Die Analyse des opusculum tripartitum bzw. des Teils seiner Schrift, in dem er sich zu der Kreuzzugsfrage äußert, wird unter der Fragestellung, welche Dimensionen die geäußerten Kritikeransätze annehmen und wie der Autor diese aus seiner Perspektive zu entkräften versucht, im Fokus dieser Arbeit stehen. Karl Michel sieht es als essentielle Grundvoraussetzung für das Verständnis der Ideen Humberts, sich die religiös-christliche Grundlage der Kreuzzugsbewegung zu vergegenwärtigen. Aus diesem Grund und um den Kontrast zwischen dem Ursprungsverständnis und der Perspektive der Zeitgenossen des 13. Jahrhunderts zu verdeutlichen, skizziert diese Arbeit zunächst die Ursprünge der Kreuzzugsidee und nähert sich den Grundprämissen jenes Begriffs aus Perspektive der teils divergierenden Forschungsstandpunkte definitorisch.
Anschließend wird der Zugang zur Quelle zunächst durch eine gegliederte Darstellung des Gesamtinhaltes hergestellt, worauf schließlich essentielle Grundinformationen zu Autor und Entstehungskontext folgen. Im darauf folgenden Kapitel erfolgt dann
die Analyse der von Humbert vorgestellten Kritikergruppen, sowie sein argumentatives Vorgehen der intendierten Entkräftigung. Im Anschluss daran wird noch die Bedeutsamkeit des Werkes hinsichtlich der Realisierung seiner Intentionen herausgestellt und ein kurzer Ausblick vorgestellt, bevor die Ergebnisse abschließend in einem Fazit zusammengefasst werden.
Den zweiten Teil der Arbeit bildet die didaktische Aufarbeitung der Kreuzzugskritik für den Geschichtsunterricht. Anhand der fachwissenschaftlichen Grundlagen und Erkenntnissen wird hierbei ein Lernarrangement für die elfte Klasse eines Gymnasiums entwickelt. Zunächst wird hierbei die Thematik in den Kernlehrplan der Sekundarstufe II des Faches Geschichte an Gymnasien in Nordrhein-Westfalen eingeordnet und eine Leitfrage für das gesamte Lernarrangement entwickelt. Als geschichtsdidaktischer Zugriff dieses Themenkomplexes im Hinblick auf Schulunterricht bietet sich die direkte Quellenarbeit, mit der im fachwissenschaftlichen Teil behandelten Quelle, an. Im Fokus stehen dabei die einzelnen Kritikpunkte an der Kreuzzugskonzeption des 13. Jahrhunderts, welche zuvor im fachwissenschaftlichen Teil analysiert worden sind. Nach der Erläuterung der für das Lernarrangement essentiellen Voraussetzungen wird die konkrete Einbindung der Quelle in den Unterricht und das Lernpotential des Arrangements vorgestellt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- [Teil A]
- 2. Der Kreuzzugsgedanke – Idee, Entstehung und Definitorische Annäherung.
- 3. Das opusculum tripartitum
- 3.1. Autor und Entstehungskontext
- 3.2. Die sieben Argumente der Kreuzzugsgegner und Humberts Entgegnungen
- 3.3. Bedeutung und Ausblick
- 4. Fazit
- [Teil B]
- 5. Entwicklung des Themas und einer relevanten Fragestellung für den Geschichtsunterricht
- 6. Der Entwurf des Lernarrangements
- 6.1. Der geschichtsdidaktische Zugriff
- 6.2. Die Voraussetzungen
- 6.3. Das Unterrichtsmaterial
- 6.4. Die Lernpotentiale
- 7. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem Kreuzzugsgedanken im 13. Jahrhundert und insbesondere mit der Kritik an dieser Idee. Ziel ist es, die Entwicklung der Kreuzzugsidee, die Entstehung der Kritik und die Argumente der Kreuzzugsbefürworter und -gegner zu analysieren.
- Der Wandel des Kreuzzugsgedankens im Mittelalter
- Die Kritik an der politischen Instrumentalisierung der Kreuzzugsidee
- Die Bedeutung des opusculum tripartitum Humberts von Romanis
- Die didaktische Aufarbeitung der Kreuzzugskritik für den Geschichtsunterricht
- Die Entwicklung eines Lernarrangements für die elfte Klasse eines Gymnasiums
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 2: Dieses Kapitel analysiert die Entstehung des Kreuzzugsgedankens und untersucht die unterschiedlichen Perspektiven der Forschung auf die Grundprämissen des Begriffs.
- Kapitel 3: Dieses Kapitel stellt das opusculum tripartitum Humberts von Romanis vor und beleuchtet die Entstehung und den Kontext des Werkes.
- Kapitel 4: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den sieben Argumenten der Kreuzzugsgegner, die Humbert von Romanis in seinem Werk darstellt, und analysiert seine Entgegnungen auf diese Argumente.
- Kapitel 5: Dieses Kapitel erläutert die Relevanz der Kreuzzugskritik für den Geschichtsunterricht und entwickelt eine Leitfrage für das Lernarrangement.
- Kapitel 6: Dieses Kapitel präsentiert den Entwurf des Lernarrangements, das die Kreuzzugskritik für die elfte Klasse eines Gymnasiums aufarbeitet.
Schlüsselwörter
Kreuzzüge, Kreuzzugskritik, Humbert von Romanis, opusculum tripartitum, 2. Konzil von Lyon, Geschichtsdidaktik, Lernarrangement, Quellenarbeit.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2017, Glaubenskampf in der Kontroverse. Kreuzzugskritik und -fürsprache im Umfeld des 2. Konzils von Lyon (1274), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/515123