Diese Arbeit hat zum Ziel, die Entwicklung der feministischen Sprachkritik in der Bundesrepublik Deutschland zu untersuchen und an ausgewählten Beispielen nachzuvollziehen. Dabei muss diese Darstellung lückenhaft bleiben, da der vorliegende Text in Art und Umfang einer detaillierteren Beleuchtung des Gegenstands nicht gerecht werden kann.
In einem ersten Teil dieser Arbeit nun soll zunächst eine Annäherung an das Thema erfolgen - und zwar mittels einer Begriffsbestimmung, die den nachfolgenden Kapiteln als definitorische Grundlage dienen wird. Eingegrenzt werden sollen die Bedeutungen sowohl von „Sprachkritik“ als auch von „Feminismus“, um anschließend den eigentlichen Arbeitsgegenstand, die „feministische Sprachkritik“, genauer vor Augen zu haben und deren Schwerpunkte weiter verfolgen zu können. Der Entwicklung einer feministischen Sprachkritik in Deutschland vor historisch-gesellschaftlichem Hintergrund ist das zweite Kapitel gewidmet; hier soll anhand von einzelnen Beispielen wieEmanzipationoder „Frauensprache“ die Herausbildung der verschiedenen Gegenstandsbereiche feministischer Sprachkritik betrachtet werden. Über die aktuelle Relevanz oder Irrelevanz einer feministischen Linguistik soll im dritten Kapitel nachgedacht werden. Schließlich sollen auch Überlegungen zu Perspektiven der feministischen Sprachkritik und Linguistik ihren Raum erhalten.
Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkung
1.Terminologisches
1.1 Was ist Sprachkritik?
1.2 Was bedeutet Feminismus?
1.3 Feministische Sprachkritik
2.Herausbildung einer feministischen Sprachkritik
2.1 Erste Anfänge im Kontext der ‚frühen Frauenbewegung’?
2.2 Weitere Schlaglichter
2.3 „Durchbruch“ vor dem Hintergrund der Neuen Frauenbewegung
3.Zur aktuellen (Ir-) Relevanz der feministischen Linguistik
Anstelle eines Fazits: Perspektiven der feministischen Sprachkritik
Literaturverzeichnis
Vorbemerkung
Diese Arbeit hat zum Ziel, die Entwicklung der feministischen Sprachkritik in der Bundesrepublik Deutschland zu untersuchen und an ausgewählten Beispielen nachzuvollziehen. Dabei muss diese Darstellung lückenhaft bleiben, da der vorliegende Text in Art und Umfang einer detaillierteren Beleuchtung des Gegenstands nicht gerecht werden kann.
In einem ersten Teil dieser Arbeit nun soll zunächst eine Annäherung an das Thema erfolgen – und zwar mittels einer Begriffsbestimmung, die den nachfolgenden Kapiteln als definitorische Grundlage dienen wird. Eingegrenzt werden sollen die Bedeutungen sowohl von „Sprachkritik“ als auch von „Feminismus“, um anschließend den eigentlichen Arbeitsgegenstand, die „feministische Sprachkritik“, genauer vor Augen zu haben und deren Schwerpunkte weiter verfolgen zu können. Der Entwicklung einer feministischen Sprachkritik in Deutschland vor historisch-gesellschaftlichem Hintergrund ist das zweite Kapitel gewidmet; hier soll anhand von einzelnen Beispielen wie Emanzipation oder „Frauensprache“ die Herausbildung der verschiedenen Gegenstandsbereiche feministischer Sprachkritik betrachtet werden. Über die aktuelle Relevanz oder Irrelevanz einer feministischen Linguistik soll im dritten Kapitel nachgedacht werden. Schließlich sollen auch Überlegungen zu Perspektiven der feministischen Sprachkritik und Linguistik ihren Raum erhalten.
1. Terminologisches
Um die historische und aktuelle Entwicklung der feministischen Sprachkritik in Deutschland, ihre sich wandelnden Schwerpunktsetzungen und Ziele wie auch ihre Perspektiven untersuchen zu können, muss zunächst eine Abgrenzung der zu Grunde gelegten Terminologie vorgenommen werden. Ziel dieses Kapitels ist es daher, den Begriff „Sprachkritik“ zu definieren und, hiervon ausgehend, die Gegenstandsbereiche einer feministischen Sprachkritik zu bestimmen, die (auch) zur Herausbildung des Wissenschaftszweiges ‚feministische Linguistik’ geführt haben.
