Investmentfonds. Eine vergleichende Analyse


Hausarbeit, 2005

24 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Theoretische Grundlagen
2.1 Funktionsweise von Investmentfonds
2.2 Regulatorischer Rahmen
2.3 Arten von Investmentfonds
2.3.1 Aktienfonds
2.3.2 Rentenfonds
2.4 Ziele der Investmentfondsanleger
2.5 Vorteile von Investmentfonds
2.6 Nachteile von Investmentfonds

3. Vergleichende Analyse
3.1 Vergleichskriterium Renditeaussicht
3.2 Vergleichskriterium Risikoneigung
3.3 Vergleichskriterium Steuerbelastung
3.4 Vergleichskriterium Kostenfaktoren

4. Zusammenfassung

5. Abkürzungsverzeichnis

6. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Investmentfonds setzen sich als Geldanlage immer mehr durch. In den Vereinigten Staaten und in Großbritannien sind etwa Aktienfonds für die Altersvorsorge längst selbstverständlich. Für die deutschen Anleger galt das bisher weniger, da für sie in Bezug auf die Rente die Sicherheit der Anlage am wichtigsten war und Aktienfonds dabei durch das Raster fielen. Eine kontinuierliche Aufklärung über die Chancen und Risiken von Investmentfonds führt jedoch dazu, dass sich auch die Anleger in Deutschland dieser Anlagemöglichkeit allmählich öffnen. In der Tat gibt es für jedes Anlageziel den passenden Investmentfonds. Gerade für die zunehmend wichtiger werdende private Vorsorge bieten sich Aktienfonds an, da sie vor allem über einen langen Zeitraum ihre Stärken sehr gut ausspielen können.

Obwohl in Deutschland auch Immobilien-, Geldmarkt- und Hedgefonds zum Vertrieb zugelassenen sind, widmet sich der Autor der Hausarbeit ausschließlich den Aktien- und Rentenfonds. Diese haben sich in der Vergangenheit bewährt, darüber hinaus eignen sie sich für die meisten Anlageziele. Alle genannten Fonds gehören zur Gruppe der Publikumsfonds, d. h. sie stehen allen Anlegern offen. Die Spezialfonds und geschlossenen Fonds, die nur bestimmten Investoren zugänglich sind, werden angesichts des erheblichen Umfangs nicht erörtert.

Im Kern werden Aktien- und Rentenfonds einer stets aus Anlegersicht vergleichenden Analyse bezüglich Renditeaussicht, Risikoneigung, Steuerbelastung und Kostenfaktoren unterzogen. Dazu wird zunächst die Funktionsweise von Investmentfonds skizziert, bevor der Verfasser sowohl Aktien- wie auch Rentenfonds kurz beschreibt sowie die wichtigsten Vor- und Nachteile dieser Fondstypen aufzeigt. Daneben werden die grundlegenden Anlageziele aus Sicht der privaten Investoren dargestellt, da sie entscheidend für die Rendite bzw. das Risiko sind. Die anschließende Analyse vergleicht die Aktien- und Rentenfonds nach den oben genannten Aspekten. Dabei geht der Autor auch auf einzelne Ausprägungen dieser Fondstypen ein. Mit einer Zusammenfassung schließt die Hausarbeit ab.

2. Theoretische Grundlagen

2.1 Funktionsweise von Investmentfonds

Investmentfonds werden von Kapitalanlagegesellschaften (auch Fonds- oder Investmentgesellschaften genannt) aufgelegt. Um an der Vermögensanlage mit Fonds zu partizipieren, überweisen viele Anleger ihre Gelder der KAG, deren Fondsmanager von den zugeführten Einlagen Wertpapiere kauft.[1] Diese Fondsmanager werden von Analysten unterstützt, die in regelmäßigen Abständen ausgewählte Unternehmen besuchen und detaillierte Auskünfte über die aktuelle Lage und weitere Entwicklung der betreffenden Gesellschaft mit dem Management einholen. Die Berichte der Analysten bilden die Grundlage für die Entscheidung der Fondsmanager, welche Werte neu in den Fonds aufgenommen werden bzw. welche Werte aus dem Fonds herausgenommen werden. Grundprinzip von Investmentfonds ist die einfache Möglichkeit zur Risikostreuung, die auch mit dem Fachbegriff Diversifikation bezeichnet wird. Mit der Einlage vieler Anleger werden hohe Beträge eingesammelt. Der Fondsmanager kann damit in viele unterschiedliche Wertpapiere investieren und so das Kursrisiko vermindern, denn jedes einzelne Wertpapier birgt neben der Chance auf Gewinn auch die Gefahr eines Verlustes.[2]

