfte Kapitel schließt mit der Feststellung, dass der Wert einen Zustand der Erkenntnis impliziert. Dieser Zustand der Erkenntnis ist bewusstseinsbedingt und wird durch die Lebenserfahrung in eine bestimmte Richtung gelenkt. Jede Erfahrung des Lebens ist ein individuelles und nicht übertragbares Erlebnis.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen der Philosophie, insbesondere der Wertphilosophie. Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Werte, Intuition, Erfahrung, Lebenserfahrung, Intentionalität, Werterfahrung, Fühlen, Gefühle, Wertbegriff, Ontologie des Menschen, Max Scheler.
- Arbeit zitieren
- Julia Kleemayr (Autor:in), 2019, Werte, Intuition und Erfahrung. Ein Versuch der Zusammenführung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/497152