Es gibt Worte, die für ein empfindliches Lebensgefühl den Staub des Antiquierten an sich haben, obgleich sie keineswegs alt, vielleicht gar höchst modisch sind.
Wenn es wahr ist, daß unsere Generation sich anschickt, die schwebende Grenze zu überschreiten,
die das Ende der Neuzeit bezeichnet,
dann liegt der Staub des Antiquierten wohl vor allem auf Begriffen,
die noch vor dieser Grenze geprägt wurden.
Eines dieser Worte heißt:
Psychoanalyse.
Eine eigenartige Methode der psychologischen Untersuchung und Forschung ist die Psychoanalyse.
Sie ist allerdings keine Forschungsmethode allein, sondern eher ein Heilmittel. Die Psychoanalyse an sich ist wohl die aufwendigste Form von psychodynamischer Be-handlung.
Sie stellt auch die höchsten Ansprüche an die emotionale Belastbarkeit des Patienten, seine Zeit und gewöhnlich auch seine finanziellen Mittel.
Aus diesen Gründen ist sie in den USA, aber auch bei uns in Deutschland die am wenigsten gebräuchliche Form tiefenpsychologischer Behandlung.
Da sie jedoch die Vorläuferin aller Therapien in dieser Kategorie ist, gilt ihr dennoch die größte Aufmerksamkeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschichte
- Ziel der Psychoanalyse
- Die fünf Grundregeln der Psychoanalyse
- Therapeutische Neutralität
- Freie Assoziation
- Deutung
- Übertragungsreaktion
- Durcharbeitung
- Musterfall der Psychoanalyse
- Literaturverzeichnis und Bildernachweis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit bietet einen umfassenden Einblick in die Psychoanalyse, eine einflussreiche Methode der psychologischen Untersuchung und Behandlung. Sie beleuchtet die Geschichte der Psychoanalyse, ihre Ziele und die fünf Grundregeln, die ihre Praxis bestimmen. Der Text erforscht die therapeutische Neutralität, die freie Assoziation, die Deutung, die Übertragungsreaktion und die Durcharbeitung als Kernprinzipien der Psychoanalyse. Darüber hinaus wird ein Musterfall der Psychoanalyse anhand der Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken von Daniel Paul Schreber vorgestellt.
- Die Geschichte und Entwicklung der Psychoanalyse
- Die Ziele und Techniken der Psychoanalyse
- Die fünf Grundregeln der Psychoanalyse
- Der Einfluss der Psychoanalyse auf das abendländische Denken
- Die Anwendung der Psychoanalyse in verschiedenen Disziplinen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Psychoanalyse ein und hebt ihre Bedeutung als eine eigenartige Methode der psychologischen Untersuchung und Forschung hervor. Sie stellt die Psychoanalyse als ein Heilmittel dar, das eine tiefgreifende Charakter- und Verhaltensänderung bewirken kann. Die Einleitung betont auch die hohen Ansprüche, die die Psychoanalyse an den Patienten stellt, und erklärt, warum sie trotz ihrer Vorreiterrolle in der tiefenpsychologischen Behandlung die am wenigsten gebräuchliche Form ist.
Das Kapitel über die Geschichte der Psychoanalyse beleuchtet die Anfänge der Psychoanalyse mit Sigmund Freud, dem Wiener Neurologen, der Ende des 19. Jahrhunderts begann, seine Patienten mit dieser Methode zu behandeln. Es wird betont, dass die Psychoanalyse seit Freuds Zeiten eine stetige Weiterentwicklung erfahren hat und heute eine anspruchsvolle, intellektuelle und psychotherapeutische Therapieschule darstellt. Die Psychoanalyse hat in den letzten 80 Jahren das gesamte abendländische Denken beeinflusst und findet Anwendung in verschiedenen Disziplinen.
Das Kapitel über das Ziel der Psychoanalyse beschreibt die umfassenden und ehrgeizigen Ziele dieser Therapieform. Sie strebt nicht nur nach der Lösung aktueller Probleme, sondern versucht, die gesamte Persönlichkeit des Patienten zu ergründen und tiefgreifende Veränderungen zu bewirken. Die Psychoanalyse bedient sich spezifischer Techniken, um dem Patienten zu ermöglichen, sich Kindheitserlebnisse und Phantasien ins Gedächtnis zurückzurufen und die Konflikte zu bewusst zu machen, die sein gegenwärtiges Verhalten beeinflussen. Die Psychoanalyse wird als ein langer und langsamer Prozess zunehmender Einsicht dargestellt, der zu größerer Selbsterkenntnis, Reife und emotionalem Wachstum führt.
Das Kapitel über die fünf Grundregeln der Psychoanalyse erläutert die therapeutische Haltung des Psychoanalytikers, die durch Neutralität, Anonymität und Abstinenz geprägt ist. Es wird betont, dass der Psychoanalytiker keine Ratschläge gibt und sich nicht in die Entscheidungen des Patienten einmischt. Die freie Assoziation wird als ein Verfahren beschrieben, bei dem der Patient ohne Zensur und Kontrolle alles aussprechen soll, was ihm durch den Sinn geht. Die Deutung als hermeneutisches Verfahren dient dazu, verlorengegangene Sinnzusammenhänge aufzudecken und zu verknüpfen. Die Übertragungsreaktion wird als ein normaler Vorgang in allen Bereichen des Lebens dargestellt, bei dem unbewusst kindliche Beziehungsmuster wiederholt werden. Die Durcharbeitung schließlich ist der Prozess, in dem der Patient die Übertragung auf einem „geteilten Bildschirm" erlebt und lernt, die verdrängten Hoffnungen und Schmerzen seiner Kindheit zu akzeptieren und zu verändern.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Psychoanalyse, Sigmund Freud, Geschichte der Psychoanalyse, Ziel der Psychoanalyse, therapeutische Neutralität, freie Assoziation, Deutung, Übertragungsreaktion, Durcharbeitung, Musterfall der Psychoanalyse, Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken, Daniel Paul Schreber.
- Quote paper
- Axel R. Langner (Author), 2000, Psychoanalyse - Ein kurzer Überblick, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55469
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