1.1 Was ist Sprachkritik?
Der Sprachkritik voraus- und mit ihr einher geht zwingend die Sprachreflexion. Sie beschäftigt sich mit „dem Verhältnis von Sprache und Denken, Wort und Wirklichkeit“ (Polenz, Peter von (1999): Deutsche Sprachgeschichte vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart. Bd. 3: 19. und 20. Jahrhundert, Berlin/New York: de Gruyter, S. 294), mit der Entwicklung von Sprache und besonders des Sprachsystems sowie mit dem konkreten Sprachgebrauch; Sprachreflexion und -kritik umfassen folglich (meistens) auch Sprachgebrauchsreflexion und -kritik. Mit Hans Jürgen Heringer unterscheidet von Polenz (vgl. ebd.) demnach innerhalb der Sprachkritik die „universal-sprachliche Erkenntniskritik“ (ebd.), die „einzelsprachliche Sprachentwicklungskritik“ (ebd.) sowie die Stil- oder Textkritik. Jürgen Schiewe konzentriert sich bei seiner Begriffsbestimmung auf die beiden letztgenannten Bereiche – vor allem den sozialen usage und die individuelle oder konkrete parole betreffend – und deutet darüber hinaus die politische Komponente von Sprachkritik an:
1. Sprachkritik sucht die Möglichkeiten des Systems mit den Realisierungen der sozialen Norm zu vergleichen und die Realisierungen vor dem Hintergrund der Möglichkeiten zu bewerten, zu kritisieren.
2. Sprachkritik versucht darüber hinaus, die sprachlichen Bezeichnungen von Gegenständen und Sachverhalten auf ihre Angemessenheit hin zu überprüfen. Sprachkritik ist deshalb von Sachkritik nie völlig zu trennen. (Schiewe, Jürgen (1998): Die Macht der Sprache. Eine Geschichte der Sprachkritik von der Antike bis zur Gegenwart. München: Beck, S. 18)
Im Gegensatz zur Sprachwissenschaft beschäftigt sich Sprachkritik demzufolge nicht nur mit dem „Sein“, dem Ist-Zustand einer Sprache, sondern damit, wie Sprache aussehen, wie sie verändert und benutzt werden sollte: „Sprachkritik hat es mit dem Sollen von Sprache zu tun.“ (ebd.: 14)
1.2 Was bedeutet Feminismus ?
Laut Hermann Pauls bedeutungsgeschichtlichem Wörterbuch ist Feminismus eine Entlehnung des französischen féminisme (vgl. Paul, Hermann (102002): Deutsches Wörterbuch. Bedeutungsgeschichte und Aufbau unseres Wortschatzes. Tübingen: Niemeyer, S. 326), 1837 geprägt von Charles Fourier, „der die Geschlechterbeziehung in einen visionären gesellschaftlichen Kontext stellt“ (Metz-Göckel, Sigrid (1999): „Feminismus“. In: Wolfgang Fritz Haug: Historisch-kritisches Wörterbuch des Marxismus. Bd. 4. Hamburg: Argument, S. 299).[1] Paul definiert ‚Feminismus’ als „auf Gleichstellung der Frau“ bezogene Frauenbewegung; eine etwas weiter gefasste Definition findet sich bei Rosemary Hennessy:
Feminismus lässt sich als Ensemble von Debatten, kritischen Erkenntnissen, sozialen Kämpfen und emanzipatorischen Bewegungen fassen, das die patriarchalen Geschlechter-verhältnisse, die alle Menschen beschädigen, und die unterdrückerischen und ausbeute-rischen gesellschaftlichen Mächte, die insbesondere Frauenleben formen, begreifen und verändern will.“ (Hennessy, Rosemary (1999): „Feminismus“. In: Wolfgang Fritz Haug: Historisch-kritisches Wörterbuch des Marxismus. Bd. 4. Hamburg: Argument, S. 289)
Pointiert formuliert Metz-Göckel: „Feminismus ist die Theorie und Frauenbewegung die Praxis.“ (dies.: 299) Als radikale Forderung der ersten Frauenbewegung bezeichnet Metz-Göckel diejenige nach der Gleichstellung von Männern und Frauen, wohingegen seit der Neuen Frauenbewegung über eine „bloße Gleichstellung“ hinaus „Befreiungsmöglichkeiten aus jeglicher ökonomischer und psychischer Abhängigkeit“ angestrebt würden (vgl. ebd.). Ebenfalls seit den 1970er Jahren wird im Sinne von gender häufig von einer vielfältig bedingten (sozialen) Konstruiertheit von Geschlecht ausgegangen.[2]
1.3 Feministische Sprachkritik
