Clemens Brentano kam am 9. September 1778 in Ehrenbreitstein nahe Koblenz zur Welt. Obgleich aus einer reichen Frankfurter Kaufmannsfamilie stammend, mag bereits dem Vater Peter Anton die Poesie im Blut gelegen haben: Clemens erinnerte sich im Alter daran, diesen immer so feierlichen Papa auch einmal beobachtet zu haben, wie er [...] mit dem halblauten Skandieren italienischer Verse beschäftigt erregt im Zimmer umherlief.1
Clemens Großmutter, Sophie von La Roche, war bereits sehr erfolgreich dichterisch tätig gewesen; u.a. war 1771 ihr Roman „Die Geschichte des Fräuleins von Sternheim“ publiziert worden. Wie dem jungen Dichter Wieland Sophiens Jugendliebe gegolten hatte, so war 1772 der junge Goethe deren sechzehnjähriger Tochter Maximiliane, Clemens Mutter, leidenschaftlich zugeneigt. In Goethes 1774 niedergeschriebenen Roman „Die Leiden des jungen Werthers“ weist denn Lotte auch Züge von Maximiliane auf. So war dichterische Anlage bereits in das Blut von Clemens und seinen Geschwistern gelegt. Es mag einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung des kleinen Clemens gehabt haben, dass seine Erziehung bereits 1784 in die Hände der strengen Tante Möhn in Koblenz gelegt wurde. Die Trennung von den Eltern und deren früher Tod im Abstand von nur vier Jahren sowie das Unverständnis, mit welchem der Regung seiner Phantasie und der frühen Neigung zum Lesen sämtlicher Romane, die ihm unter die Hände kamen, begegnet wurde, begünstigten schnell das Hervorbrechen jener Traumwelt, in die sich Brentano Zeit seines Lebens phasenweise flüchten sollte.
Inhaltsverzeichnis
- Anlage und Veranlagung
- Die Verfügung der Sprache
- Die poetische Sprache der Liebe
- Die poetische Sprache der Schwermut
- Vergleichung und Exkurs: Die poetische Sprache Eichendorffs
- Die Sprache im Märchen
- Die Sprache im Drama
- Die Sprache im Brief
- Schluss:,,Brentanos Poetik“ und ihre Wirkung bis heute
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit Clemens Brentanos poetischer Sprache und analysiert deren Besonderheiten, insbesondere im Kontext seiner Lyrik und seiner vielfältigen literarischen Werke.
- Brentanos dichterische Anlage und die Einflüsse seiner Familie
- Die einzigartige und "verfügende" Natur von Brentanos Sprache
- Die poetische Sprache der Liebe in Brentanos Werk
- Die Darstellung von Schwermut und Trauer in Brentanos Sprache
- Vergleichende Analyse von Brentanos Sprache mit derjenigen Eichendorffs
Zusammenfassung der Kapitel
- Anlage und Veranlagung: Dieses Kapitel behandelt Brentanos familiären Hintergrund, insbesondere die künstlerischen Einflüsse seiner Eltern und Großeltern. Es beleuchtet die frühzeitige Prägung durch die Literatur und Brentanos Neigung zur Traumwelt.
- Die Verfügung der Sprache: Dieses Kapitel befasst sich mit der einzigartigen Natur von Brentanos Sprache, die als "verfügend" über den Dichter selbst beschrieben wird. Die Sprache entführt den Leser in eine entrückte Traumwelt, die durch ein Gefühl von Unwirklichkeit gekennzeichnet ist.
- Die poetische Sprache der Liebe: Dieses Kapitel analysiert die Verwendung von Sprache in Brentanos Liebesgedichten, insbesondere im Kontext seiner Liebe zu Emilie Lindner. Es zeigt, wie er ihren Namen für poetische Sprachspiele und Assoziationen nutzt.
- Die poetische Sprache der Schwermut: Dieses Kapitel untersucht die Darstellung von Schwermut und Trauer in Brentanos Lyrik und stellt die Besonderheiten seiner Sprache in diesem Kontext dar.
- Vergleichung und Exkurs: Die poetische Sprache Eichendorffs: Dieses Kapitel vergleicht Brentanos Sprache mit derjenigen Joseph von Eichendorffs und beleuchtet Gemeinsamkeiten und Unterschiede in ihrem sprachlichen Stil.
- Die Sprache im Märchen: Dieses Kapitel analysiert Brentanos Verwendung von Sprache in seinen Märchen und beleuchtet die spezifischen Eigenschaften seiner Sprache in diesem Genre.
- Die Sprache im Drama: Dieses Kapitel untersucht Brentanos Verwendung von Sprache in seinen Dramen und betrachtet die Besonderheiten seines sprachlichen Stils in diesem Genre.
- Die Sprache im Brief: Dieses Kapitel analysiert Brentanos Verwendung von Sprache in seinen Briefen und beleuchtet die Besonderheiten seines sprachlichen Stils in dieser Form.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Textes sind: Clemens Brentano, poetische Sprache, Traumwelt, Verfügung der Sprache, Lyrik, Liebe, Schwermut, Vergleich, Eichendorff, Märchen, Drama, Brief, "Brentanos Poetik".
- Arbeit zitieren
- Matthias Mühlhäuser (Autor:in), 2005, Über Clemens Brentano: Die Virtuosität der Sprache, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/51386