Die Niedrigzinsphase und ihre Möglichkeiten


Facharbeit (Schule), 2019

18 Seiten, Note: 15


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einführung

2. Zins

3. Niedrigzinsphase

4. Geldanlagen

5. Immobilien

6. Aktie – Einführung

7. Sonstige Anlagen

Literaturverzeichnis:

1. Einführung

Jeder erwachsene Mensch hat normalerweise ein Bankkonto, auf dem er sein Geld, also sein Kapital, lagert, jedoch ist es momentan so, dass man fast keine Zinsen von den Banken mehr erhält, da wir in einer Niedrigzinsphase sind. Deshalb suchen wir als wirtschaftliche Menschen nach anderen Möglichkeiten unser Geld anzulegen.

Doch bevor man sich überhaupt die Frage stellen kann, wie man auch in der Niedrigzinsphase „Zinsen“ erhalten kann, stellt sich erstmal die Frage, was denn eigentlich dieser sogenannte Zins ist.

2. Zins

Der sogenannte Zins bezeichnet das Entgelt, welches der Gläubiger vom Schuldner als Gegenleistung für überlassenes Kapital erhält. Doch was genau bedeutet das?

Kurz gesagt bezeichnet der Zins das Geld, das man manchmal unter Risiko bei jemandem anlegt. Bei Banken ist dies jedoch aber theoretisch ohne Risiko, weshalb viele ihr Geld nicht anderweitig anlegen wollen, obwohl es durch die Inflation auch auf der Bank zu Wertverlust kommen kann. Es gibt verschiedene Arten von Zinsen:

- Zins auf Geldkapital
- Zins auf Sachkapital

Hierbei ist der Zins auf das Geldkapital also der Zins für das angelegte oder geliehene Kapital.

Beim Zins für Sachkapital ist es ähnlich simpel. Man könnte die Miete, die man für eine Wohnung bezahlt oder erhält, also auch Mietzins nennen.

Im Großen und Ganzen ist der Zins also die Entlohnung für Vergabe seines Geldes. 1

3. Niedrigzinsphase

Jetzt da wir geklärt haben was Zinsen sind, können wir uns damit beschäftigen, was die Niedrigzinsphase ist und wie sie entstanden ist.

Wie sich durch das Wort vermuten lässt, handelt es sich um eine Phase, in der die erhaltenen Zinsen gering ausfallen. Doch das kann man nicht so einfach sagen. Niedrigzinsen sind nämlich nicht festgelegt, sondern unterliegen der subjektiven Bewertung des Einzelnen. Ein Beispiel wäre, dass ein Sparender bei der Bank den momentanen Zins als zu niedrig ansieht, ein Immobielien-Kreditnehmer dies aber sehr freut, da für ihn beispielsweise 2 % viel wären.

Noch dazu kann man eine Niedrigzinsphase nicht auf alles pauschalisieren, sondern kann diese nur auf den Leitzins beziehen oder das volkswirtschaftliche Zinsniveau. Dieser wird durch die EZB oder eben durch die Zentralbanken bestimmt und diese sind Grundlagen für Kredit- und Anlagezins Entwicklung.

Bei momentanem Stand 2019 ist ein Null-Zins bzw. sogar ein Negativzins möglich. Die Entstehung dieses fast Null-Zins der Leitzinsen lässt sich am besten durch die momentane Situation erklären. Dazu muss man aber etwas ausholen. 2008 kam es zu einer Finanzkriese, bei der sich viele Staaten hoch verschuldeten, da sie die Banken gerettet haben. Um diese Staaten zu entlasten, senkten die Zentralbanken kontinuierlich den Leitzins, was den Staaten in vielerlei Hinsicht half. Einerseits kurbelte es die Wirtschaft an, da diese durch günstige Investitionen und gute Kreditraten gefördert wurden und andererseits sanken so die Raten auf die Schulden der Staaten. Das wiederum hatte aber zur Folge, dass alle Banken, welche ihr Geld bei den Zentralbanken anlegten, auch keine Zinsen oder sogar Strafzinsen auf ihre Anlagen erhielten. Was dazu führt, dass die Banken, welche sich bei den Zinsausgaben an der Zentralbank orientieren, auch nur noch geringe bis gar keine Zinsen mehr ausgeben, da sie es sich meistens schlichtweg nicht erlauben können.