Sprachkritik ist, wie schon eingangs angesprochen, „nahezu unlösbar mit Kritik an der Sache verquickt [...]. Sie hat ihren Angelpunkt meist außerhalb der Sprachwissenschaft; ihre Quelle ist eine bestimmte Einstellung“ (Pörksen, Uwe (1994): Wissenschafts-sprache und Sprachkritik. Untersuchungen zu Geschichte und Gegenwart. Tübingen: Narr, S. 247). Ausgehend von der Überzeugung, dass Sprache und Denken sich gegenseitig bedingen[3] – und als Konsequenz hieraus entsprechend Sprache und gesellschaftliche Wirklichkeit miteinander in Beziehung stehen[4] – verknüpft sich heute in einer feministischen Sprachkritik das (politische) Desiderat einer emanzipierten Gesellschaft, in der Frauen und Männer gleichgestellt sind, mit einer kritischen Auseinandersetzung mit Sprache bzw. Sprachgebrauch und der Forderung nach einer „geschlechtergerechten“ Gestaltung derselben.[5] Weil auch die feministische Sprachkritik davon ausgehe, dass Sprache „verbesserungswürdig, verbesserungsbedürf-tig und verbesserungsfähig“ (Schoenthal, Gisela (1989): „Personenbezeichnungen im Deutschen als Gegenstand feministischer Sprachkritik“. In: Helmut Henne u. a. (Hg.): Zeitschrift für germanistische Linguistik. Deutsche Sprache in Gegenwart und Geschichte. 17/1989, S. 299) sei, sieht Gisela Schoenthal sie in der emanzipatorischen Tradition der aufklärerischen sprachkritischen Bemühungen des 18. Jahrhunderts (vgl. auch Schiewe 1998: 272 f.):
Feministische Sprachkritik will wie aufklärerische Sprachkritik in Sprache eingreifen, Sprache ändern. [...] Dahinter steht in beiden Fällen eine Auffassung, die Sprache und Denken in engen Zusammenhang bringt: Sprache einerseits als Spiegel, als Ausdruck historisch gewachsenen Denkens, Sprache andererseits als Hindernis, eine sich wandelnde oder schon gewandelte Wirklichkeit wahrzunehmen, Sprache aber auch als Hilfsmittel, an dieser Wandlung mitzuwirken. (Schoenthal 1989: 299 f.)
Innerhalb der feministischen Sprachkritik grenzt Schoenthal folgende Gegenstandsbe-reiche ab: einerseits die Kritik an der Sprache selbst, also an Sprachbestand oder -besitz, weiterhin die Kritik an der Reproduktion sprachlicher Klischees über Frauen sowie schließlich die Analyse und Kritik des kommunikativen Verhaltens von Frauen und Männern (vgl. Schoenthal 1989: 300). Diese drei Gegenstandsbereiche sollen auch der vorliegenden Arbeit als Orientierung dienen, wobei für jeden Bereich ein Beispiel besondere Beachtung finden wird, anhand dessen Interessensverschiebungen, unterschiedliche Umgehensweisen und Zielsetzungen der feministischen Sprachkritik in ihrer Entstehung und Entwicklung deutlich gemacht werden sollen. Es sei allerdings schon an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass Sprachbestand und Sprachgebrauch in enger Beziehung stehen – sie können zusammengefasst werden unter dem Stichwort „Forschung zum Sexismus in der Sprache“ –, eine Sprachbestandskritik zielt deshalb in einem erweiterten Sinne oft auch auf den Sprachgebrauch und ist infolgedessen nur schwer isoliert zu betrachten.[6]
2. Herausbildung und Gegenstände feministischer Sprachkritik
Im folgenden Kapitel nun soll die Herausbildung einer feministisch motivierten Sprach-kritik untersucht und an Beispielen nachvollzogen werden. Für die Sprachbestandskritik werden hierbei Personenbezeichnungen – und in diesem Zusammenhang die „sprach-liche Sichtbarmachung von Frauen“ – im Mittelpunkt stehen, für die Kritik am Sprachgebrauch sowie an der Reproduktion sprachlicher Klischees über Frauen sollen die Wörter Emanzipation und Fräulein in ihrem jeweiligen (historischen) Kontext Beachtung finden, den Schwerpunkt für den Bereich der Analyse und Kritik des Kommunikationsverhaltens von Frauen und Männern schließlich wird die so genannte „Frauensprache“ bilden.
