Die vorliegende Analyse beschäftigt sich mit der Theorie des Funktionalismus der Internationalen Beziehungen im Rahmen der liberalen Friedenstheorien. Besonderes Aufmerksamkeit wird dabei auf die Frage geschenkt werden, ob man die Entstehung der Europäischen Union (EU) nach dem Zweiten Weltkrieg und den damit verbundenen europäischen Integrationsprozess mit dieser Theorie erklären kann. Eine eindeutige Ergebnisfindung gestaltet sich jedoch ausgesprochen schwierig, da eine empirische Beweisführung im Bereich der Theorie nicht immer gelingen kann. Wenn man aufgrund eines Fallbeispieles, das die Richtigkeit der Theorie zu belegen scheint, direkt auf die allgemeine Gültigkeit derselben schließt, ergeben sich oftmals nicht beachtete Differenzen. Denn oft genug sind ebenso viele die Theorie negierende wie positive Beispiele zu finden.
Die Arbeit wird im ersten Kapitel mit der Vermittlung der themenrelevanten Grundkenntnisse beginnen. In diesem ersten Teil der Arbeit soll die Theorie des Funktionalismus vorgestellt, sowie in den Gesamttheoriebereich der Internationalen Beziehungen eingeordnet werden. Hier empfiehlt sich zusätzlich ein kurzer Blick auf den Liberalismus als solchen; seine Herkunft und die Grundgedanken sollen nachgezeichnet werden. Anschließend wird ein kurzer historischer Exkurs über die Entstehung der Europäischen Union (EU) und über den dazugehörigen Integrationsprozess den ersten Teil der Arbeit abschließen. Hierzu gehört die Betrachtung der einzelnen Integrationsphasen, aber auch ein kurzer Blick auf die für die Union so wichtigen Verträge von Maastricht und Amsterdam. Zuletzt sollen die Motivationen für den europäischen Integrationsprozess diese Unterkapitel abschließen. Das zweite Kapitel des Hauptteils wird nun die angesprochen empirische Untersuchung der Funktionalismustheorie im Rahmen des europäischen Integrationsprozesses vornehmen.
Natürlich muss in diesem Zusammenhang hier die Frage nach der Motivation des Prozesses aufgegriffen werden, also, ob die Integration in erster Linie als friedensfördernde Maßnahme gesehen werden kann (wie dies der Funktionalismus behauptet) oder ob andere Motive, wie z.B. die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den beiden Supermächten USA und UdSSR ausschlaggebend waren. Entscheidend ist der Verlauf der Integration von einer Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft hin zu einer politischen Integration. Enden wird die Arbeit mit einem Fazit, in welchem über die Zukunft der Union spekuliert wird.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Themenrelevante Grundkenntnisse
- II.1. Die Theorie des Funktionalismus
- II.1.a. Der Versuch einer Definition
- II.1.b. Kritik am Funktionalismus
- II.2. Der Liberalismus
- II.3. Die Europäische Integration
- II.3.a. Historischer Exkurs
- a. Inkubationsphase
- b. Gründungsphase
- c. Konsolidierungs- und Krisenphase
- d. Erweiterung und Stagnation
- e. Neuer Schub ab 1986
- f. Der Vertrag vom Maastricht
- g. Der Vertrag von Amsterdam
- h. Der Aufbau der Europäischen Union
- II.3.b. Motivation für den Europäischen Integrationsprozess
- III. Theorieübertragung: Die Theorie des Funktionalismus in den Internationalen Beziehungen – umgesetzt durch das Konzept der europäischen Integration?
- IV. Fazit
- V. Bibliographie
- V.1. Monographien und Sammelbände
- V.1. Internet
- VI. Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Theorie des Funktionalismus im Kontext der liberalen Friedenstheorien und untersucht, ob diese Theorie zur Erklärung der Entstehung der Europäischen Union (EU) nach dem Zweiten Weltkrieg und des damit verbundenen europäischen Integrationsprozesses geeignet ist.
- Vorstellung und Einordnung der Funktionalismustheorie in den Gesamttheoriebereich der Internationalen Beziehungen.
- Beschreibung des Liberalismus als theoretischen Hintergrund.
- Historischer Überblick über die Entwicklung der Europäischen Union und den Integrationsprozess.
- Empirische Analyse der Funktionalismustheorie im Kontext des europäischen Integrationsprozesses.
- Diskussion der Motivationen für den Integrationsprozess und deren Auswirkungen auf die Friedenssicherung.
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel I: Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und erläutert die Fragestellung. Die Arbeit befasst sich mit der Theorie des Funktionalismus im Rahmen der liberalen Friedenstheorien und untersucht, ob die Entstehung der Europäischen Union (EU) mit dieser Theorie erklärt werden kann.
- Kapitel II: Themenrelevante Grundkenntnisse: Dieses Kapitel stellt die Theorie des Funktionalismus vor und ordnet sie in den Gesamttheoriebereich der Internationalen Beziehungen ein. Der Liberalismus als theoretischer Hintergrund wird ebenfalls erläutert. Anschließend wird ein kurzer historischer Exkurs über die Entstehung der Europäischen Union (EU) und den dazugehörigen Integrationsprozess gegeben.
- Kapitel III: Theorieübertragung: In diesem Kapitel wird die Funktionalismustheorie empirisch untersucht im Rahmen des europäischen Integrationsprozesses. Dabei wird die Frage nach der Motivation des Integrationsprozesses aufgegriffen: Ist dieser in erster Linie als friedensfördernde Maßnahme zu sehen, oder waren andere Motive, wie z.B. die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit, ausschlaggebend?
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Hausarbeit sind die Theorie des Funktionalismus, der Liberalismus, die Europäische Union, der Integrationsprozess, Friedenssicherung, wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit, und die Motivationen für den Integrationsprozess.
- Arbeit zitieren
- M.A. Marc Brandstetter (Autor:in), 2002, Die Theorie des Funktionalismus in den Internationalen Beziehungen - umgesetzt durch das Konzept der europäischen Integration?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/52180