Die Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit (KSZE) wird hauptsächlich verbunden mit dem Entspannungsprozess zwischen Ostblock und Westmächten in Europa von 1970 bis 1990. Diese Konferenz, die vom Osten immer gefordert worden war und vom Westen schließlich genutzt wurde, beinhaltete jedoch vielmehr Punkte, die hauptsächlich ziviler Natur waren und das internationale Leben verbessern und die Menschen begünstigen sollten. Zentrale Frage dieser Arbeit ist es, zu untersuchen inwieweit Deutschland, in der Mitte Europas zwischen den Systemen gelegen und auf eigenem Boden getrennt in kapitalistisches Westdeutschland und sozialistisches Ostdeutschland, wichtiger Dreh- und Angelpunkt in der Ost-West-Entspannungspolitik zwischen der NATO und dem Warschauer Pakt war. Eingegangen wird dabei zunächst auf die allgemeine politische Lage in Europa und der Welt in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg und die Politik der Siegermächte UdSSR, USA, Frankreich und Großbritannien. Des Weiteren werden die Lage im geteilten Deutschland und im Besonderen in der Bundesrepublik Deutschland untersucht und die Politik der Großen Koalition sowie der folgenden Sozial-Liberalen Koalition genauer betrachtet. Besonders die Neue Ostpolitik, deren führende Köpfe der Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) und E-gon Bahr (SPD) waren. Wäre es ohne die brisante Lage im geteilten Deutschland zu einer Annäherung zwischen den gegensätzlichen Systemen des Ostens und Westens gekommen? Was wäre geschehen, hätte die Bundesregierung in diesen Jahren nicht eben jene Ostpolitik betrieben?
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Die Verhältnisse in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg
- Die Politik der Großmächte USA und UdSSR
- Die Situation in Europa
- Die Situation in Deutschland
- Die Neue Ostpolitik der Bundesrepublik 1969-1972
- Bilaterale Verträge mit den Ostblockstaaten
- Deutsch-Deutscher Grundlagenvertrag
- Politische Opposition gegen die Ostpolitik der SPD
- Der Hintergrund - Die Frage nach dem Warum?
- Die multilateralen Verhandlungen der KSZE
- Die Ansätze europäischer Sicherheitspolitik
- Die Vorverhandlungen bis 1973
- Anliegen der Bundesrepublik Deutschland
- Die Verhandlungen 1973-1975
- Die Abschlussakte von Helsinki 1975
- Deutschland nach der KSZE
- Folgen und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Bedeutung der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit (KSZE) in der Neuen Ostpolitik der Bundesrepublik Deutschland. Sie untersucht die Rolle Deutschlands als Dreh- und Angelpunkt in der Ost-West-Entspannungspolitik zwischen NATO und Warschauer Pakt und analysiert, inwieweit die besondere Situation des geteilten Deutschlands die Annäherung zwischen den beiden Systemen beeinflusst hat. Darüber hinaus wird die Frage aufgeworfen, welche Auswirkungen die Neue Ostpolitik der Bundesregierung auf die Entwicklung der deutsch-deutschen Beziehungen und die Sicherheitspolitik in Europa hatte.
- Die Rolle der KSZE im Entspannungsprozess zwischen Ostblock und Westmächten
- Die Bedeutung der Neuen Ostpolitik der Bundesrepublik Deutschland
- Die Situation Deutschlands im Spannungsfeld zwischen Ost und West
- Die Auswirkungen der KSZE auf die deutsch-deutschen Beziehungen
- Die Entwicklung der Sicherheitspolitik in Europa im Kontext der Ost-West-Entspannung
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel wird die allgemeine politische Lage in Europa und der Welt nach dem Zweiten Weltkrieg beleuchtet. Dabei liegt der Fokus auf der Politik der Großmächte USA und UdSSR sowie der Situation in Deutschland. Das zweite Kapitel widmet sich der Neuen Ostpolitik der Bundesrepublik Deutschland von 1969 bis 1972. Hierbei werden die bilateralen Verträge mit den Ostblockstaaten, der Deutsch-Deutsche Grundlagenvertrag und die politische Opposition gegen die Ostpolitik der SPD beleuchtet. Im dritten Kapitel werden die multilateralen Verhandlungen der KSZE, insbesondere die Ansätze europäischer Sicherheitspolitik, die Vorverhandlungen bis 1973, die Anliegen der Bundesrepublik Deutschland, die Verhandlungen von 1973 bis 1975 und die Abschlussakte von Helsinki 1975, dargestellt.
Schlüsselwörter
KSZE, Neue Ostpolitik, Bundesrepublik Deutschland, Entspannungsprozess, Ost-West-Konflikt, NATO, Warschauer Pakt, deutsch-deutsche Beziehungen, Sicherheitspolitik, Europa, Kalter Krieg, Willy Brandt, Egon Bahr.
- Quote paper
- B.A. Stephan Mehlhorn (Author), 2003, Die Bedeutung der KSZE in der Neuen Ostpolitik der Bundesrepublik Deutschland , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/52476