Die nachfolgende Bachelorarbeit verfolgt in ambitionierter Weise mehrere Ziele. So will sie Gattungsdiskussionen zumindest anreißen, Grabbe als Person näherkommen und sein dramatisches Werk in den Blick nehmen. Primär widmet sie sich jedoch der Frage nach den Innovationen, die Grabbe dem deutschen Drama, insbesondere der Gattung des Geschichtsdramas, verschafft hat. Dabei wird sein Gesamtwerk zwar berücksichtigt, der Untersuchungsgegenstand wird jedoch das Drama sein, das im Werkkontext Grabbes wohl als am bekanntesten bezeichnet werden kann: Napoleon oder die hundert Tage. Vorrangig soll untersucht werden, wie in diesem Stück Grabbes Geschichtskonzeption zum Ausdruck kommt und welche dramaturgischen Neuerungen er mit diesem Drama letztlich schafft, die dann so einige Dramatiker später aufgreifen und weiterentwickeln sollten.
Da die Gattung des Geschichtsdramas eine sehr kontroverse Gattungsbezeichnung ist und Grabbe an der Entwicklung dieser Gattung entscheidend beteiligt war, soll eingehend eine kurze Gattungsdiskussion stattfinden sowie die Charakteristika des Geschichtsdramas dargestellt werden. Anschließend soll ein kurzer Abriss der Entwicklung des Geschichtsdramas bis zu Grabbe ins 19. Jahrhundert und den Voraussetzungen dieser Entwicklung gegeben werden sowie der historische Kontext und die produktionsästhetischen Besonderheiten in der Epoche des Vormärz, inklusive ihrer Bedeutung für das Leben und Wirken Grabbes, beleuchtet werden, um so zu Beginn einen Einblick in Grabbes maßgebliche Gattung und seine Zeit zu bekommen.
Die so gewonnenen Eindrücke und Erkenntnisse sollen als Ausgangslage für den Hauptteil der Arbeit dienen, in dem zunächst versucht wird, sich mittels des Briefwerks und biographischer Studien an Grabbe als Person sowie sein Welt- und Geschichtsbild anzunähern. Daran anknüpfend sollen die dramaturgischen Innovationen in Napoleon oder die hundert Tage herausgearbeitet und analysiert werden, und zwar hinsichtlich der neuen Dramentechniken, insbesondere aber auch in Bezug auf die Verarbeitung seines Geschichtsbildes in diesem Geschichtsdrama, dessen Modernität sich dabei ebenfalls zugewandt wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Das Geschichtsdrama in Deutschland......
- Gattungsdiskussion und Charakteristik der Gattung Geschichtsdrama ………………………..\n
- Entwicklungstendenzen des Geschichtsdramas in Deutschland bis zum 19.\nJahrhundert.........\n
- Zwischen Revolution und Restauration – die besondere Situation im Vormärz....
- Der Dramatiker Christian Dietrich Grabbe, die Geschichte und das Drama Napoleon
oder die hundert Tage.
- Annäherungen an Grabbes Welt- und Geschichtsbild....\n
- Grabbes Geschichtsbild und die dramaturgischen Innovationen in Napoleon oder\ndie hundert Tage.\n
- Zwei ganz besondere Aspekte - Die Vielen und der Einzelne
- Darstellung und Funktion der Masse bei Grabbe
- Napoleon zwischen Akteur und Statist – Entmythisierung eines Helden?
- Zusammenfassung der Ergebnisse und Ausblick….........\n
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit beschäftigt sich mit den dramaturgischen Innovationen im Geschichtsdrama "Napoleon oder die hundert Tage" von Christian Dietrich Grabbe. Sie befasst sich mit der Frage, wie Grabbe die Gattung des Geschichtsdramas in seinem Werk neu definiert und welche dramaturgischen Neuerungen er einbringt. Besonderes Augenmerk liegt auf der Darstellung der Massen und der Entmythisierung des Helden Napoleon.
- Gattungsdiskussion und Charakteristik des Geschichtsdramas
- Grabbes Geschichtsbild und dessen Ausdrucksformen im Drama
- Dramaturgische Innovationen in "Napoleon oder die hundert Tage"
- Darstellung der Massen und ihre Funktion im Drama
- Entmythisierung des Helden Napoleon
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt Christian Dietrich Grabbe und sein Werk vor, beleuchtet seine Bedeutung für das deutsche Drama und gibt einen Einblick in die Forschungslandschaft. Sie führt die zentrale Forschungsfrage nach den Innovationen in Grabbes Geschichtsdrama "Napoleon oder die hundert Tage" ein.
- Das Geschichtsdrama in Deutschland: Dieses Kapitel beleuchtet die kontroverse Gattungsbezeichnung des Geschichtsdramas und zeichnet die Entwicklung dieser Gattung in Deutschland bis zum 19. Jahrhundert nach. Der historische Kontext und die Bedeutung des Vormärz für Grabbes Leben und Werk werden ebenfalls erläutert.
- Der Dramatiker Christian Dietrich Grabbe, die Geschichte und das Drama Napoleon oder die hundert Tage: Dieses Kapitel befasst sich mit Grabbes Welt- und Geschichtsbild und analysiert die dramaturgischen Innovationen in "Napoleon oder die hundert Tage", insbesondere in Bezug auf seine Geschichtskonzeption.
- Zwei ganz besondere Aspekte - Die Vielen und der Einzelne: Dieses Kapitel behandelt die Darstellung der Massen und deren Funktion sowie die Darstellung und Wertung des Helden Napoleon im Drama. Es wird untersucht, wie Grabbe mit diesen Aspekten etablierte Konzepte überwindet und neue Wege im Geschichtsdrama beschreitet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem Geschichtsdrama, Christian Dietrich Grabbe, "Napoleon oder die hundert Tage", dramaturgische Innovationen, Massen, Helden, Entmythisierung, Vormärz.
- Quote paper
- Oliver Fröhlich (Author), 2019, Ein poetisches Experiment. Innovationen des Geschichtsdramas in Christian Dietrich Grabbes Drama "Napoleon oder die hundert Tage", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/513070