Medienbegriff bei Matthias Vogel
Für die Definition des Medienbegriffs hält Vogel es für notwendig alle Verallgemeinerungen von Eigenschaften konkreter Medien Außeracht zu lassen und stattdessen einen allgemeinen Begriff der Medien finden, sodass sich die spezifischen Eigenschaften der einzelnen Medien „durch weitere Bestimmung dieses allgemeinen Begriffs beschreiben lassen“, da bei allen vorangegangen Überlegungen zum Medienbegriff die Sprache als Kommunikationsmedium fungiert.
Vogel dagegen versucht die Medientheorie als eine selbstständige Theorie zu postulieren und dafür muss diese eine Form annehmen, in der „eine Entkoppelung des Verstehens von der Sprache“ möglich ist.
Yevgeniya Marmer
Medienbegriff bei Matthias Vogel
Für die Definition des Medienbegriffs hält Vogel es für notwendig alle Verallgemeinerungen von Eigenschaften konkreter Medien Außeracht zu lassen und stattdessen einen allgemeinen Begriff der Medien finden, sodass sich die spezifischen Eigenschaften der einzelnen Medien „durch weitere Bestimmung dieses allgemeinen Begriffs beschreiben lassen“, da bei allen vorangegangen Überlegungen zum Medienbegriff die Sprache als Kommunikationsmedium fungiert.
Vogel dagegen versucht die Medientheorie als eine selbstständige Theorie zu postulieren und dafür muss diese eine Form annehmen, in der „eine Entkoppelung des Verstehens von der Sprache“ möglich ist.
Vogels Ziel ist es eine medientheoretische Begrifflichkeit zu entwickeln, die den Zusammenhang zwischen der Möglichkeit, „soziale Prozesse vor dem Hintergrund medialer Handlungsmöglichkeiten“ und der Auszeichnung dieser Handlungsspielräume zu verstehen.
Dazu stellt Vogel im ersten Schritt die folgende These auf: „Jedes Medium stellt eine spezifische Menge von Verhaltensmöglichkeiten dar, die sich Handelnden bieten“.
Das bedeutet, dass das Medienkonzept dabei hilft soziale Interaktionsprozesse oder Verstehensprozesse zu begreifen und der Medienbegriff so erlaubt Arten von interaktivem Verhalten als Arten von interaktivem Handeln zu verstehen.
Um seine Medientheorie entwickeln zu können, nimmt Vogel drei Schritte vor:
(1) Konfrontation von „sprachfähigen Interpreten mit nichtsprachlichen Äußerungen sprachfähiger Produzenten“ im „Kontext der Kommunikation auf der Ebene ästhetischer Erfahrung“. Hierbei ist es wichtig zu beachten, dass das Auffassen und „Verstehen von Kunstwerken nichtsprachlicher Äußerungen“ als ein exemplarischer Fall betrachtet werden kann, wobei sowohl Interpret als auch Interpretand über eine natürliche Sprache verfügen. Vogels Analyse hat folgendes Ziel: Aufzeigen, dass Medien meistens eine unartikulierte Rolle sowohl in der Produktion als auch bei der Interpretation haben.
(2) Lockerung des ersten Szenarios mit der Annahme einer „Situation, in der nicht klar ist, ob die Interpretanden überhaupt eine Sprache sprechen“. Es wird hierbei nicht nur vorausgesetzt, dass die Interpretanden bei der Kommunikation keine sprachlichen Äußerungen benutzen, sondern, dass sie überhaupt über keine Sprache verfügen. Diese Untersuchung hat folgendes Ziel: Präzision des Medienbegriffs in der Situation einer „begrifflichen Rekonstruktion der Interpretation von nicht sprachfähigen Wesen durch sprachfähige Interpreten“.
(3) Untersuchung der Interaktion von Wesen, die überhaupt über die Fähigkeit nicht verfügen auf sprachlicher Ebene zu kommunizieren. Ziel dieser Untersuchung ist herauszufinden, ob es sich mit Mitteln der Medientheorie auf einer Ebene subsprachlicher Kommunikation kommunizieren lässt.
Vogel versucht nicht den Medienbegriff im sozialen Kontext zu betrachten, indem die Sprache als Medium fungiert und welche den sozialen Handelnden dabei hilft sich zu verständigen, z.B. Dingen Benennungen zu geben und so Medien zu institutionalisieren, sondern im Gegenteil will Vogel demonstrieren, dass Medien als Mengen von Verhaltensmöglichkeiten gesehen werden können, die nicht von der Sprache abhängig sein müssen.
Literatur:
Vogel, Matthias:Medien der Vernunft. Eine Theorie des Geistes und der Rationalität auf Grundlage einer Theorie der Medien.Erste Auflage 2001. Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main.
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- Yevgeniya Marmer (Author), 2009, Die Realität der Massenmedien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/540942