An dieser Vermögensverwaltung können sich die Investoren in der Regel ab einer Einmalanlage von 500 Euro beteiligen. Regelmäßige Einzahlungen sind bei den meisten Fonds von 50 Euro an möglich. Mit der Einzahlung in einen Investmentfonds erwerben die Anleger an diesem Fonds Anteile in Form von Anteilscheinen bzw. Investmentzertifikaten. Der Wert eines Fondsanteils bemisst sich nach der Summe sämtlicher Vermögenswerte eines Fonds (so genannter Inventarwert), dividiert durch die Anzahl der ausgegebenen Fondsanteile.[3]

2.2 Regulatorischer Rahmen

Die rechtlichen Grundlagen für den Umgang mit Investmentfonds werden in Deutschland durch das InvG bzw. das InvStG gelegt.[4] Sie regeln die Organisation, die Aufsicht, den Vertrieb sowie die steuerlichen Rahmenbedingungen von Fondsgesellschaften. Hierbei klären sie auch den Begriff des Fonds und beschreiben die Aufgabenverteilung im Investment-Dreieck zwischen Investoren, Depotbank und Fondsmanager.[5]

Das InvG dient darüber hinaus der Fortentwicklung des Investmentstandortes Deutschland. Dieser steht in intensivem Wettbewerb mit anderen europäischen Finanzplätzen. Die rechtlichen Rahmenbedingungen von Staaten wie Luxemburg, Irland und Großbritannien hielten die KAG vielfach für attraktiver als die nationalen Richtlinien, was dazu führte, dass Investmentfonds zunehmend im Ausland aufgelegt wurden.[6] Mit der Inkraftsetzung des InvG wurden die unterschiedlichen Rahmenbedingungen für die Fondsgesellschaften auf europäischer Ebene beseitigt bzw. aneinander angepasst.[7] [8]

Das Kapital der Anleger (auch Sondervermögen genannt) ist gesetzlich geschützt, eine Veruntreuung faktisch ausgeschlossen. KAG, die ihre Fonds in Deutschland vertreiben wollen, unterliegen strengen gesetzlichen Bestimmungen, die im InvG festgelegt sind. Diese betreffen unter anderem das oben erwähnte Prinzip der Risikostreuung. Für jede Investition in ein einzelnes Wertpapier besteht die Möglichkeit eines Totalverlustes. Daher muss ein Fondsvermögen grundsätzlich auf mindestens 16 verschiedene Werte gestreut sein.[9] Durch diese Risikostreuung besteht die Gefahr eines Totalverlustes (aller Wertpapier) allein theoretisch, aber nicht praktisch. Darüber hinaus ist die KAG verpflichtet, die Fondsanteile ihrer Anleger jederzeit zum jeweils aktuellen Anteilswert zurückzunehmen und den Gegenwert in bar auszuzahlen. Das InvG schreibt weiter zwingend vor, dass die Fondsgesellschaften das Kapital der Anleger getrennt von ihrem eigenen Vermögen zu halten haben. Selbst im Falle eines Konkurses einer KAG bleiben die verwalteten Fonds unberührt. Das Fondsvermögen gehört allein den Anlegern und ist gesetzlich vor dem Zugriff anderer geschützt.[10] Im KWG ist festgelegt, dass das Investmentgeschäft ein Bankgeschäft darstellt. KAG unterliegen damit den gleichen gesetzlichen Bestimmungen wie die deutschen Banken. Sie gelten als Spezialinstitute, weil sie ausschließlich das Fondsgeschäft betreiben. In Deutschland unterliegen sämtliche Fondsgesellschaften der Aufsicht der BaFin.[11] Daneben unterliegen die Investmentfonds ihren eigenen Anlagegrundsätzen, die in einer Satzung festgelegt und jedem Anleger zur Einsicht offen gelegt werden müssen.[12]

