Die vorliegende Arbeit entspringt dem Seminar „Jenseits der
Zweigeschlechtlichkeit“ aus dem Sommersemester 2005 und basiert auf der vom Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien herausgegebenen
Veröffentlichung „Female Genital Cutting. Die Schwierigkeit, sich zu positionieren“. Als Gast im Seminar hielt die Redakteurin dieses Bulletins einen Vortrag über die behandelten und diskutierten Ansätze des Sujets und animierte mich so, mich näher mit der Veröffentlichung zu beschäftigen und sie zu reflektieren. Bei der Lektüre ihres Erfahrungsberichtes „Wüstenblume“ der UN-Sonderbotschafterin Waris Dirie stieß ich auf eine Textstelle, die ihre Gedanken als auch die anderer betroffener Frauen vielleicht am prägnantesten komprimiert und die Thematik vorab umreißt:
„Ich weiß, dass Gott mir bei meiner Geburt einen vollkommenen Körper geschenkt hat. [...] Meine Weiblichkeit wurde mir gestohlen. Wenn Gott die Teile meines Körpers, die mir heute fehlen, nicht gewollt hätte, warum hat er sie dann erschaffen?“
Die Autorinnen des Bulletins diskutieren die kulturrelativistische
Herangehensweise, um sich der Problematik FGM zu nähern und beschreiben im Zuge dessen eine daraus resultierende Schwierigkeit, sich zu positionieren.
Aber sind derartigen Schwierigkeiten unausweichlich? Muss ein zwingender Zusammenhang geschaffen werden zwischen der Tatsache, dass FGM ein soziokulturelles Phänomen ist und einer öffentlichen Meinungsbildung, die außerhalb seines Wirkungsgebietes geschieht?
Inhaltsverzeichnis
- Gegenstand der Arbeit
- Female Genital Mutilation
- Die Kritik an der Kritik
- Eine zwischenmenschliche Problematik
- Physische, psychische und psychosoziale Folgen
- Fazit: Menschenrechte
- Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Problematik der weiblichen Genitalverstümmelung (FGM) und setzt sich mit der Kritik an der Kritik auseinander, die von westlichen Feministinnen an Afrikanerinnen geäußert wird. Die Arbeit beleuchtet die kulturellen und sozialen Hintergründe von FGM, die Auswirkungen auf das Leben der betroffenen Frauen und die ethischen und rechtlichen Implikationen.
- Kulturrelativismus und die Schwierigkeit, sich zu positionieren
- Die Folgen von FGM für die psychische und physische Gesundheit von Frauen
- Die Rolle von traditionellen Praktiken und patriarchalen Strukturen
- Menschenrechte und die Notwendigkeit, sich für die Rechte von Frauen einzusetzen
- Die Wichtigkeit von Aufklärung und Bildung im Kampf gegen FGM
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Teil der Arbeit befasst sich mit der Kritik, die westlichen Feministinnen von Afrikanerinnen in Bezug auf FGM erhalten. Die Autorin analysiert die Argumente von verschiedenen Akteurinnen, die die westliche Perspektive als paternalistisch und missionarsähnlich kritisieren und beleuchtet die komplexen Machtverhältnisse und die Schwierigkeit, sich in diesem Kontext zu positionieren.
Der zweite Teil der Arbeit untersucht die zwischenmenschlichen Folgen von FGM. Die Autorin analysiert Interviews mit betroffenen Frauen und Männern, um die Auswirkungen von FGM auf familiäre Beziehungen, sexuelle Beziehungen und die psychische Belastung der Betroffenen zu beleuchten.
Im dritten Teil der Arbeit werden die physischen, psychischen und psychosozialen Folgen von FGM detailliert beschrieben. Die Autorin beleuchtet die medizinischen Komplikationen, die durch FGM entstehen können, sowie die langfristigen Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Frauen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Female Genital Mutilation (FGM), Kulturrelativismus, Menschenrechte, Frauenrechte, psychische und physische Folgen, traditionelle Praktiken, patriarchale Strukturen, Aufklärung und Bildung, Empowerment von Frauen, Afrikanische Perspektiven, Westliche Kritik.
- Quote paper
- Katrin Eichhorn (Author), 2005, Female Genital Mutilation - Die Notwendigkeit, sich zu positionieren, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56056
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