2.1 Erste Anfänge im Kontext der ‚frühen Frauenbewegung’?
„Dem Reich der Freiheit werb’ ich Bürgerinnen“ (zit. nach Gerhard, Ute u. a. (Hg. u. Kommentar) (1979): „Dem Reich der Freiheit werb’ ich Bürgerinnen“. Die Frauen-Zeitung von Louise Otto. Frankfurt a. M.: Syndikat, S. 37) – so lautet das Motto der von Louise Otto herausgegebenen Frauen-Zeitung, die als eine der ersten politischen Frauenzeitschriften der ‚frühen Frauenbewegung’ zumindest für deren bürgerlichen Flügel als bedeutendste und einflussreichste gelten kann.[7] In dem „Programm“ ihrer Zeitschrift, der Erstausgabe vom 21. April 1849 vorangestellt, nimmt Otto Bezug auf ihren am 20. Mai 1848 in der Leipziger Arbeiter-Zeitung erschienenen Text „Adresse eines Mädchens an den hochverehrten Herrn Minister Oberländer, an die durch ihn berufene Arbeitercommission und an alle Arbeiter“[8], der sich explizit an (die genannten) Männer wandte und spricht nun ausdrücklich die Frauen, „meine Schwestern“ (zit. nach Gerhard u. a.: 39) und „die Bedrückten, die armen Arbeiter-innen“ (ebd.: 40) an: „damit wir nicht zurückbleiben, wo alles um uns und neben uns vorwärts drängt und kämpft“ (ebd.: 39) – „wir wollen unser Teil fordern“ (ebd.), „wir wollen unser Teil verdienen“ (ebd.). Differenziert bittet Otto „alle gleichgesinnten Schriftstellerinnen und Schriftsteller“ (ebd.: 40) um Beiträge für die Frauen-Zeitung und lädt „alle Gesinnungsgleichen [...] zum recht zahlreichen Abonnement“ (ebd.) ein. Bereits anhand dieser Beispiele kann auf ein Nominationskonzept geschlossen werden, dessen sich nicht nur Otto bedient: Für diese Arbeit sind hierbei besonders die Personenbezeichnungen von Bedeutung – je nach Referenzgruppe werden etwa „alle Arbeiter“, „meine Schwestern“ oder „Schriftstellerinnen und Schriftsteller“ dezidiert angesprochen oder benannt –, daneben fällt die Verwendung von Pronomina wie wir oder unser auf, mit Hilfe derer Zugehörigkeiten hergestellt und manifestiert werden sollen und die darüber hinaus häufig appellierenden Charakter haben.[9] Ähnlich verfährt auch Clara Zetkin, „Führerin und maßgebliche Theoretikerin“ (Weiland: 290) der proletarischen Frauenbewegung, in ihren Reden und Schriften:
[...]
[1] Zu weiteren Ursprungsmöglichkeiten und der (Wörterbuch-) Geschichte des Begriffs ‚Feminismus’ vgl. auch Pusch, Luise F. (1982): „Feminismus und Frauenbewegung. Versuch einer Begriffsklärung“. In: Dies. (1984): Das Deutsche als Männersprache. Aufsätze und Glossen zur feministischen Linguistik. Frankfurt a. M.: Suhrkamp, S. 130 f.
[2] Vgl. hierzu die Aufsätze zum Thema „Geschlecht“ von Donna Haraway und Andrea Maihofer (in: Frigga Haug (Hrsg.) (2003): Historisch-kritisches Wörterbuch des Feminismus. Bd. 1. Hamburg: S. 408-422, 423-435). Die Trennung zwischen einem ‚biologischen’ Geschlecht (sex) und einem ‚sozialen’ und konstruierten (gender) ist nicht nur aufgrund ihrer Reproduktion des binären Natur/Kultur-Gegensatzes oder ihres Suggerierens eines jenseits von Konstruktion bestehenden Körpers umstritten. In jedem Falle eignet sich der Begriff gender jedoch, um auf eine generelle Konstruiertheit von Geschlecht und Geschlechterdifferenz hinzuweisen.
