Die Arbeit betrachtet "Die Leiden des jungen Werther" von Johann Wolfgang Goethe näher. Sie möchte die Frage klären, ob Werther als Melancholiker aufzufassen ist und inwieweit sein Leiden hiermit zusammenhängt.
Betrachtet man den Titel des Werkes, darf der Leser davon ausgehen, im Roman eine leidende Figur kennenzulernen. Das Vorwort des fiktiven Herausgebers kündigt indes sogar an, dass sich der Leser mit seinem Leid emphatisch identifizieren können wird. Oftmals wird Werthers Motiv für den Freitod mit der tragischen unerwiderten Liebe zu Lotte erklärt, obgleich er erst im Juni mit Lotte Bekanntschaft macht und suizidale Wurzeln bereits zu Anfang des Romans deutlich werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Anthropologie im 18. Jahrhundert und ihre Empfindsamkeit
- Melancholie
- Begrifflichkeit und zeitgenössisches Wissen über Melancholie
- Melancholie als Element der literarischen Anthropologie und als Moral-Debatte
- Psychopathologisches Wissen
- Melancholie im Werther
- Werthers Melancholie und Wahrnehmung
- Werthers Innenwelt und die Literatur
- Natur als Spiegel Werthers Innenwelt
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Melancholie im Werther von Johann Wolfgang Goethe und analysiert, inwieweit Werthers Leiden und Scheitern mit dieser Krankheit zusammenhängen.
- Anthropologie im 18. Jahrhundert und die Bedeutung von Empfindsamkeit
- Die Rolle der Melancholie als zeitgenössisches Phänomen und in der moralphilosophischen Debatte
- Die Darstellung von Werthers Melancholie und seiner inneren Welt durch Sprache und Natur
- Die Frage nach der Beziehung zwischen Werthers Leiden und seinem Freitod
- Die Relevanz der Melancholie im Kontext der literarischen Anthropologie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Thematik der Arbeit vor und geht auf den Titel und die Grundidee des Romans ein.
Kapitel 2 behandelt die Entwicklung der Anthropologie im 18. Jahrhundert und ihre enge Verbindung zur Empfindsamkeit. Es werden die wichtigsten Merkmale dieser Strömung sowie ihre Auswirkungen auf die Literatur erörtert.
Kapitel 3 beleuchtet die Melancholie als Krankheit, analysiert ihren Begriff und das zeitgenössische Wissen darüber. Es werden auch die moralphilosophischen Debatten um die Melancholie sowie das psychopathologische Verständnis der Krankheit erläutert.
Kapitel 4 widmet sich der Analyse von Werthers Melancholie. Es wird untersucht, wie sich diese in seiner Wahrnehmung, in seiner Beziehung zur Literatur und in seinem Umgang mit der Natur ausdrückt.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Themen der Melancholie, der Anthropologie, der Empfindsamkeit und der literarischen Analyse von Johann Wolfgang Goethes „Die Leiden des jungen Werther“. Weitere wichtige Konzepte sind die Bedeutung der Innenwelt, die Darstellung von Gefühlsleben, die Rolle der Natur und der Einfluss der zeitgenössischen Debatten um Krankheit und psychopathologische Wissen.
- Arbeit zitieren
- Alisa Eichner (Autor:in), 2019, Melancholie in "Die Leiden des jungen Werther" von Johann Wolfgang von Goethe. Anthropologie des 18. Jahrhunderts, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/507086