2.3 Arten von Investmentfonds

2.3.1 Aktienfonds

Aktienfonds halten Aktien einer großen Zahl von Unternehmen. In der Praxis enthält das Sondervermögen dieser Fondsart sehr oft 100 oder mehr verschiedene Aktien. Mit dem Kauf von Aktienfonds verteilen die Anleger ihr eingezahltes Geld so auf viele Unternehmen und partizipieren an der Performance der Aktien. Da der Wert eines Unternehmens an den Börsen nicht jeden Tag gleich hoch eingeschätzt wird, schwanken mit der Einschätzung des Unternehmens auch die Kurse seiner Aktien – und somit auch die Kurse eines Aktienfonds, der die Aktien des Unternehmens hält. Die Schwankung um den Mittelwert wird auch als Volatilität bezeichnet und stellt das Risiko dieser Vermögensanlage dar.

In den Aktienfonds sind neben Aktien aber auch andere Geldanlagen enthalten, wofür es vor allem zwei Gründe gibt. Das InvG sieht vor, dass Fondsanleger jederzeit durch die Anteilsrückgabe über ihr eingezahltes Kapital verfügen können. Um dies permanent zu gewährleisten, ohne sofort Aktien verkaufen zu müssen, sind die Aktienfonds gezwungen, auch Barmittel und kurzfristige Geldanlagen, die so genannte Barreserve, vorzuhalten.[13] Um Wertentwicklungen abzusichern bzw. Kursrückgänge abzufedern, halten viele Aktienfonds zudem auch Optionen und andere Derivate in ihren Depots.

Ursprünglich legten Aktienfonds ihr Sondervermögen weltweit an. Hier gibt es keine Beschränkungen hinsichtlich der Branchen und Länder, in die das Kapital der Anleger angelegt wird. Inzwischen existiert jedoch eine Vielzahl von Fonds auf dem Markt, die nur Aktien bestimmter Regionen[14] oder Länder kaufen. Weitere wichtige Unterkategorien stellen Branchen-[15], Nebenwerte-[16] oder Ökofonds[17] dar.[18] Das Kennzeichen der Aktienfonds ist die hohe Renditeaussicht, die aber generell mit einer hohen Risikoneigung einhergeht.[19]

2.3.2 Rentenfonds

Bei Rentenfonds wird das Vermögen überwiegend in verzinsliche Wertpapiere – auch Anleihen, Renten oder Bonds genannt – investiert. Bei solchen Papieren leiht der Anleger dem Emittent einer Anleihe für einen bestimmten Zeitraum einen bestimmten Geldbetrag. Dafür erhält er in der Regel jährliche Zinsen und am Ende der Laufzeit den Geldbetrag zurück. Emittenten können z. B. Staaten oder Unternehmen sein. Rentenfonds investieren nach dem Prinzip der Risikostreuung in ein ganzes Paket unterschiedlicher Anleihen, wobei in der Regel ein Anlageschwerpunkt und eine bestimmte Strukturierung des Fondsportfolios festgelegt sind. Charakteristisch für Rentenfonds ist die deutlich niedrigere Volatilität der darin enthaltenen Anleihen im Vergleich zu Aktienfonds.[20] Das Angebot an Rentenfonds hat sich in den vergangenen Jahren breit aufgefächert. Sowohl in Bezug auf die Laufzeiten als auch über die regionalen Schwerpunkte und die Bonität der Emittenten hat eine starke Ausdifferenzierung stattgefunden. Zunächst kann man Rentenfonds mit kürzer oder länger laufenden Anleihen unterscheiden. Zweites Differenzierungsmerkmal ist, ob auf Euro lautende (Euro-Rentenfonds) oder auf andere Währungen lautende Anleihen (Fremdwährungs-Rentenfonds) Anlageschwerpunkte sind. Auch mit Rentenfonds lässt sich wie bei Aktienfonds in Regionen oder speziellen Ländern Kapital anlegen. Drittes Merkmal ist die Zahlungsfähigkeit und –willigkeit des Schuldners, die versprochenen Zinsen und das geliehene Kapital zurückzahlen zu können. Diese Bonität wird von Rating-Agenturen[21] bewertet und in Kategorien bzw. Noten eingeteilt. Hierbei gilt im Grundsatz: je schlechter die Bonität des Emittenten, desto höher der Zinskupon einer Anleihe. Ein praxisnahes Beispiel ist die argentinische Staatsanleihe. Sie bietet zwar einen attraktiven Zinssatz von 15,5%, allerdings ist unsicher, ob der Anleger sein investiertes Kapital zurückbekommt.[22]

