Im Diskurs um automatisierte Fahrzeuge spielt die Nutzerakzeptanz eine immer größer werdende Rolle. Es konnte gezeigt werden, dass bei einem zu geringen Vertrauen in die Technik die Nutzungsabsicht sinkt. Um eine adäquate Techniknutzung ermöglichen zu können, ist es demnach wichtig, das Vertrauen in automatisierte Fahrzeuge zu erhöhen. Die vorliegende Studie widmet sich dieser Thematik, indem durch blickanalytische Verfahren die Veränderungen der Aufmerksamkeitsverteilung von Fahrern durch Fahrautomatisierung untersucht wird. Dabei wurden im Rahmen einer Fahrsimulator-Studie der Einfluss des Automatisierungsgrades (manuell vs. hochautomatisiert) sowie die Auswirkung des Alters (junge vs. ältere Fahrer) auf das Blickverhalten gemessen.
Hierfür wurden die Probanden in zwei Altersgruppen eingeteilt (25-45 Jahre vs. 65-85 Jahre) und absolvierten zu Beginn eine manuelle und nachfolgend eine hochautomatisierte Fahrt. Die 9 km lange Versuchstrecke war für beide Fahrten identisch und beinhaltete unterschiedliche Innerorts-, Landstraßen- und Autobahn-Szenarien. Das Blickverhalten der Probanden (N = 26) wurde während beider Fahrten mittels SMI Eyetracking Glasses 2 aufgezeichnet und anschließend mit dem Analyseprogramm SMI BeGazeTM aufbereitet. Hierzu wurde das Video Material in acht unterschiedliche Areas of Interest (AOI) eingeteilt, welche aus Frontscheibe, linkem und rechtem Fenster, Innenraum des Fahrzeuges, Rückspiegel, Kombiinstrument sowie linkem und rechtem Seitenspiegel bestanden. Im Anschluss wurden die Blickdaten mittels SPPS (Version 25.0) ausgewertet.
Es ergaben sich folgende Forschungshypothesen: 1. Während der hochautomatisierten Fahrt zeigen Fahrer ein weniger aktives Kontrollblickverhalten im Verkehrsgeschehen als beim manuellen Fahren. 2. Ältere Fahrer zeigen ein ineffektiveres Blickverhalten im manuellen und somit auch im hochautomatisierten Fahren.
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Zusammenfassung
- Abstract
- Einleitung
- Theorie
- Blickverhalten
- Bedeutung des menschlichen Auges für die Fahraufgabe
- Parameter des Blickverhaltens
- Blickverhalten beim hochautomatisiertes Fahren
- Altersunterschiede im Blickverhalten
- Hochautomatisiertes Fahren als Unterstützung älterer Personen
- Blickverhalten älterer Fahrer
- Fragestellung und Hypothesen
- Blickverhalten
- Methoden
- Design
- Versuchsteilnehmer
- Erhebungsmaterial
- Versuchsdurchführung
- Ergebnisse
- Aufbereitung der Daten
- Statistische Hypothesen
- Auswertung der Daten
- Ergebnisse für die Anzahl an Kontrollblicken
- Ergebnisse für die Fixationsdauer
- Ergebnisse für die Fixationsanzahl
- Diskussion
- Diskussion in Bezug auf die Ergebnisse der Kontrollblicke
- Diskussion in Bezug auf die Ergebnisse der Fixationsdauer
- Diskussion in Bezug auf die Ergebnisse der Fixationsanzahl
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit dem Blickverhalten von jüngeren und älteren Fahrern im Vergleich beim manuellen und hochautomatisierten Fahren. Ziel ist es, Unterschiede in den Blickmustern der beiden Altersgruppen während der jeweiligen Fahrsituationen zu identifizieren. Im Fokus stehen dabei die Anzahl der Kontrollblicke, die Fixationsdauer sowie die Fixationsanzahl.
- Blickverhalten im Kontext des Automatisierungsgrades
- Altersunterschiede im Blickverhalten beim Fahren
- Kontrollblicke und deren Bedeutung für die Fahrsicherheit
- Fixationsdauer und -anzahl als Indikatoren für Aufmerksamkeit und kognitive Belastung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema Blickverhalten und erläutert die Bedeutung des menschlichen Auges für die Fahraufgabe. Im Anschluss werden wichtige Parameter des Blickverhaltens, wie Kontrollblicke, Fixationsdauer und Fixationsanzahl, definiert und ihre Bedeutung im Kontext des hochautomatisierten Fahrens erläutert. Kapitel 1 beschäftigt sich mit den Altersunterschieden im Blickverhalten und stellt die Rolle des hochautomatisierten Fahrens als Unterstützung für ältere Personen dar.
Kapitel 2 beschreibt die Methoden, die für die Durchführung der Studie verwendet wurden, einschließlich des Designs, der Versuchsteilnehmer, des Erhebungsmaterials und der Versuchsdurchführung. Die Ergebnisse der Studie werden in Kapitel 3 präsentiert, wobei die Datenaufbereitung, die statistischen Hypothesen und die Auswertung der Daten für die Kontrollblicke, die Fixationsdauer und die Fixationsanzahl im Detail dargestellt werden.
Kapitel 4 widmet sich der Diskussion der Ergebnisse im Kontext der Forschungsfrage. Hier werden die Unterschiede im Blickverhalten von jüngeren und älteren Fahrern beim manuellen und hochautomatisierten Fahren diskutiert, sowie die Implikationen für die Gestaltung von Fahrerassistenzsystemen und die Entwicklung von Trainingsmaßnahmen.
Schlüsselwörter
Blickverhalten, hochautomatisiertes Fahren, manuelles Fahren, Altersunterschiede, Kontrollblicke, Fixationsdauer, Fixationsanzahl, Fahrsicherheit, Aufmerksamkeit, kognitive Belastung.
- Arbeit zitieren
- Katharina Schuler (Autor:in), 2018, Unterschiede im Blickverhalten jüngerer und älterer Fahrer beim manuellen und hochautomatisierten Fahren, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/520944