Die Absenkung auf ca. 0 % Zinsen passierte aber nicht an einem Tag, sondern kontinuierlich über einen Zeitraum, was sich gut durch diese Grafik veranschaulichen lässt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

https://www.finanzen.net/leitzins/

Es wird, wie bereits angesprochen, sehr deutlich, dass circa um 2008 alle Leitzinsraten in den Keller gingen. Das ist also im Groben und Ganzen der Hintergrund, wie es zur momentanen Niedrigzinsphase kam.

Folgen der Niedrigzinsphase und Auswirkungen:

Die Hauptaufgabe und Folge des Niedrigzinses ist also, günstige Investitionen zu ermöglichen und die Wirtschaft im Ganzen anzukurbeln. Zusätzlich soll er den Staatshaushalt entlasten. Für den Normalbürger ist dies aber kein Grund zur Sorge oder Trauer, da bei korrekter Nutzung für Jedermann dadurch etwas Gutes entstehen kann. Ein Beispiel wären Kredite zum Hausbau. Da die Zinsen so gering sind, kann man sich so relativ einfach den Wunsch nach einem Haus erfüllen. Jedoch darf man leider auch die negative Seite nicht vergessen. In z.B. einem Land wie Deutschland hat die Niedrigzinsphase nicht viel Sinn, da sich viele Unternehmen einfach selbst finanzieren können oder viele sich trotz guter Möglichkeit nicht zur Investition trauen. In anderen Staaten herrscht oft das Problem, dass es schlichtweg an Unternehmen mit viel Potential zu Expansionen mangelt. 2 3 4 5

Was tun in der Niedrigzinsphase?

Jetzt da wir wissen, was die Niedrigzinsphase überhaupt ist, wissen wir, dass es nicht wirklich attraktiv ist, unser Geld bei der Bank anzulegen und dort darauf zu warten keine Zinsen zu erhalten und möglicherweise sogar noch Verlust durch die Inflation zu machen. Das heißt wir wollen unser bereits vorhandenes Geld möglichst attraktiv und mit hohem Gewinn vermehren. Doch wie genau ist das überhaupt möglich? Wir haben die Möglichkeit, unser Geld nicht nur auf einem Sparkonto anzulegen sondern es in eine Geldanlage zu investieren.

4. Geldanlagen

Grundlegendes

Die Geldanlage umfasst ein sehr breites Spektrum, je nachdem was unser individuelles Ziel ist. Das heißt es gibt sehr viele Anlagemöglichkeiten.

Die Geldanlage lässt sich hierbei meistens in drei große Faktoren unterteilen:

1. Die Rendite:

Jeder, der sein Geld weggibt, möchte eine möglichst hohe Rendite erhalten. Das heißt grob gesagt, dass man wie jede wirtschaftliche Person den maximalen Gewinn für sich selbst erzielen möchte.

2. Das Risiko:

Durch das Anlegen von Geld kommt es sehr oft zu einem Risiko, wie Wertverlust oder kompletter Verlust der Anlage. Das Risiko ist meistens mit der Rendite in Verbindung. Je höher die mögliche Rendite ausfällt, desto höher ist in der Regel das Risiko. Es gibt jedoch auch fast risikofreie Anlagen, welche dafür im Umkehrschluss auch eine geringere Rendite einbringen.

3. Liquidität (Verfügbarkeit): Die Liquidität bezeichnet den letzten wichtigen Punkt, welcher sich darauf bezieht, wie verfügbar das angelegte Geld wirklich ist. Das heißt, ob es dauerhaft zugänglich für den Anleger ist oder ob er bis zu einer Frist warten muss, um wieder darauf zuzugreifen.