2.4 Ziele der Investmentfondsanleger

Die Chance auf hohe Renditen machte im Jahr 1999 neben der Direktanlage in Aktien auch Investmentfonds für viele Anleger interessant. Vor allem Aktienfonds, die Technologiewerte enthielten, konnten einen Wertzuwachs von bis zu 200% binnen Jahresfrist erzielen.[23] Speziell diesen risikoreichen Investmentfonds flossen 1999 im Zuge des Internet- und Technologiebooms allein in Deutschland fast 34 Milliarden Euro zu, was einer Steigerung von mehr als 100% im Vergleich zum Vorjahr entsprach.[24] Die massiven Kursverluste von teilweise über 90% in den darauf folgenden zwei Jahren zeigten aber vielen Anlegern, dass auch Investmentfonds trotz ihres Diversifikationsprinzips stark einbrechen können.[25] Bis dahin dienten besonders Aktienfonds für kurze Zeit als Spekulationsinstrumente, die mit einer Risikoabsicherung versehen waren. Und auch heute, nachdem dieser Börsencrash langsam in Vergessenheit gerät, werden Investmentfonds wieder dazu benutzt, um zu spekulieren. Dies lässt sich aus den Mittelzuflüssen ableiten, die insbesondere Aktienfonds mit den Anlageschwerpunkten Asien, Osteuropa oder Lateinamerika zu Gute kommen.[26]

Das eigentliche Ziel von Anlegern ist der langfristige Vermögensaufbau mit Investmentfonds. Mit einer Einmalanlage oder einem Sparplan kaufen inzwischen viele Anleger Fondsanteile, um Eigenkapital zu bilden, welches für den Kauf einer Immobilie oder anderer Vermögenswerte benutzt wird.[27]

Euro-Rentenfonds mit kurzer Laufzeit unterliegen kaum Wertschwankungen, bieten mit durchschnittlich 4% p. a. in den letzten fünf Jahren aber dennoch eine Verzinsung, die deutlich oberhalb des Sparbuch- bzw. sogar Tagesgeldniveaus liegt.[28] Diese Fonds werden von Investoren eingesetzt, um ihr vorhandenes Vermögen kurz- bis mittelfristig anzulegen.[29]

Durchgesetzt hat sich inzwischen vor allem die Altersvorsorge mit Fonds. Entscheidend war, dass bei vielen Banken und Sparkassen ein Prozess des Umdenkens einsetzte. Den Verantwortlichen war bewusst geworden, dass sich die Anleger auf Dauer nicht mit wenigen, schlecht verzinsten Bankprodukten abfinden würden, um damit die Lücke in der gesetzlichen Rentenversicherung auszugleichen. Überdies hat das gefallene Steuerprivileg für Lebensversicherungen Investmentfonds zur Altersvorsorge attraktiver gemacht.[30]

Die Fondsanleger benutzen Investmentfonds darüber hinaus für ihre Privatrente. Bei vielen Fonds besteht die Möglichkeit mittels Entnahmeplänen, sich regelmäßig einen festen Betrag auszahlen zu lassen. Das noch im Depot vorhandene Fondsvermögen nimmt weiterhin an der Wertentwicklung teil.[31]

Vermögende Anleger nutzen Investmentfonds außerdem, um ihre Geldanlage steuersparend zu gestalten. Kapitalerträge wie Zinsen oder Dividenden sind zwar zu versteuern, nicht jedoch Kurssteigerungen von Aktien und Anleihen, wenn zwischen Kauf und Verkauf der Investmentfonds mindestens zwölf Monate liegen.

