"Die Wirkung dieses Büchleins war groß, ja ungeheuer, und vorzüglich deshalb, weil es genau in die rechte Zeit traf."
Der Briefroman "Die Leiden des jungen Werther" handelt vom Konflikt zwischen den Erwartungen des Menschen und den Konventionen der Gesellschaft, von der Tragik unglücklicher Liebe und dem Recht auf Freitod. Das Motiv des Freitods des literarischen Vorbilds `Werther` löste in der damaligen fromm christlichen Gesellschaft für Entsetzen und gleichzeitiger Selbstmordwelle vieler junger Menschen aus.
Goethe selbst war rückblickend von der fatalen Medienwirkung seines Werkes überrascht. Mehrere deutsche Städte verboten sogar bis zum Jahr 1825 die Verbreitung dieses Romans. Der immense Einfluss von Literatur bzw. Medien auf die Menschen war spätestens seit diesen Vorfällen unumstritten.
Dieser Schlüsselroman des Sturm und Drang war gleichzeitig Mitauslöser der sogenannten "Lesesucht" - einer Debatte um "gefährliche Literatur" und "falsche Lektüre", die Ende des 18. Jahrhunderts öffentlich geführt wurde.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- ,,Die Leiden des jungen Werther“
- Charakterisierung von Werther
- Suizidmotiv
- Auswirkungen des Romans auf die Gesellschaft
- Werther-Effekt
- Papageno-Effekt
- Auslöser der Debatte,,Lesesucht“ im 18.Jahrhundert.
- Autobiographischer Kontext
- Psychologische Erklärung
- Fallbeispiele aus der heutigen Zeit
- Robert Enke
- Netflix-Serie: „Tote Mädchen lügen nicht“
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Einfluss von Literatur auf das menschliche Verhalten anhand des Werther-Effekts, einem Phänomen, das durch die breite Rezeption von Goethes „Die Leiden des jungen Werther“ ausgelöst wurde und zu einer Welle von Selbstmorden in der damaligen Zeit führte. Der Text analysiert die Ursachen und Folgen des Werther-Effekts, beleuchtet den autobiographischen Kontext des Werks und befasst sich mit psychologischen Erklärungen für die Wirkung von Literatur auf die menschliche Psyche.
- Der Einfluss von Literatur auf das menschliche Verhalten
- Der Werther-Effekt und seine Ursachen
- Die Rezeption von "Die Leiden des jungen Werther" und ihre Folgen
- Autobiographische Aspekte des Werther-Romans
- Psychologische Erklärungen für die Wirkung von Literatur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Roman „Die Leiden des jungen Werther“ als Schlüsselwerk des Sturm und Drang vor und beleuchtet die immense Wirkung des Werks, die zu einer Debatte über „gefährliche Literatur“ und „falsche Lektüre“ führte. Das zweite Kapitel analysiert die Figur des Werthers und sein Suizidmotiv. Dabei wird die Rolle der unglücklichen Liebe, der Zwänge der Gesellschaft und der Sehnsucht nach Freiheit hervorgehoben. Der dritte Abschnitt befasst sich mit den Auswirkungen des Werther-Romans auf die Gesellschaft und stellt den Werther-Effekt sowie den Papageno-Effekt als gegensätzliche Reaktionen auf das Werk dar. Das Kapitel vier untersucht die Ursachen für die Debatte um „Lesesucht“ im 18. Jahrhundert und die Kritik an „gefährlicher Literatur“. Weitere Kapitel befassen sich mit dem autobiographischen Kontext, psychologischen Erklärungen des Werther-Effekts und Fallbeispielen aus der heutigen Zeit.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Literatur und Gesellschaft, Werther-Effekt, Selbstmord, „Die Leiden des jungen Werther“, Sturm und Drang, Lesesucht, Autobiographie, Psychologie, Medienwirkung, Rezeption und Kulturgeschichte. Die Arbeit befasst sich mit den Folgen von literarischen Texten und der Frage, wie Literatur das menschliche Verhalten beeinflussen kann.
- Arbeit zitieren
- Ahmad Amine (Autor:in), 2018, Der Werther-Effekt. Was für ein Einfluss kann Literatur auf Menschen haben?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/511319