Ziel ist es, die Doktrinen und Strategien näher zu beleuchten, auf deren Basis die Präsidenten Harry S. Truman, Dwight D. Eisenhower, John F. Kennedy und Lyndon B. Johnson in den 1950er und 1960er Jahren ihre Entscheidungen in Bezug auf Vietnam trafen. Zunächst werden zu diesem Zweck die Wurzeln des Engagements in der Zeit Trumans vorgestellt, aus denen sich die für Vietnam bestimmende Domino-Theorie entwickelte, die in Kapitel 2 untersucht werden soll. Im darauf folgenden Abschnitt gilt die Aufmerksamkeit der Frage, inwieweit Sorgen um die amerikanische Glaubwürdigkeit in der Welt die Entscheidungen der politischen Akteure beeinflussten. Ein weiterer Schwerpunkt wird zugleich auf die militärische Strategie der „flexiblen Antwort" und der Anti-Guerilla-Taktik „counterinsurgency" gelegt, die die USA als Antwort auf die nationalen Befreiungskriege zu Beginn der 1960er Jahre konzipierten und in Vietnam austesten wollten. Ebenso angesprochen werden sollen schließlich der Idealismus und der Antikommunismus als maßgebende handlungsbestimmende Weltbilder. Eine Zusammenfassung soll die Arbeit dann beschließen.
Die Quellenlage zu dem Thema dieser Darstellung ist aufgrund der so genannten „Pentagon Papers" ungewöhnlich gut. Diese streng geheimen Unterlagen, die 1971 der „New York Times" zugespielt wurden, waren 1967 auf Wunsch des damaligen Verteidigungsministers Robert S. McNamara erarbeitet worden und dokumentieren ausführlich die Geschichte des amerikanischen Engagements in Vietnam. Gesamtdarstellungen zum Vietnamkrieg sind in beträchtlicher Anzahl erschienen. Unter den Historikern sind dabei insbesondere George C. Herring und Gary R. Hess als bedeutende Instanzen zu nennen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Hauptteil
- 1. Eindämmung
- 2. Domino-Theorie
- 3. Glaubwürdigkeit
- 4. "Flexible Antwort" und "counterinsurgency"
- 5. Idealismus
- III. Zusammenfassung
- IV. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Antriebsfaktoren der amerikanischen Vietnampolitik in den 1950er und 1960er Jahren. Sie beleuchtet die Doktrinen und Strategien, die die Präsidenten Truman, Eisenhower, Kennedy und Johnson bei ihren Entscheidungen in Bezug auf Vietnam zugrunde lagen. Eine kritische Auseinandersetzung mit den Beweggründen wird aus Gründen des Umfangs ausgespart.
- Die Containment-Politik und ihre Rolle im Vietnamkrieg
- Die Domino-Theorie und ihre Bedeutung für die amerikanische Entscheidungsfindung
- Der Einfluss der Sorge um die amerikanische Glaubwürdigkeit auf die Politik
- Die militärische Strategie der „flexiblen Antwort“ und „counterinsurgency“
- Der Einfluss von Idealismus und Antikommunismus auf die amerikanische Außenpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Beginn des amerikanischen militärischen Engagements in Vietnam nach dem Vorfall im Golf von Tonking im August 1964 und die anschließende „Tonking Gulf Resolution“. Die Arbeit fokussiert sich auf die Analyse der Antriebsfaktoren der amerikanischen Vietnampolitik und kündigt die methodische Vorgehensweise an, die sich auf die Untersuchung der zugrundeliegenden Doktrinen und Strategien konzentriert. Die Bedeutung der „Pentagon Papers“ als wichtige Quelle wird hervorgehoben.
II. Hauptteil 1. Eindämmung: Dieses Kapitel befasst sich mit den Wurzeln des amerikanischen Engagements in Vietnam, beginnend mit der Truman-Doktrin von 1947. Die Containment-Politik als Strategie zur Eindämmung des Kommunismus wird erläutert. Das Kapitel verdeutlicht, wie die amerikanische Interpretation der Truman-Doktrin, die Verteidigung der Freiheit weltweit umfasste, zum Engagement in Vietnam führte, ausgelöst durch die nordkoreanische Invasion Südkoreas und die Interpretation als kommunistische globale Expansionspolitik. Die finanzielle Unterstützung der französischen Kolonialherren im Kampf gegen die Viet Minh wird als direkte Folge dieser Interpretation dargestellt.