2.5 Vorteile von Investmentfonds

Investmentfonds verbinden eine ganze Reihe von Vorteilen, die für die Wahl einer Geldanlage wichtig sind. Sie bieten eine professionelle Vermögensverwaltung für jeden Geldbeutel, die an klare gesetzliche Bestimmungen gebunden ist und kontrolliert wird.[32] Anleger können heute zwischen mehr als 6.500 Fonds in- und ausländischer Investmentgesellschaften wählen. Das ist für den Anleger ein Vorteil, denn die große Auswahl bedeutet auch, dass die Fondsgesellschaften untereinander in einem harten Wettbewerb hinsichtlich Management, Service und Kosten stehen.[33] Ein weiterer Vorteil ist, dass Anleger bereits mit kleinen Beträgen eine breite Streuung auf viele verschiedene Wertpapiere und Vermögensanlagen realisieren können (Diversifizierungseffekt). Investmentfonds verschafften Investoren überdies Zugang zu ganzen Branchen, Märkten oder Regionen, die mit der Direktanlage in Wertpapiere für den Einzelnen meist gar nicht möglich ist. Mit Fonds profitieren Kleinanleger somit von denselben Chancen wie große und institutionelle Investoren.[34] Anleger brauchen sich ferner nicht um die Analyse und Auswahl von Wertpapieren und die Beobachtung der Märkte kümmern, denn dies ist Aufgabe des Fondsmanagements. Wenn die Fondsverwalter ihre Aufgabe diszipliniert erfüllen, erzielen sie damit auf lange Sicht bessere Ergebnisse als ein unerfahrener Anleger mit anderen Anlageformen erreichen würde.[35] Steuerlich sind insbesondere Aktienfonds aufgrund der attraktiven Regelungen hinsichtlich der Spekulationsgewinne und halbierten Dividendenzahlungen vorteilhaft.

2.6 Nachteile von Investmentfonds

Grundsätzlich investieren Aktien- und Rentenfonds in Wertpapiere. Fonds minimieren zwar die Risiken dieser Wertpapiere durch Diversifikation, die systematischen Risiken ganzer Märkte oder Anlageklassen wie Konjunktur-, Inflations- oder Währungsrisiken sind jedoch zu jeder Zeit vorhanden.[36] Zudem ist der Vorteil der Fondsanlage in Deutschland, aus etwa 6.500 Investmentfonds auswählen zu können, gleichzeitig ein Nachteil, denn es fällt schwer, sich bei diesem Angebot zu orientieren und die qualitativ guten Fonds auszuwählen. Die Qualitätsunterschiede im Fondsmanagement sind auch bei Investmentfonds mit gleichem Anlageschwerpunkt extrem; Wertentwicklung und Schwankung der Anteilswerte können sehr weit auseinander liegen. Nur ein gutes Drittel aller Fonds übertrifft seinen jeweiligen Vergleichsindex und rechtfertigt damit das Geld für die Verwaltung des Vermögens.[37] Aufgrund der großen Anzahl von Investmentfonds bzw. einer schlechten Performance und daraus resultierender Mittelabflüsse kommt es immer wieder zu Fondsschließungen. Dies ist für den Anleger besonders problematisch, wenn sein Fonds zum Auflösungszeitpunkt nach einem Kursrückgang einen Verlust ausweist. Darüber hinaus sind die Kosten eines Investmentfonds wie Ausgabeaufschlag und Managementgebühr hoch.[38] Ferner ist besonders darauf hinzuweisen, dass die Rendite- und Risikomaße von Fonds (Rankingtabellen) immer vergangenheitsbezogen sind und mit solchen Kennziffern nicht auf die künftige Wertentwicklung geschlossen werden kann.[39] Dies gilt unisono für die nachfolgende vergleichende Analyse bezüglich Renditeaussicht und Risikoneigung.

