Ziel der Hausarbeit ist es, exemplarisch anhand einiger Beispiele die pronominale Anredeform auf ihre Verwendung, mögliche Konventionen und Funktion in Bezug auf den Rezipienten sowie mögliche Probleme zu untersuchen. Dabei handelt es sich hauptsächlich um das Redeverhalten Parzivals und um die Verwendung von Du und Ihr in Anreden von ihm und an ihn. Die entscheidende Frage, welche es zu klären gilt, ist also, wann welche Form der pronominalen Anrede gebraucht wird. In diesem Zusammenhang wird außerdem betrachtet, ob eine Rangfolge innerhalb der Konventionen besteht. Das heißt, ob unter Beachtung verschiedener Faktoren diese eine unterschiedliche Wertigkeit in Bezug auf die Wahl der Anredeform haben. Abschließend ist eine Auflistung der Verwendung in bestimmten Situationen des Werkes dargestellt, welche als Zusammenfassung der herausgearbeiteten Erkenntnisse stehen soll.
Die Bearbeitung wird sowohl unter sprachwissenschaftlichen, literaturwissenschaftlichen und kulturwissenschaftlichen Aspekten erfolgen, da das Verwenden von Anredeformen sich auf Grund der Problematik kaum auf einen dieser Bereiche fixieren lässt. Um dieses Thema bewerkstelligen zu können, dient die These, dass Parzival Probleme bei der angemessenen Verwendung der pronominalen Anredeform hat, als Grundlage. Ein Sprecher, welcher ohne Wissen bezüglich gesellschaftlicher Konventionen aufwächst, hat große Schwierigkeiten bei der Wahl einer angemessenen Anredeform. Parzival wird im gleichnamigen Werk immer wieder vor das Problem der Verwendung einer pronominalen Anredeform gestellt. Da er keine höfische Erziehung in seiner Kindheit genießt und demnach auch die vorherrschenden Konventionen nicht vermittelt bekommt, ist für ihn nicht immer eindeutig, welche Form in den jeweiligen Situationen angemessen wäre.
Inhaltsverzeichnis
- Fragestellung
- Pronominale Anreden im ,,Parzival"
- Parzivals erste Begegnung mit einem Ritter
- Das Aufeinandertreffen der Brüder
- Ergebnis
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Verwendung der pronominalen Anredeform "du" und "ihr" im Werk "Parzival" von Wolfram von Eschenbach. Die Arbeit untersucht, wie Parzival die Anredeformen verwendet, welchen Konventionen er folgt und welche Probleme er im Umgang mit diesen Konventionen hat. Dabei wird die Sprache des Werkes, die höfische Kultur und die Bedeutung der Anredeformen im Kontext von sozialen Rangordnungen betrachtet.
- Die Verwendung von pronominalen Anredeformen in "Parzival" und deren Bedeutung für die Darstellung des Protagonisten.
- Die Rolle von sozialen Konventionen im Umgang mit Anredeformen und die Auswirkungen auf die Kommunikation zwischen den Figuren.
- Die Problematik der angemessenen Anrede im Kontext von Macht, Alter und sozialer Stellung.
- Die Analyse von konkreten Beispielen aus dem Werk, um die Funktionsweise der pronominalen Anredeformen zu beleuchten.
- Die Erforschung des Sprachwandels und der Veränderung von Anredeformen in der mittelalterlichen Gesellschaft.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Fragestellung der Hausarbeit und stellt den Fokus auf die Analyse der pronominalen Anredeform in "Parzival" dar. Dabei wird die Bedeutung von Anredeformen als Ausdruck von sozialer Rangordnung und Höflichkeit beleuchtet und die Bedeutung von Konventionen für die Wahl der Anredeform herausgestellt. Das zweite Kapitel untersucht Parzivals erste Begegnung mit einem Ritter und analysiert sein Verhalten im Umgang mit der pronominalen Anrede. Es wird gezeigt, wie Parzivals fehlende höfische Erziehung zu Verstößen gegen die Konventionen führt und welche Schwierigkeiten er bei der Wahl der richtigen Anrede hat.
Schlüsselwörter
Pronominale Anredeform, „Parzival“, Wolfram von Eschenbach, höfische Kultur, soziale Rangordnung, Konventionen, Sprachwandel, Du, Ihr, Kommunikationsstruktur, Textanalyse.
- Quote paper
- Max Sölter (Author), 2015, Pronominale Anredeform im "Parzival". Schwierigkeiten der angemessenen Verwendung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/516664