[3] Diese Annahme beruht auf der von Benjamin Lee Whorf formulierten These des sprachlichen Relativitätsprinzips: „Menschen, die Sprachen mit sehr verschiedenen Grammatiken benützen, werden durch diese Grammatiken zu typisch verschiedenen Beobachtungen äußerlich ähnlicher Beobachtungen geführt. Sie sind daher als Beobachter einander nicht äquivalent, sondern gelangen zu irgendwie ver-schiedenen Ansichten von der Welt.“ (zit. nach Gipper, Helmut (1972): Gibt es ein sprachliches Relativitätsprinzip? Untersuchungen zur Sapir-Whorf-Hypothese. Frankfurt a. M., S. 10) Gipper ersetzt den von Whorfschen Begriff ‚Grammatik’ durch „Ganzheit einer Sprache einschließlich der semantischen Strukturen“ (vgl. ebd.). Die Welt bzw. eine bestimmte Sicht derselben prägen demnach eine bestimmte Sprache auf bestimmte Weise, die ausgebildeten Sprachmittel wiederum prägen eine bestimmte Sicht-weise ihrer Sprecherinnen und Sprecher auf die Welt – das Bewusstsein bestimmt nicht nur einseitig die Sprache; letztere beeinflusst ihrerseits das Bewusstsein und somit auch das (sprachliche) Handeln.
[4] „Die gesellschaftliche Wirklichkeit manifestiert sich in Sprache, gleichzeitig wird sie aber überhaupt erst durch Sprache ermöglicht und hergestellt.“ (Girnth, Heiko (2002): Sprache und Sprachverwendung in der Politik. Tübingen: Niemeyer, S. 6) „[D]ie einer bestimmten gesellschaftlichen Gruppierung oder einer bestimmten Gesellschaftsordnung zugrundeliegenden Wertvorstellungen und Denkmuster“ (ebd.: 3) fasst Girnth unter den – wertneutralen – Begriff ‚Ideologie’.
[5] „Die Muttersprache steuert die kognitiven Funktionen wie Wahrnehmung, Bewertung von Sachverhalten, Gedächtnisspeicherung oder Problemlösung ihrer Sprecherinnen und Sprecher. Dies kann konkrete Auswirkungen haben, denn wahrscheinlich wird auch die gesellschaftliche Situation der Ge-schlechter durch die Art und Weise, wie Frauen in der jeweils zu betrachtenden Sprache vorkommen, mit beeinflußt.“ (Samel, Ingrid (2000): Einführung in die feministische Sprachwissenschaft Berlin: Erich Schmidt, S. 83)
[6] Vgl. in diesem Zusammenhang auch Fußnote 3, außerdem Fußnoten 4 und 5.
[7] Einen knappen Überblick über die „wichtigsten Zeitschriften der Frauenbewegung“ liefert Weiland, Daniela (1983): Geschichte der Frauenemanzipation in Deutschland und Österreich. Biographien – Programme – Organisationen. Düsseldorf: ECON, S. 99-104; vgl. auch folgendes zeitgeschichtliches Dokument, das auch im Hinblick auf die Sprachverwendung sicherlich eine reichhaltige Quelle darstellt: Otto, Louise (1876): Frauenleben im deutschen Reich. Erinnerungen aus der Vergangenheit mit Hinweis auf Gegenwart und Zukunft. Leipzig: Moritz Schäfer.
[8] Vollständig abgedruckt in: Menschik, Jutta (Hg.) (31980): Grundlagentexte zur Emanzipation der Frau. Köln: Pahl-Rugenstein, S. 25-28.
[9] Eine tiefer gehende Untersuchung der ausgesuchten Beispiele anhand der von Girnth vorgeschlagenen Argumentationskategorien (Destination, Kausation, Konsekution, Fundation und Motivation, vgl. ders.: 87) wäre sicherlich aufschlussreich, ist aber im Rahmen dieser Arbeit leider nicht zu leisten.
- Arbeit zitieren
- Silvia Bannenberg (Autor:in), 2005, Von "Frauensprache", Emanzipation und Beidbenennung - Die Entwicklung feministischer Sprachkritik in der Bundesrepublik Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53821
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