[...]


[1] Aktien-, Renten-, Geldmarkt-, Immobilien- und Hedgefonds werden unter dem Oberbegriff Investmentfonds zusammengefasst.

[2] Vgl. dazu: Aehling, Investmentfonds, 2004, S. 1-2.

[3] Vgl. dazu: Verbraucher-Zentrale NRW (Hrsg.), Investmentfonds, 2000, S. 36.

[4] Das InvG wurde durch das Investmentmodernisierungsgesetz geschaffen und reformierte auf Initiative der Bundesregierung folgende bis dahin geltende Regelungen: - Gesetz über Kapitalanlagegesellschaften (KAGG) und - Auslandinvestment-Gesetz (AuslInvestmG). Diese gelten seit seinem Inkrafttreten am 01.01.2004 nicht mehr.

[5] Vgl. dazu: Achleitner, Handbuch Investment Banking, 1999, S. 653, vgl. dazu auch: O. V., Investmentgesetz , 2003, § 1 InvG ff.

[6] So gab es in Luxemburg keine Quellensteuer, später auch keine Zinsabschlagsteuer, außerdem waren die Anlagemöglichkeiten und –richtlinien im dortigen Investmentrecht großzügiger als in Deutschland gefasst. Nicht zuletzt arbeitete die dortige Zulassungsstelle für Investmentfonds schneller und unbürokratischer als hierzulande.

[7] Vgl. dazu: Wachtendorf, Kursbuch Investmentfonds, 2002, S. 36 ff.

[8] Für weitergehende Information sei auf die Informationsbroschüre des Bundesverbandes Investment und Asset Management eV (BVI) verwiesen, die die Statuierung des InvG analysiert und bewertet hat.

[9] Investmentfonds, die die Gelder der Anleger in Gebäude und Grundstücke investieren (offene Immobilienfonds), müssen das ihnen anvertraute Vermögen auf mindestens zehn Grundstücke streuen.

[10] Vgl. dazu: Aehling, Investmentfonds, 2004, S. 11 ff.

[11] Vgl. dazu: O. V., Kreditwesengesetz , 1998, § 1 (1) Nr. 7 KWG.

[12] Beispielsweise unter Zuhilfenahme eines Verkaufsprospektes. Der Verkaufsprospekt muss die für eine Anlageentscheidung erforderlichen Informationen enthalten (Kurzdarstellung des Sondervermögens, Anlageinformationen und wirtschaftliche Informationen sowie Angaben zum Erwerb und zur Veräußerung von Anteilen).

[13] Der Anteil der Barreserve am Sondervermögen schwankt von Fonds zu Fonds und im Zeitverlauf. Er liegt in der Regel unter 10%.

[14] Aktienfonds, die ausschließlich Aktien europäischer, asiatischer oder amerikanischer Unternehmen kaufen.

[15] Diese Investmentfonds investieren ausschließlich in bestimmte Branchen, z. B. in Technologie- Biotech- oder Rohstoffwerte.

[16] Aktienfonds, die Aktien von solchen Unternehmen kaufen, deren Marktkapitalisierung kleiner als z. B. 500 Millionen Euro ist.

[17] Diese Fonds kaufen nur Aktien von Unternehmen, die ökologisch denken und handeln. Was unter „ökologischem Handeln“ zu verstehen ist, bleibt häufig unklar. Große Ölkonzerne sind u. a. Hersteller von Solarzellen und gleichzeitig mitverantwortlich für den Treibhauseffekt. Eine Auswahl von nur ökologisch handelnden Firmen zu treffen, ist nach Ansicht Essers fast unmöglich.

[18] Vgl. dazu: Esser, Investmentfonds, 2001, S. 56 ff.

[19] Der Rendite- und Risikoaspekt von Aktienfonds wird in den Kapiteln 3.1 sowie 3.2 detailliert erläutert.

[20] Vgl. dazu: Achleitner, Handbuch Investment Banking, 1999, S. 659.