All diese Punkte zusammen werden auch das magische Dreieck der Geldanlage genannt. Es ist hierbei also unmöglich, alle drei Punkte perfekt auszunutzen, da sich die Punkte teilweise ausschließen. Die Möglichkeit, eine risikofreie Anlage mit maximaler Rendite und dauerhafter Verfügbarkeit zu finden, ist also beinahe unmöglich. Daraus lassen sich folgende Schlüsse ziehen:

- Möchte man dauerhaften Zugriff auf sein Geld, schränkt das stark die Gewinnmöglichkeit oder die Sicherheit ein.
- Möchte man sehr sichere Einlagen, bringen diese quasi keinen Gewinn und sind auch oft nicht dauerhaft abrufbar.
- Sehr Rentable Anlagen sind meistens nicht sicher und oft auch nicht dauerhaft verfügbar.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten6 7

Die Anlagemöglichkeiten:

Wir wissen nun, dass wir uns momentan in einer Niedrigzinsphase befinden und dass wir unser Geld am besten anlegen sollten. Wir wissen außerdem, was wir hierbei unter den Faktoren für Sicherheiten, Gewinne und Liquidität circa erwarten können. Es ist nun an uns eine Anlage auszuwählen. Da wir bereits die gute Situation für Menschen mit Hauswunsch als Beispiel zur Niedrigzinsphase angesprochen haben, werden wir diese Langzeit-Anlage zuerst beleuchten.

5. Immobilien

Als Anleger von Kapital haben wir uns für die Immobilienanlage entschieden. Die gängigste Art dies zu tun, ist Häuser oder Wohnungen direkt zu kaufen und diese als Renditeobjekt zu nutzen. Also simpel gesagt, das Haus/die Wohnung zu kaufen und anschließend zu vermieten. Dabei sollten wir aber ein paar Dinge beachten.

1. Wir können nicht direkt im Anschluss nach dem Kauf eine Rendite erwarten, da wir wahrscheinlich erst einmal einige Renovierungsarbeiten vornehmen müssen oder Mieter suchen müssen.
2. Wir können nach dem Kauf keine großen Renditen erwarten im Vergleich zum Kaufpreis, da die Miete, die wir erhalten, als Langzeit-Rendite für uns gedacht ist.
3. Man muss viel Zeit investieren, da man erst einmal Mieter aussuchen muss und möglicherweise auch rechtliche Probleme mit diesen bekommt.

Da diese Punkte uns aber nicht abschrecken, müssen wir uns nun entscheiden wo wir eine Immobilie kaufen und wie wir sie finanzieren wollen. Noch dazu wollen wir uns ein möglichst attraktives Grundstück aussuchen und eine möglichst hohe Rendite erzielen.

Die Immobilienmietrendite:

Um erst einmal auf die Rendite einzugehen, es gibt zwei sehr hilfreiche Formeln um die Netto- und Brutto-Rendite zu berechnen:

- Die Bruttomietrendite:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bruttomietrendite in %

Die Kaltmiete beschreibt hierbei die alleinige Miete für die Raumnutzung für sonst nichts. Ein Beispiel hierzu wäre die Annahme eines Kaufpreises von 500.000 Euro, einer Kaltmiete pro Jahr von 16.000 Euro und Nebenkosten in Höhe von 16.000 Euro, welche auf den Immobilienkaufpreis addiert werden. Wir kommen hiermit durch unsere Formel auf eine Rendite von

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

- Die Nettomietrendite: Hierbei wird eine realistischere Betrachtung gewählt, in der der Jahreseintrag durch die Investitionskosten geteilt wird. Hierbei setzt sich der Jahreseintrag aus der Nettokaltmiete abzüglich der Verwaltungs- und Instandhaltungskosten zusammen. Ziehen wir nun das Beispiel der Bruttomietrendite abzüglich der Verwaltungskosten (500) und den Instandhaltungskosten (500) zur Hilfe, kommen wir also auf

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

= 2,91 % Mietrendite

Kriterien beim Immobilienkauf:

Diese Formeln zeigen uns also: wir wollen eine möglichst günstige Immobilie, einen möglichst hohen Mietertrag und möglichst geringe Verwaltungs- und Instandhaltungskosten, was uns zur Auswahl des Grundstücks führt. Es gibt einige wichtige Punkte, die hierbei zu beachten sind:

- Die Lage: Ist die Lage der Immobilie den Preis wert und welche Miete kann man für die Lage verlangen? Hierbei muss man sich bewusst sein, dass gute Lage mehr Startkapital erfordert, auf Dauer aber mehr Renditen abwirft. Hierbei kann direkt auch die Stadt oder der Ort der Immobilie ausschlaggebend sein. In wertsteigenden Städten mit Wachstum ist eine Anlage sinnvoll. Bei einer Region mit gemeldetem Bevölkerungsschwund hingegen nicht. In einer Studentenstadt wird es als Beispiel niemals an Mittelzeit-Mietern mangeln, dafür muss man aber wahrscheinlich immer wieder neue Mieter gewinnen und Verträge abschließen. Würde man als Preisbeispiel Reutlingen und München vergleichen, würde man für ein 150 Reihenhaus circa das Doppelte in München zahlen von dem was man in Reutlingen zahlt.8

Man muss aber, wie bereits angesprochen, auch die potenzielle Miete berücksichtigen. Insgesamt muss man wissen, wieviel man investieren möchte und was der Vermietungsplan ist.

- Die Bauweise des Gebäudes (wenn bereits vorhanden): Hierbei ist nicht die Art, wie Fachwerkhaus oder Plattenbau, gemeint sondern die Instandhaltung des vorherigen Eigentümers. Es ist wichtig – vor allem bei älteren Gebäuden – darauf zu achten, welche Sanierungen bisher vorgenommen wurden, da oft große Mängel so kurzfristig für die Verkaufszeit überdeckt werden. Hierbei kann z.B. das Protokoll der Eigentümerversammlung gute Auskunft leisten. Ein neues Gebäude birgt also immer weniger Risiko, da es weniger Schäden hat, dafür ist das alte Gebäude meist billiger.
- Energieeffizienz: Laut der EnEV muss ein Eigentümer für gewisse Standards für die Besitzer sorgen. Das heißt bei alten Häusern, die nicht mehr der EnEV entsprechen, kann es zu hohen Nebenkosten kommen.
- Ausstattung: Beim Kauf der Immobilie ist zu beachten, ob sie an sich für Mieter attraktiv sein könnte oder ob sie durch eingebaute Möbel und Ausstattung an Attraktivität gewinnt. Hierbei ist auch darauf zu achten, ob das Gebäude möglichst altersgerecht ist und/oder ob zusätzliche Flächen, wie Garten, Pool oder Keller vorhanden sind, welche die Attraktivität enorm steigern können.

[...]


1 https://de.wikipedia.org/wiki/Zinsv

2 https://www.volksbank-freiburg.de/magazin/private-finanzen/die-niedrigzinsphase---ursachen-und-hintergruende.html

3 https://exporo.de/wiki/niedrigzinsen/

4 https://www.youtube.com/watch?v=ZkQL69ZGTLE

5 https://www.finanzen.net/leitzins/

6 https://www.kontomitkreditkarte.com/magisches-dreieck-der-geldanlage/

7 https://www.rechnungswesen-verstehen.de/lexikon/geldanlage.php

8 https://www.immobilienscout24.de/wohnen/bayern,muenchen/reihenhaeuser.html

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Die Niedrigzinsphase und ihre Möglichkeiten
Veranstaltung
.
Note
15
Autor
Jahr
2019
Seiten
18
Katalognummer
V506229
ISBN (eBook)
9783346063939
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Alle Quellen sind hinterlegt.
Schlagworte
BWL, Investieren, niedrigzins, zins, leitszins
Arbeit zitieren
Paul Haffner (Autor:in), 2019, Die Niedrigzinsphase und ihre Möglichkeiten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/506229

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