II. Hauptteil 2. Domino-Theorie: Das Kapitel behandelt die Domino-Theorie, die besagt, dass der Fall eines Landes in den Kommunismus weitere Folgefälle in benachbarten Ländern nach sich ziehen würde. Die Aussage Eisenhowers wird als öffentliche Manifestation einer bereits länger bestehenden politischen Betrachtungsweise innerhalb der Regierung dargestellt. Das Kapitel beleuchtet frühere Dokumente des National Security Council (NSC), welche die Bedeutung Indochinas für die Stabilität Ostasiens betonen und die Domino-Theorie bereits vor Eisenhowers Äußerung formulieren. Die Einschätzungen des NSC werden in chronologischer Reihenfolge präsentiert, um die Entwicklung der Theorie zu veranschaulichen.
Schlüsselwörter
Vietnamkrieg, US-Außenpolitik, Containment-Politik, Domino-Theorie, Glaubwürdigkeit, Flexible Antwort, Counterinsurgency, Idealismus, Antikommunismus, Pentagon Papers, Truman-Doktrin.
Häufig gestellte Fragen zum Dokument: Amerikanische Vietnampolitik der 1950er und 1960er Jahre
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Das Dokument bietet eine umfassende Übersicht über die amerikanische Vietnampolitik in den 1950er und 1960er Jahren. Es enthält ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Zielsetzung und der behandelten Themen, Kapitelzusammenfassungen und ein Stichwortverzeichnis. Der Fokus liegt auf der Analyse der Antriebsfaktoren der amerikanischen Politik, indem die zugrundeliegenden Doktrinen und Strategien untersucht werden.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt zentrale Aspekte der amerikanischen Vietnampolitik, darunter die Containment-Politik, die Domino-Theorie, die Bedeutung der amerikanischen Glaubwürdigkeit, die militärische Strategie der „flexiblen Antwort“ und „Counterinsurgency“, sowie den Einfluss von Idealismus und Antikommunismus. Die Rolle wichtiger Persönlichkeiten wie Truman, Eisenhower, Kennedy und Johnson wird ebenfalls beleuchtet.
Welche Kapitel umfasst das Dokument?
Das Dokument ist in vier Hauptkapitel gegliedert: Eine Einleitung, einen Hauptteil (mit Unterkapiteln zu Eindämmung, Domino-Theorie, Glaubwürdigkeit, „Flexible Antwort“ und „Counterinsurgency“, sowie Idealismus), eine Zusammenfassung und ein Literaturverzeichnis (letzteres ist im bereitgestellten Auszug nicht enthalten).
Was ist die Zielsetzung des Dokuments?
Die Arbeit untersucht die Antriebsfaktoren der amerikanischen Vietnampolitik in den 1950er und 1960er Jahren und beleuchtet die Doktrinen und Strategien, die den Entscheidungen der US-Präsidenten zugrunde lagen. Eine kritische Auseinandersetzung mit den Beweggründen wird aus Gründen des Umfangs ausgespart.
Welche Rolle spielt die Containment-Politik?
Die Containment-Politik, beginnend mit der Truman-Doktrin von 1947, wird als zentrale Strategie zur Eindämmung des Kommunismus dargestellt. Ihre amerikanische Interpretation, die die Verteidigung der Freiheit weltweit umfasste, führte zum Engagement in Vietnam, insbesondere nach der nordkoreanischen Invasion Südkoreas.
Welche Bedeutung hat die Domino-Theorie?
Die Domino-Theorie, die besagt, dass der Fall eines Landes in den Kommunismus weitere Folgefälle nach sich ziehen würde, wird als wichtiger Faktor für die amerikanische Entscheidungsfindung dargestellt. Das Dokument analysiert die Entwicklung dieser Theorie anhand von Dokumenten des National Security Council (NSC).
Welche Quellen werden verwendet?
Die "Pentagon Papers" werden als wichtige Quelle hervorgehoben. Weitere Quellen sind implizit durch die Erwähnung von Dokumenten des National Security Council (NSC) und die Bezugnahme auf die Truman-Doktrin gegeben. Ein explizites Literaturverzeichnis ist im Auszug nicht enthalten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Vietnamkrieg, US-Außenpolitik, Containment-Politik, Domino-Theorie, Glaubwürdigkeit, Flexible Antwort, Counterinsurgency, Idealismus, Antikommunismus, Pentagon Papers, Truman-Doktrin.
- Arbeit zitieren
- Claudia Wößner (Autor:in), 2005, Warum engagierten sich die USA in Vietnam?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55198