Mit der „Historia regum Britanniae“ erweist Geoffrey von Monmouth (Galfridus Monemutensis) einer Ära der britischen Geschichte Reverenz, die von der modernen Forschung, wohl nicht zu Unrecht, mit dem Prädikat ,,Dark Ages" belegt wird. Gemeint ist der Zeitraum zwischen dem Verfall römischer Macht in der ehemaligen Provinz Britannia im 4. Jahrhundert und der Etablierung der angelsächsischen Königreiche im 6./7. Jahrhundert. Es lässt sich kaum etwas Konkretes über diese Jahre sagen, denn bis zu diesem Zeitpunkt war die Geschichte Britanniens von den Römern in Dokumenten festgehalten worden. Die zu dieser Zeit dort lebenden Heiden hielten ihre Bräuche und Rituale nicht in schriftlicher Form fest. Eine Symbiose aus Sagen, Mythen und Realität wurde über Generationen hinweg mündlich weitergegeben. Die Verlegenheit, in der sich die Historiographie befindet, wenn es gilt, ein möglichst präzises Bild jener Epoche zu zeichnen, wird bei der Lektüre einschlägiger Darstellungen zu dieser Zeit deutlich. Es entsteht tatsächlich der Eindruck eines düsteren Zeitalters, geprägt vom Abwehrkampf der Kelten gegen Angeln, Sachsen, Scoten und Pikten, einhergehend mit der Zerstörung urbaner und agrarischer Strukturen, dem Rückzug des Christentums und der Flucht ganzer Bevölkerungsteile auf das Festland. Dem steht ein ,,Bestseller" des Mittelalters gegenüber, Geoffrey von Monmouths „Historia regum Britanniae“. Der Gelehrte des 12. Jahrhunderts schildert die Geschichte der britischen Könige als ein grandioses Epos. Die Vitalität der Arthurlegende zeigt sich bis heute in populären Bearbeitungen in Film und Literatur, aber auch in Publikationen wissenschaftlichen und halbwissenschaftlichen Charakters. Geoffrey steht nicht am unmittelbaren Anfang dieser Tradition, doch die „Historia regum Britanniae“ machte die Gestalt Arthurs greifbar, legte den Grundstein für einen der großen Mythen des Abendlandes. Im Folgenden soll weniger der historische Wahrheitsgehalt als vielmehr die Konstruktion dieses ,,Mythos" analysiert werden. Diese Konstruktion wird darauf folgend mit dem Film „ King Arthur“, welcher diesen Mythos Jahrhunderte später thematisiert, verglichen. Wichtig dabei ist es, die Ansätze, die den Keim späterer Traditionen bereits in sich trugen. So entwickelt sich Arthur sehr schnell von einer (pseudo-) historischen, räumlich und zeitlich relativ klar definierten Figur zu einer enthistorisierten Gestalt, die im Mittelpunkt eines universellen mythologischen Systems steht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der inhaltliche Vergleich der „Historia regum Britanniae“ und dem Film „King Arthur“
- Die Zusammenfassung von „Historia regum Britanniae“
- Die Zusammenfassung des Films „King Arthur“
- Der Vergleich von „King Arthur“ und Geoffreys „Historia regum Britanniae“
- Die Einordnung des Films „King Arthur“ in den Primärtext
- Die Rollencharakterisierung von Arthur
- Charakterisierung von Geoffreys Arthur
- Die Darstellung von Arthur im Film
- Der Vergleich der Arthur- Darstellungen
- Die Rollencharakterisierung von Guinevere
- Charakterisierung von Geoffreys Guinevere
- Die Darstellung von Guinevere im Film
- Der Vergleich der Guinevere- Darstellungen
- Die Rollencharakterisierung von Merlin
- Charakterisierung von Geoffreys Merlin
- Die Darstellung von Merlin im Film
- Der Vergleich der Merlin- Darstellungen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Konstruktion des Mythos von König Artus in Geoffrey von Monmouths „Historia regum Britanniae“ und vergleicht diese mit der filmischen Adaption „King Arthur“.
- Die Entwicklung der Figur von Arthur von einer (pseudo-)historischen Figur zu einer mythologischen Gestalt.
- Der Vergleich der Charakterisierung von Arthur, Guinevere und Merlin in beiden Werken.
- Die Einordnung des Films „King Arthur“ in den Kontext der „Historia regum Britanniae“.
- Die Analyse des historischen und mythischen Hintergrunds der „Historia regum Britanniae“.
- Die Bedeutung der Arthurlegende für die britische Geschichte und Kultur.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der „Historia regum Britanniae“ ein, beleuchtet die Bedeutung der Arbeit für die Entwicklung der Arthurlegende und erklärt die Zielsetzung des Vergleichs mit dem Film „King Arthur“.
Das zweite Kapitel analysiert den Inhalt der „Historia regum Britanniae“, wobei ein Schwerpunkt auf den Aspekten liegt, die für den Vergleich mit „King Arthur“ relevant sind.
Im dritten Kapitel wird der Film „King Arthur“ zusammengefasst und anschließend mit der „Historia regum Britanniae“ verglichen. Dabei wird die Einordnung des Films in den Primärtext, die Charakterisierung der Figuren und die Unterschiede in der Darstellung der Geschichte untersucht.
Das Kapitel über die Rollencharakterisierung von Arthur, Guinevere und Merlin widmet sich dem Vergleich der Figuren in beiden Werken, um die Unterschiede und Gemeinsamkeiten ihrer Darstellung zu beleuchten.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind: „Historia regum Britanniae“, Geoffrey von Monmouth, König Artus, „King Arthur“, Mythos, Geschichte, Literatur, Film, Charakterisierung, Vergleich.
- Arbeit zitieren
- Zahra Botorabi (Autor:in), 2005, König Artus: Der Vergleich von Geoffrey von Monmouths "Historia regum Britanniae" und dem Film "King Arthur", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55068