[21] Beispielsweise Standard & Poor's, Morningstar, Moody’s oder Feri Trust.

[22] Vgl. dazu: Aehling, Investmentfonds, 2004, S. 113 ff.

[23] Beispielsweise der zum damaligen Zeitpunkt sehr erfolgreiche Aktienfonds Henderson Technology, vgl. dazu auch: http://fonds.onvista.de (Hrsg.), Performancekennzahlen, 2005.

[24] Vgl. dazu: BVI (Hrsg.), Daten und Fakten zum Investmentmarkt 2004, S. 88.

[25] Als Beispiel dient der oben genannte Aktienfonds Henderson Technology, der sämtliche Gewinne innerhalb eines Jahres abgeben musste. Vgl. dazu auch: http://fonds.onvista.de (Hrsg.), Performancekennzahlen, 2005.

[26] Wohingegen Standardwerte-Aktienfonds nur geringe und Rentenfonds sogar starke Mittelzuflüsse verzeichnen, vgl. dazu auch: BVI (Hrsg.), Daten und Fakten zum Investmentmarkt 2004, S. 88.

[27] Vgl. dazu: Stiftung Warentest (Hrsg.), Finanztest Spezial – Investmentfonds 2005, 2005, S. 34 ff.

[28] Vgl. dazu: Stiftung Warentest (Hrsg.), Finanztest Spezial – Investmentfonds 2005, 2005, S. 133.

[29] Auch Geldmarktfonds werden hierfür benutzt, die in dieser Hausarbeit allerdings nicht behandelt werden.

[30] Vgl. dazu: Wachtendorf, Kursbuch Investmentfonds, 2002, S. 29 ff.

[31] Vgl. dazu: Aehling, Investmentfonds, 2004, S. 208 ff.

[32] Vgl. dazu auch Kapitel 2.1 sowie Kapitel 2.2 dieser Hausarbeit.

[33] So können Anleger beispielsweise aus 128 Aktienfonds mit dem Schwerpunkt Deutschland wählen, vgl. dazu: Finanzen.net, Fonds-Finder, 2005.

[34] Aktien chinesischer Unternehmen sind für ausländische Privatanleger noch nicht zugänglich, wohingegen mit Investmentfonds sehr wohl von dem momentan sehr starken Wachstum der chinesischen Volkswirtschaft profitiert werden kann.

[35] Vgl. dazu: Stiftung Warentest (Hrsg.), Finanztest Spezial – Investmentfonds 2004, 2004, S. 6.

[36] Dieses systematische Risiko nimmt umso mehr zu, je spezieller der Anlageschwerpunkt ist. Investiert ein Aktienfonds laut Satzung ausschließlich in koreanische Unternehmen, führt dies in einer konjunkturellen Abschwungphase in Korea zwangsläufig zu Kursverlusten des Fonds, da dieser nicht auf andere Märkte bzw. Länder ausweichen kann und somit voll an der negativen Wertentwicklung des Aktienmarktes partizipiert.

[37] In diesem Fall käme der Kauf eines Indexfonds in Frage, der wesentlich kostengünstiger ist.

[38] Vgl. dazu auch Kapitel 3.4.

[39] Vgl. dazu: Aehling, Investmentfonds, 2004, S. 62.

Ende der Leseprobe aus 24 Seiten

Details

Titel
Investmentfonds. Eine vergleichende Analyse
Hochschule
Hochschule Bremen
Veranstaltung
Finanzmanagement
Note
1,7
Autor
Jahr
2005
Seiten
24
Katalognummer
V55637
ISBN (eBook)
9783638505338
ISBN (Buch)
9783656663140
Dateigröße
656 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Diese Hausarbeit analysiert Aktienfonds und Rentenfonds hinsichtlich Renditeaussichten, Risikoneigung, Steuerbelastung sowie Kostenfaktoren.
Schlagworte
Investmentfonds, Eine, Analyse, Finanzmanagement
Arbeit zitieren
Diplom-Betriebswirt (FH) Christoph Geißler (Autor:in), 2005, Investmentfonds. Eine vergleichende Analyse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55637

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